Prof. Dr. Jürgen Udolph

Prof. Dr. Jürgen Udolph
Leiter des Forschungsprojekts „Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe”

udolph[at]t-online.de

Publikationen

Geboren 1943 in Berlin-Pankow (das Haus steht noch!), mit zwei Jahren Abwanderung nach Westen, aufgewachsen in Hildesheim, mittelmäßiger Schüler, Bundeswehr, Studium in Göttingen und Heidelberg (slavische und finnisch-ugrische Sprachen, Geschichte); Magisterprüfung 1971 in Göttingen; 1973-1979 Assistent am Sprachwissenschaftlichen Seminar der Univ. Göttingen. Promotion (Dr. phil.) 1978, Titel der Arbeit: „Studien zu slavischen Gewässernamen und Gewässerbezeichnungen. Ein Beitrag zur Frage nach der Urheimat der Slaven”, erschien 1979 in Heidelberg [noch erhältlich!].

Von 1.8.1979 - 30.9.2000 Wissenschaftlicher Angestellter an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz in der Kommission für Vergleichende Sprachwissenschaft (Archiv für Gewässernamen Deutschlands, Göttingen). Im Rahmen der Tätigkeit bei der Mainzer Akademie Erstellung eines Buches der Reihe „Hydronymia Germaniae”; (Zuflüsse zur unteren Elbe (von Seege und Stecknitz bis zur Mündung), Stuttgart 1990). Es enthält die Gewässernamen des unteren Elbegebietes. Für die seit 1985 erscheinende Reihe „Hydronymia Europaea”, Stuttgart (bisher erschienen 18 Bände) Erstellung der Übersetzungen der polnischen Originalfassungen in das Deutsche.

Die namenkundlichen Arbeiten wurden 1983 mit dem „Henning-Kaufmann-Preis zur Förderung der westdeutschen Namenforschung auf sprachgeschichtlicher Grundlage” ausgezeichnet. Ebenfalls 1983 Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Internationalen Kommission für Slavische Onomastik beim Internationalen Slavistenkomitee. Seit 1996 Mitglied der Fachkommission für Sprache und Literatur des Johann-Gottfried-Herder-Forschungsrats, Marburg, seit 1998 Fachberater für Namenforschung beim Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (Hoops), seit 2006 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Im Wintersemester 1989/90 Habilitation mit der Arbeit „Die Stellung der Gewässernamen Polens innerhalb der alteuropäischen Hydronymie” (erschienen 1990 im Winter-Verlag-Heidelberg) an der Georg-August-Universität Göttingen für das Fach „Indogermanistik (Namenforschung)”.

1994 erschien im Verlag de Gruyter (Berlin) eine umfangreiche Untersuchung germanischer Ortsnamen unter dem Titel „Namenkundliche Studien zum Germanenproblem”. Seit einigen Jahren intensive Arbeit an den Ortsnamen Niedersachsens.

Von 1.10.2000 bis 31.3.2008 Professor für Onomastik (Namenforschung) an der Universität Leipzig, seitdem Studien zu den Ortsnamen von Sachsen-Anhalt (Bördekreis, Ohrekreis, Altmark) und zu den Ortsnamen Thüringens.

Seit über fünfzehn Jahren Radio- und Fernsehsendungen zum Thema „Woher kommt mein Familienname?”, zunächst bei Radio Eins (ORB/SFB), später auch bei NDR I Niedersachsen, MDR I Radio Thüringen, MDR I Radio Sachsen, WDR 5, SWR 1 - Rheinland-Pfalz, HR 4, NDR Welle Nord und im Fernsehen bei MDR um Zwölf, auch häufig Gast in TV-Sendungen. Aus den Sendungen bei MDR Thüringen, die auch den Ortsnamen gewidmet sind, entstand ein „Thüringer Ortsnamen-Register”, in dem wöchentlich 2-3 Ortsnamen erläutert werden. Die Ergebnisse kann man im Internet auf der Seite des MDR einsehen.

Seit einigen Jahren Mitarbeit an einem Projekt der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Nazwy miejscowe Polski), das eine Gesamtaufarbeitung der Ortsnamen Polens anstrebt, an der Herausgabe der polnischen namenkundlichen Zeitschrift Onomastica sowie im Redaktionskollegium des Litauischen Ortsnamenbuches (Lietuvos Vietovardžių Žodynas).

Seit 1971 mit Maria Udolph, geb. Woitalla, verheiratet; vier Kinder.