Projektbezogene Bücher außerhalb der Reihen NOB und WOB:

Jürgen Udolph, Namen – Zeugen der Geschichte. Hg. von Kirstin Casemir und Uwe Ohainski. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2023. 470 S. ISBN 978-3-8253-6771-8. – Erhältlich als gedrucktes Buch und als PDF.

Zum Inhalt: Das Buch enthält ausgewählte Schriften des Leiters des Forschungsprojekts "Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe", der sich seit fast 40 Jahren mit der Herkunft, Interpretation und Bedeutung von Gewässer-, Orts-, Flur- und Familiennamen beschäftigt und bisher rund 480 Veröffentlichungen darüber vorgelegt hat. Die Beiträge umfassen Studien zu slavischen, baltischen, ungarischen, germanischen, deutschen und keltischen Namen. Dabei geht es um Fragen wie: Was kann man aus den Namen für die Geschichte der Sprachen und Völker entnehmen? Woher kamen die Slaven? Was kann man zu den ältesten Wohnsitzen aus den Namen entnehmen? Welchen Weg nahm die Expansion der russischen Stämme? Woher kamen die germanischen Siedler Englands? Lag die Urheimat germanischer Stämme wirklich in Skandinavien und Schleswig-Holstein? Welche Landstriche wurden von den Menschen bevorzugt besiedelt? Welche Rolle spielen die baltischen Sprachen im Kreise der indogermanischen Sprachen? Darüber hinaus werden auch populäre Themen aus namenkundlicher Sicht angesprochen: Was steckt hinter der Geschichte vom Rattenfänger von Hameln? Und warum konnte bisher nicht geklärt werden, woher der Riesling seinen Namen hat?
Weitere Informationen über das Buch und das Inhaltsverzeichnis finden Sie auf der Seite des Verlags.

 

Jens Kersting: Zur Bestimmung der Produktivitätszeit von Ortsnamentypen. Ein multifaktorieller Ansatz auf Grundlage niedersächsischer Ortsnamen. (Niederdeutsche Studien 64). Köln/Wien: Böhlau Verlag 2023. 332 S. (ISBN 978-3-412-52812-6).

Zum Inhalt: Das Buch entstand als Dissertation im Rahmen des Forschungsprojekts "Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe". Mithilfe quantitativer statistischer Verfahren wird eine Methode zur Bestimmung der Produktivitätszeit von Ortsnamentypen entwickelt. Dabei werden auf Basis von 924 niedersächsischen Ortsnamen aus fünf Landkreisen und drei kreisfreien Städten die außersprachlichen Merkmale Erstüberlieferung, Wüstungsgang und Bodenfruchtbarkeit sowie sprachliche Merkmale im Bereich der Morphologie und der Semantik/Lexik ausgewertet und hinsichtlich ihrer Aussagekraft für die Produktivitätszeit von Ortsnamen beurteilt. Mit der erarbeiteten Methode können Aussagen zur relativen Produktivitätszeit von Ortsnamentypen für ein konkretes Untersuchungsgebiet auf breiter statistischer Basis überprüft und abgesichert werden. In der Arbeit werden dabei neben in Niedersachsen häufig auftretenden Ortsnamengrundwörtern und -suffixen auch verschiedene Typen von Bestimmungswörtern und Basen in den Blick genommen sowie methodische Folgerungen für zukünftige Untersuchungsdesigns abgeleitet.

 

„Über Namen gibt’s immer was zu sagen“. Festschrift für Jürgen Udolph zum 80. Geburtstag. Hg. von Joachim Andraschke und Kristin Loga. Bamberg und Schwanewede 2023.

Zum Inhalt: Der Band vereinigt vierzehn Beiträge zu unterschiedlichen Aspekten der Namenkunde: Joachim Andraschke: Miscellen zur fränkischen Namenkunde — Diana Ascher: Die Familiennamen der Meistermannschaft von 1966/67 — Grazilda Blažienė: Gewässernamen und Interaktive Karte von Ostpreußen I-V (2013-2021) — Wolfgang Brandis und Josef Dolle: Das älteste Rechnungsbuch des Klosters Wienhausen von ca. 1340 — Silvio Brendler: Wie sieht die sogenannte „etymologische Bedeutung“ von Namen aus? Eine Antwort am Beispiel österreichischer Ortsnamen — Kirstin Casemir und Michael Flöer: 80 + 20 + 28 x 25 = ∞? — Ursula Föllner und Saskia Luther: Familiennamenforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg – Ein Erfahrungsbericht zu 20 Jahren — Claudia Maria Korsmeier: Das Güterverzeichnis der Grafen von Dale: Nicht ganz Neues zur Datierung — Dietlind Kremer: Udolph! 80 Leipziger Familiennamen aus Rufnamen. Eine Erinnerung an die Leipziger Zeit — Kristin Loga: Betrachtung einzelner Ortsnamen im Kirchspiel Neuenkirchen — Uwe Ohainski: Von Bassum nach Buchholz (Petershagen) – Aus der Arbeit an den Hoyaer Ortsnamen (mit drei Karten) — Dieter Stellmacher: Was die Namen von Sportvereinen über die Beziehungen von Sport und Wirtschaft aussagen — Walter Wenzel: Der Familienname Putin und die Ortsnamen Pinten und Melpitz Christian Zschieschang: Über Namendatenbanken. Theoria cum praxi (ex Lusitiae).

 

Kirstin Casemir (Hrsg.): Namen und Appellative der älteren Sprachschichten. (Schriften zur Vergleichenden Sprachwissenschaft 14). 216 S. Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2015. ISBN 978-3-8300-8510-2.

Zum Inhalt: Der Tagungsband vereinigt acht Beiträge von Grasilda Blažienė, Kirstin Casemir, Michael Flöer, Claudia Maria Korsmeier, Birgit Meineke, Leopold Schütte, Heinrich Tiefenbach und Peter Wiesinger. Sie befassen sich unter verschiedenen Aspekten mit älteren Appellativen und den auf ihnen beruhenden Namen im europäischen Raum. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Verlags.

 

Birgit Meineke, Flurnamen der Gemeinde Schlangen. Mit Fotografien von Annette Fischer. Hg. von Heinz Wiemann. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 2015. ISBN 978-3-89534-937-9. 288 S., 40 sw. Abb., 60 farb. Abb., 26 farb. Karten. 1 separate farb. Karte.

Zum Inhalt: Die Flurnamen der Gemeinde Schlangen (Kreis Lippe) machen eine alte Natur- und Kulturlandschaft im Übergangsbereich von Teutoburger Wald, Senne und Paderborner Hochfläche sichtbar. Das sprachliche Netzwerk, das von den Siedlern über Jahrhunderte geschaffen wurde, ermöglichte eine eindeutige Verständigung und Orientierung im Raum. Heute können die Flurnamen als Geschichtsquelle gelesen werden, in der sich die Morphologie des Naturraumes ebenso widerspiegelt wie das kultivierende Wirken des Menschen. Flurbezeichnungen, die Hof- und Familiennamen tradieren, erinnern an alte besitzrechtliche Verhältnisse. Ausgehend vom Vermessungsregister von 1823/1824 werden über 500 Flurnamen namenkundlich untersucht und in Flurkarten und farbigen Skizzen dokumentiert.

 

Jürgen Udolph, Die Ortsnamen Hall, Halle, Hallein, Hallstadt und das Salz. 144 S., 27 sw. Abb., 2 farb. Abb. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 2014. ISBN 978-3-89534-866-2.

Zum Inhalt: Halle in Ortsnamen bedeutet 'Salz', das ist Allgemeingut. Aber woher kommt das Wort? Eine Klärung ist bisher nie gelungen. Und es gibt Halle-Orte in Norddeutschland, in Westfalen, in Belgien und in den Niederlanden, die eindeutig nichts mit Salz zu tun haben. Woher kommen diese Namen? Man muss sehr viel genauer hinsehen. Hall- in der Bedeutung 'Salzbergwerk' gilt nur für den Alpenraum (Reichenhall, Hallein, Hallstadt), aber Halle an der Saale, Halle in Westfalen, in Belgien usw. sind mit dem Hellweg, der Halde und Schrägen, Neigungen und Abhängen zu verbinden. Und auch für das Hall-Wort im Alpenraum wird eine Deutung vorgeschlagen, die - zunächst - nichts mit dem Salz zu tun hat.