Dannie-Heineman-Preis

Die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen verleiht seit 1961 alle zwei Jahre den Dannie-Heineman-Preis an einen Wissenschaftler bzw. eine Wissenschaftlerin, der bzw. die eine kürzlich veröffentlichte hervorragende Arbeit insbesondere zu neuen und akuten Entwicklungen der Wissenschaft vorgelegt hat. Der Preis hat internationalen Charakter, d. h. es werden Kandidaten aus aller Welt berücksichtigt. In Betracht kommen vornehmlich Arbeiten jüngerer Forscher auf dem Gebiet der Naturwissenschaften (Mathematik, Physik, Chemie, Biologie); es können aber auch Arbeiten aus den Geisteswissenschaften prämiert werden.
Der Dannie-Heineman-Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben.
Der Preisträger wird von der Prüfungskommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen dem Plenum vorgeschlagen, und diese entscheidet über die Wahl des Preisträgers. Diese Wahl bedarf der Zustimmung des Vorstandsvorsitzenden der Minna-James-Heineman-Stiftung.

Preisträger

2021
Dr. Viola Priesemann, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation Göttingen, wird für ihren Beitrag zur epidemiologischen Modellierung der Ausbreitung des Sars-CoV2-Virus und dem damit verbundenen enormen Engagement in der Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet.

 

2019
Prof. Dr. Oscar Randal-Williams vom Department of Pure Mathematics and Mathematical Statistics, Centre for Mathematical Sciences, Cambridge UK, wird für seine Arbeiten zur homologischen Stabilität und ihrer wichtigsten Anwendungen ausgezeichnet.

2018
Jun.-Prof. Dr. André Gröschel, Duisburg-Essen, wird für seine seine Arbeiten zu Selbstorganisationsprozessen von Kolloiden und Hybrid-Nanopartikeln, insbesondere zur kontrollierten Herstellung neuartiger Strukturen aus wohldefinierten, makromolekularen Bausteinen ausgezeichnet.

2015
Prof. Andrea Cavalleri, Hamburg, wird für seine zeitaufgelösten Messungen an lichtinduzierten Phasenübergängen in hochkorrelierten Elektronensystemen ausgezeichnent.

2013
Professor Emmanuel Jean Candès, Stanford, USA, wird mit dem Dannie-Heineman-Preis 2013 der Minna-James-Heineman-Stiftung zu Hannover ausgezeichnet, da er als einer der Architekten des Compressive Sensing Prinzips die Brücke zwischen Grundlagenforschung und der vielfältigen praktischen Nutzung dieser Theorie hergestellt und hierdurch die Entwicklung der mathematischen Statistik, der angewandten Mathematik und angrenzender Gebiete in jüngster Zeit maßgelblich geprägt hat.

2012
Krzysztof Matyjaszewski, University of Pittsburgh, erhält den Preis für seine bahnbrechenden Arbeiten zu kontrollierten Polymerisationen, speziell für die Entwicklung der vielseitig zur Synthese strukturtreuer makromolekularer Verbindungen mit genau definierter Größe und Funktionalität einsetzbaren ATRP-(Atom-Transfer Radical Polymerization)-Methodik.

2009
Prof. Gerald F. Joyce, Ph. D., Kalifornien. Ausgezeichnet wurde seine Arbeit „Self-Sustained Replication of an RNA Enzyme“, publiziert 2009 gemeinsam mit Tracey A. Lincoln, in Science 323, 1229-1232.

2007
Prof. Dr. Bertrand I. Halperin, Harvard University, Cambridge, USA; for his numerous outstanding contributions to statistical physics and condensed matter theory, especially dynamical critical phenomena and low dimensional electronic propertie.

2005
Prof. Dr. Richard Taylor, Department of Mathematics
Harvard University, Cambridge, USA; für seine Arbeit “On the Modularity of elliptic curves over Q”

2003
Dr. Michael Neuberger, MRC Medical Research Council
Laboratory of Molecular Biology, Division of Protein & Nucleic Acid Chemistry, Cambridge, England; für seine Arbeit “Erzeugung molekularer Diversität im Immunsystem durch somatische Hypermutation”

2001
Prof. Dr. Christopher C. Cummins, Massachusetts Institute of Technology, Department of Chemistry, Cambridge, USA; für seine grundlegenden Arbeiten zur Aktivierung kleiner Moleküle durch Metallkomplexe, zur Isolierung reaktiver Zwischenstufen bei diesen Reaktionen und zur Charakterisierung der entscheidenden Reaktionsschritte bei Metallkomplex-vermittelten Atom-Transfer-Reaktionen

1999
Dr. Wolfgang Ketterle, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, USA; für seine überzeugende Demonstration der Kohärenz in einem Bose-Einstein-Kondensat aus ultrakalten Natriumatomen

1997
Regine Kahmann, Institut für Genetik und Mikrobiologie, Ludwig-Maximilians-Universität, München; für ihre experimentell schwierigen und richtungweisenden molekular-genetischen Untersuchungen in Verbindung mit dem Pilz Ustilago Maydis

1995
Dr. Donald M. Eigler, IBM Fellow, IBM Almaden Research Center,
650 Harry Road, San Jose, USA; für seine wegweisenden Untersuchungen zum quantenmechanischen Verhalten von Bauelementen mit atomaren Dimensionen

1993
Richard N. Zare, Standford University, Department of Chemistry,
Standford, USA; für seine grundlegenden Arbeiten über die Wirkung der Anregung spezifischer innerer Freiheitsgrade auf den Ablauf bimolekularer chemischer Reaktionen

1991
Jean-Pierre Demailly, Grenoble, Mathematik; für seine Arbeit „Champs magnétiques et inégalités de Morse pour la d''– cohomologie“

1989
Dieter Oesterhelt, Martinsried, Biochemie; für seine grundlegenden Beiträge zur Membranbiochemie, zum Verständnis der Photosynthese und für die Kristallisation des photosynthetischen Reaktionszentrums

1987
Alexander Müller und Georg Bednorz, Zürich, Physik

1986
Rudolf Thauer, Marburg, Mikrobiologie

1983
Gerd Faltings, Wuppertal, Mathematik

1981
Jacques Friedel, Paris, Physik

1979
Phillip A. Griffiths, Cambridge, USA, Mathematik

1977
Albert Eschenmoser, Zürich, Organische Chemie

1975
Philip W. Anderson, Murray Hill N. J., Theoretische Physik; für seine wichtigen theoretischen Beiträge zur Physik der kondensierten Materie, insbesondere für seine bahnbrechende Arbeit über lokalisierte Zustände in ungeordneten Systemen

1973
Igor R. Schafarewitsch, Moskau, Mathematik; für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Algebra und Zahlentheorie

1971
Neil Bartlett, Berkeley USA, Anorganische Chemie; für seine hervorragenden experimentellen Untersuchungen auf dem von ihm erschlossenen Gebiet der Edelgasverbindungen

1969
Alfred B. Pippard, Cambridge, Physik; für seine Arbeiten zur Dynamik der Leitungselektronen in Metallen, insbesondere die Vermessung der Fermifläche von Kupfer und nicht-lokale Erweiterung der Londonschen Elektrodynamik des Supraleiters

1967
Gobind Khorana, Madison, USA, Biochemie; für seine Arbeiten über die Synthese von Polynucleotiden, die zu wesentlichen Erkenntnissen über Struktur und Funktion von Nucleinsäuren und zur Entzifferung des genetischen Codes geführt haben

1967
Martin Schwarzschild, Princeton, USA, Astronomie; für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Sternenentwicklung

1965
Georg Wittig, Heidelberg, Chemie; für seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der metallorganischen Chemie und der organischen Anionochemie

1963
Prof. Dr. Edmund Hlawka, Wien, Mathematik; für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Geometrie der Zahlen

1961
Prof. Dr. James Franck, Durham, USA, Physik; für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Photosynthese