Innerhalb des Teilprojektes ‚Dalmatia-Croatia Pontificia‘ wurden die Beziehungen des Papsttums zu den weltlichen Gewalten der historischen Landschaften Dalmatien und Kroatien sowie der innerhalb ihrer Grenzen existierenden Erzbistümer, Bistümer, Klöster und Stifte in Regestenform aufgearbeitet.

Das Christentum läßt sich in den genannten Landschaften bis in die frühesten Zeiten zurückverfolgen, was der langen Zugehörigkeit dieser Gebiete zum Römischen Reich geschuldet ist. Der Legende nach soll gar Petrus selbst seinen Schüler Domnius zur Missionierung Dalmatiens nach Salona geschickt haben. Anfang des 4. Jahrhunderts wählte Kaiser Diokletian Salona/Spalatum zu seiner Altersresidenz, wo er eine riesige Palastanlage errichten ließ. Diese Tatsachen sowie die geographische Nähe zur Apenninischen Halbinsel spielten wohl auch eine große Rolle bei der Einrichtung eines eigenen dalmatinischen Patrimoniums. Auf eine lange Geschichte blicken ebenso die hier bereits in der Antike gegründeten Diözesen mit den Metropolitansitzen Diadora (Zara/Zadar), Salona (Spalatum/Split) und Epidaurum (Ragusa/Dubrovnik) samt ihren Suffraganbistümern. Zusammen mit der späteren Kirchenprovinz Antibari (Bar) und dem Bistum Zagreb, das zur ungarischen Kirchenprovinz Kalocsa gehörte, umfasst der Band an die siebzig Diözesen, die sich heute auf die Länder Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Albanien verteilen. Damit wurden eines der größten zusammenhängenden Gebiete und die meisten Regesten innerhalb eines Band vereint.

Wie in jedem Band der Reihe Regesta Pontificum Romanorum verfolgt das Unternehmen das Ziel, einen bequemen Überblick über die beiderseitigen Kontakte zu bekommen, der eine möglichst vollständige archivalische und bibliographische Basis und die bisherigen Forschungsergebnisse umfasst.

Der Band ist 2021 als Dalmatia-Croatia-Pontificia erschienen.

 

Bearbeiter
Dr. Waldemar Könighaus