GÖTTINGEN. Die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen öffnet zum ersten Mal im Rahmen einer Nacht des Wissens die Türen ihrer Geschäftsstelle und ihres Gartens in der Theaterstraße 7 für Interessierte. Am 9. Juli ab 17 Uhr können Klein und Groß bei Mitmachaktionen und amüsanten szenischen Darbietungen vier Forschungsprojekte der Göttinger Akademie kennenlernen und jede Menge über die traditionsreiche Einrichtung selbst erfahren.
Das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch zeigt im Garten ein kurzes Theaterstück, in dem eine Redakteurin und ihr zeitreisender Helfer einen Einblick in die Arbeit eines Lexikographen geben: Wer ist im Urteil der Zeit ein „Narr“? Aber nicht nur der Narr wird näher beleuchtet, auch zum Ritter gibt es etwas zu entdecken: zum Beispiel, was er mit einem „Pfleger“ gemeinsam hat. Für gute Laune sorgt die Ausstellung kurioser Textbelege, und im Quiz kann das eigene Wissen getestet werden.
Das Projekt Ortsnamen weiß nicht nur, was der Ort Bodensee (Kr. Göttingen) mit dem Bodensee zu tun hat, es untersucht auch sämtliche Ortsnamen Niedersachsens und Westfalens. In der Nacht des Wissens können die Besucherinnen und Besucher viel Neues über ihre Heimat erfahren und an einem Gewinnspiel teilnehmen.
Das DFG-Projekt Qumran Digital präsentiert das Modell einer 2000 Jahre alten Schriftrolle, die zu dem sensationellen Fund von über 1000 Hand-schriften in den Höhlen von Qumran am Toten Meer gehörte. Expertinnen und Experten erklären, was gefunden wurde, wie die Menschen gelebt haben, die diese Texte verfasst und abgeschrieben haben und warum es ein Wörterbuch zu diesem Fund geben soll.
Das Projekt Wortgeschichten digital entwickelt ein Wörterbuch ganz eigener Art. Die Expertinnen und Experten verraten zum Beispiel, woher das Wort „Spießer“ kommt und was „Protest“ mit der Kaufmannssprache zu tun hat. Am Stand kann man erfahren, wie die Wortgeschichten von Wortgeschichte digital entstehen, und sich an digitalen und analogen Ratespielen versuchen.