Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich

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Jagdschlösser

1200-1450

Die konkrete Entstehungszeit der Bauaufgabe Jagdschloß ist unbekannt. Es handelt sich um Objekte, von denen aus vornehml. gejagt wird, und diese gab es während des ganzen MA, auch wenn sie meist nicht explizit als Jagdschloß bezeichnet und oft multifunktional genutzt werden. Spätestens im 13. Jh. findet eine Verlagerung statt: Der Ks. nutzt seine Bauten immer seltener und beauftragt andere mit der Wahrung seiner Rechte. Dafür finden sich Jagdschlösser nun auch bei den Fs.en.

Ob sie erst jetzt häufiger errichtet wurden oder die Überlieferung für die Zeit davor zu lückenhaft ist, ist nicht zu klären. Dem Übergang des Jagdregals auf die Fs.en kommt mit Sicherheit eine hohe Bedeutung zu. So sind fast alle Jagdschlösser der Hzg.e von Brabant im 13. Jh. begr. worden (etwa Turnhout, Tervuren, Boitsfort). In Holland läßt Gf. Floris IV. kurz nach 1230 an der Stelle des späteren Den Haag eine Jagdhütte errichten, die Hzg.e von Bayern nutzen bereits 1288 Schloß Grünwald südl. von München, und die ersten Jagdschlösser der Ebf.e von Mainz im Spessart werden im 13. und frühen 14. Jh. gen. Bes. hervorzuheben ist das Jagdgebiet der böhm. Kg.e westl. von Prag beiderseits der Beraun. Seit dem 13. Jh. sind wechselnde Jagdschlösser bekannt wie Hlaváčov, Jiwno, Týřov und Džbán, denen im 14. und 15. Jh. weitere folgen.

Die Herrscher des MA gingen nicht ausschließl. von ihren Jagdschlössern der Jagd nach. Sie nutzten auch kleine Jagdhütten. Ferner gab es fest installierte Jägerlager, die der Versorgung des Hofes dienten – der aber selbst nicht von dort aus jagte. Auch Kl.n kam eine wichtige Funktion als Ausgangs- und Endpunkt von Jagden zu (Ter kameren, Fürstenfeld). Die Bauaufgabe Jagdschloß als solche bestand noch nicht in der Weise wie in späteren Jh.en. Letztendl. konnte ein Rechteinhaber überall der Jagd nachgehen.

Jagdschlösser und Jagdhäuser lagen in der Nähe von Jagdgebieten. Der Zoniënwald nahm die bedeutendsten Jagdschlösser der Hzg.e von Brabant auf, im Spessart besaßen die Mainzer Ebf.e einige Häuser zur Jagd. Auch an Seen standen Jagdbauten wie am Großen Ziethen-See oder am Großen Partentschin-See im Ordensland.

Ebenso wichtig wie die Nähe zum Jagdrevier war die Nähe zur bevorzugten Res. Südl. von München trat neben Grünwald seit dem ersten Viertel des 15. Jh.s Blutenburg. Auch das wittelsbach. Hauskl. Fürstenfeld diente den bayer. Hzg.en zur Jagd. Als sich Brüssel im Laufe des 14. Jh.s im Gegensatz zu Löwen zum Hauptort des Hzm.s Brabant entwickelte und auch unter den Burgundern diesen Status wahren konnte, nahm zugleich die Bedeutung des nun nahe der Res. gelegenen Zoniënwalds mit den Schlössern Boitsfort, Tervuren, Drij Borren und der Zisterzienserabtei Ter kameren zu. Ferner muß das wohl umfangreichste Jagdgebiet Mitteleuropas jener Zeit, das waldreiche přemyslid. Jagdgebiet beiderseits der Beraun gen. werden. Es war derart mit Schlössern und Trabanten erschlossen wie andere erst 500 Jahre später. Bereits im 13. Jh. standen dort neun kgl. Schlösser (Angerbach, Džbán, Hlaváčov, Jenčov, Jiwno, Nischburg, Pürglitz, Tetín, Týřov). Nach dem Přemysliden setzten die Luxemburger die Bautätigkeit unvermindert fort (Pürglitz, Točnik, Žebrak). Es kam zu einer charakterist. Herausbildung von Schlösserpaaren, bei denen einem großen Objekt ein kleiner Jagdsitz zugeordnet war: Týřov – Angerbach, Nischburg – Jenčov, Pürglitz – Jiwno. Wichtig für die kontinuierl. Entwicklung war der Umstand, daß das 45 km entfernte Prag spätestens seit dem 10. Jh. zentralörtl. Bedeutung für Böhmen hatte und zur Res. wurde.

Da die meisten Jagdschlösser abgängig sind oder tiefgreifend umgestaltet wurden und es für das Alte Reich weitgehend an wirklichkeitsnahen bildl. Darstellungen für diesen Zeitraum fehlt, ist ihr Erscheinungsbild bis auf ihre Massenverteilung unbekannt. Die gut erforschten böhm. Bauten folgten der allg. Entwicklung des kgl. Bauwesens. Es gab große vielgliedrige und kleine kompakte Anlagen. Im Gegensatz zu Objekten des Adels fehlten Wirtschaftsbereiche. Meist gab es einen Saalbau, an der Wende zum 15. Jh. kamen teilw. Unterkunftsmöglichkeiten für Gäste hinzu. Die kleinen Schlösser waren offenbar nur für einen kurzen Aufenthalt mit wenig Gefolge gedacht. Beurkundungen sind von solchen Bauten meist nicht bekannt. Bei vielgliedrigen Anlagen wurde auf eine räuml. Trennung von kgl. Sphäre und dem Bereich der Gäste geachtet (Pürglitz, Týřov, Žebrak, Točnik). An der Wende zum 15. Jh. verzichteten Bauten wie etwa Točnik fast ganz auf Verteidigungsfähigkeit zugunsten einer repräsentativen Erscheinung und einer bequemen Nutzung.

Die Bauten im Brabanter Zoniënwald zeigten ein vergleichbar großes Formenspektrum. Auch hier mußten die Jagdschlösser nicht unbedingt befestigt sein. Tervuren aus dem 13. Jh. erhielt seine Wehrbauten erst, als im Schloß das hzgl. Archiv untergebracht wurde. Ferner gab es hier einen großen Saal für Festveranstaltungen. Aber noch in den dreißiger Jahren des 15. Jh.s befand sich auch ein großes Zelt im Schloß, da nicht ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden waren.

So erfüllten Jagdschlösser zwei Funktionen: Sie dienten einerseits der landesherrl. Repräsentation, die wichtiger war als etwa die Verteidigungsfähigkeit (Točnik, Tervuren) und andererseits zugl. als Rückzugsorte vom Hofleben, was sich in den Schlössergruppen in Böhmen offenbart. Eine bes. Architektur läßt sich nicht nachweisen; Jagdschlösser sind durch ihre Funktion definiert.

1450-1550

Zw. 1450 und 1550 setzt sich das Jagdregal, bestehend aus Wildbann und Jagdrecht, als landesherrl. Vorrecht prinzipiell durch. Zahlreiche Landesherren errichten jetzt Bauten neu, doch kann hier auch ein Bezug zur Residenzenbildung bestehen: Mit der Etablierung eines festen Residenzortes werden in seiner Nähe Jagdsitze notwendig. Eine ausschließl. jagdl. Nutzung ist jedoch fast nie gegeben. Die Objekte sind multifunktional und werden im 15. Jh. nur sehr selten mit dem Terminus Jagdschloß, Jagdhaus oder ähnl. belegt. Ferner nutzen die Landesherren auch verlehnte Bauten oder Kl. als Unterkunft während ihrer Jagdkampagnen.

Dies zeigte sich etwa in Tirol unter Hzg. Sigmund und Ks. Maximilian I. Sigmund ließ in seinem ganzen Herrschaftsbereich neue Jagdschlösser errichten oder bestehende Bauten erwerben und seinen Bedürfnissen entspr. umgestalten (Sigmundslust, Fürstenhaus am Achensee, Sigmundsburg, Sigmundsried, Fragenstein). Veräußerte er Jagdschlösser, behielt er sich teilw. Öffnung und Herberge sowie die Jagd vor (Martinsberg). Ein eindeutiger Schwerpunkt ist rund um Innsbruck auszumachen, wo sich seit 1420 die Tiroler Res. befand.

Maximilian I. nutzte viele Schlösser weiter, baute sie aus und schuf ergänzend Neubauten. Oft weilte er zur Jagd aber auch in verlehnten Schlössern oder in Kl.n. Hier verfügte er über eigene Zimmer, die ebenso wie die Räumlichkeiten in seinen eigenen Bauten mit Bildern jagdl. Thematik ausgestattet wurden (Schloß Tratzberg, Kl. Stams).

Die Nähe zu einem Jagdgebiet und zur Res. war entscheidend. Die Ernestiner residierten vor 1547 vornehml. in Torgau und bevorzugten das nahegelegene Jagdschloß Lochau. Nachdem Dresden Ende des 15. Jh.s Res. des Albertinischen Sachsen geworden war, entstanden im näheren Umfeld vermehrt Jagdhäuser und Jagdschlösser. Der nahe Friedewald mit seinem neuen Jagdschloß Moritzburg verdrängte die etablierten entfernteren Jagdgebiete um Tharandt und Wermsdorf.

Für die Repräsentativität eines Jagdschlosses war nicht die Architektur ausschlaggebend, sondern das Jagdgebiet und die Möglichkeit, der Jagd zusehen zu können (Sigmundsburg, Fischhaus in Pertisau, Palisaden-Haus bei Boitsfort). Die formale Bandbreite der Anlagen war enorm: Große und umfangr. Komplexe von mehreren Höfen und aufwendig gestaltete Bauten waren ebenso mögl. wie kleine Weiherhäuser oder gar Hütten. Ks. Maximilian I. etwa nutzte in Tirol Wohntürme und Kastelle hinter Wassergräben, aber auch unrepräsentative Maierhöfe, Bauernhäuser, Almhütten und sogar Zelte. Die Objekte wurden nicht unbedingt unter strateg. Gesichtspunkten errichtet (Berneck, Martinsbühel), sondern oft nach repräsentativen (Sigmundsried, Sigmundsburg).

Teilw. waren die Bauten farbig gefaßt mit Quadrierungen, Simsbändern und hochrechteckigen Fensteröffnungen, teilw. auch gänzl. schmucklos. Nur auf das ksl. und das österr. Wappen wurde nie verzichtet. Die herrschaftl. Gemächer befanden sich häufig noch in Wohntürmen (Fragenstein), während die Gesellschaftsräume in Saalbauten lagen (Boitsfort). Gäste konnten an den verschiedensten Stellen untergebracht werden. Teilw. verfügten die Schlösser über Kapellen und Säle für Versammlungen. Die landesherrl. Gemächer konnten sich auf ein Zimmer beschränken oder eine ganze Raumfolge umfassen (Thaur, Vellenberg), die Ausstattung war äußerst komfortabel oder sehr reduziert. Der Wohnkomfort wurde durch den Einbau von Öfen entscheidend gesteigert. Oft fanden sich Jagdszenen und Jagdtrophäen (Freunsberg), doch war die Zahl der Trophäen noch sehr gering.

An der Wende zum 16. Jh. tauchen bei einigen Jagdschlössern funktionale Innovationen auf. Nicht nur am ksl. Schloß Vellenberg sollte 1514 ein Lustgarten angelegt werden, am kursächs. Schloß Lochau bestand bereits zu Beginn des 16. Jh.s ein Lustgarten mit südländ. Pflanzen, Volieren, Teichen, Wasserspielen, Lusthäusern, Trinkstuben und Altanen. Im 16. Jh. nahmen auch Trophäensammlungen zu (Lochau). Fast alle Innenräume konnten nun mit Jagdgemälden ausgemalt sein, wobei Hirschdarstellungen manchmal echte Geweihe erhielten (Grünau, 1530ff.).

Zuletzt darf das Phänomen der säkularisierten Kl. nicht ausgeklammert bleiben. Die Umnutzung von Kl.n zu Jagd- oder Lustschlössern setzte in protestant. Gebieten in großer Zahl im 16. Jh. ein. Zu nennen wären etwa in Hessen Heidau bei Melsungen und Weissenstein bei Kassel, in Holstein Reinbeck, in Oldenburg Rastede, in Sachsen Georgenthal, Mönchröden und Reinhardsbrunn.

Der betrachtete Zeitraum ist eine Zeit des Umbruchs, in dem Altes und Neues nebeneinander stehen. Moderne Konzepte sind bekannt, haben die Traditionen aber noch nicht verdrängt.

1550-1650

Für die Zeit von 1550 bis 1650 ist die Quellenlage zu Jagdschlössern sehr gut, das erhaltene Bild- und Planmaterial umfangr. In diese Zeit fällt ein »Bauboom«, der seine Ursachen in gewandelten Ansprüchen der landesherrl. Bauherren hat, die sich nun an den Formen der ital. Renaissance orientieren, aber auch an einem gesteigerten Raumbedarf des Hofes.

Alte Bauten wurden nach wie vor weiter benutzt. Aufgrund der gewandelten Ansprüche kam es aber häufig zu tiefgreifenden Umbauten. Das kursächs. Jagdschloß Moritzburg, erst 1542-46 errichtet, mußte bereits 1581 erweitert werden, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden: Ställe und v. a. Wohnstuben wurden errichtet, im Vorraum der Hofstube entstand eine Hauskapelle. Das säkularisierte Kl. Reinhardsbrunn im Hzm. Sachsen wurde ab 1559 umgebaut, Schloß Tenneberg in Sachsen-Coburg 1612-18 zum Jagdschloß ausgebaut. Dabei erhielt es nicht nur eine neue Ausstattung, sondern auch einen repräsentativen Arkadengang im Hof. Das Jagdschloß Georgenthal bekam zu Beginn des 17. Jh.s eine neue Ausstattung. In Brabant wurde 1569-73 in Boitsfort sogar ein neues Schloß errichtet. Überhaupt entstanden kurz nach der Jahrhundertmitte zahlreiche Neubauten wie etwa Schloß Stern bei Prag, Augustusburg in Kursachsen oder Kranichstein und Jägersburg in Hessen-Darmstadt. In Hessen-Kassel wurden in kürzester Zeit Jagdbauten bei Rode, Sababurg, Friedewald, Spangenberg und Wolkersdorf aufgeführt. Während bislang zwar einzelne Gebäude symmetr. konzipiert worden waren, kamen in der Mitte des 16. Jh.s darüber hinaus ganze Komplexe mit einem symmetr. Gesamtkonzept auf. Das wohl früheste Beispiel ist das kursächs. Schloß Augustusburg (1568-73) mit gleichformatigen sog. Häusern in den Ecken eines quadrat. Hofs. Nahezu zeitgl. wurde bei Wien für Ks. Maximilian II. das nie ganz vollendete Neugebäude begonnen, dessen Vielteiligkeit dem vermeintl. Ideal der antiken Villa entsprechen sollte. Das ab 1613 in Salzburg errichtete Schloß Hellbrunn schließl. übernahm formal die ital. Villenarchitektur. So glich sich die Bauaufgabe Jagdschloß teilw. dem Lustschloß- und Villenbau an.

Die im allg. schmucklosen Bauten wurden oft über Wendeltreppen erschlossen und mit Giebeln geziert. Im Inneren erhielten die Landesherren nun immer Appartements von mehreren Zimmern. Bevorzugte Etage wurde das erste Obergeschoß. Gäste erhielten wenigstens teilw. Unterkunftsmöglichkeiten im Schloß, wenn auch nicht immer im Hauptgebäude. Wirtschaftsräume wurden aus Sicherheitsgründen oder erhöhten Komfortbedürfnisses aus dem Hauptgebäude ausgelagert. Doch blieben viele Anlagen multifunktional, indem sie etwa mit Verwaltungssitzen kombiniert wurden (Moritzburg, Tenneberg).

Als Phänomen erst jetzt zu fassen ist die Befestigung von Jagdschlössern. Sie war im MA bei Schloßbauten allg. übl. und im 16. und 17. Jh. auch noch bei vielen Residenzschlössern gebräuchl., doch nicht unbedingt bei Landschlössern. Da aber eine enge Verbindung zw. Krieg und Jagd bestand, befestigte man Jagdschlösser bis ins 19. Jh. hinein. Zu den prominenteren Objekten gehören Schloß Stern auf einer bastionierten Terrasse, aber auch Hellbrunn, dessen Eingänge fiktiv mit gemauerten Scharten bewehrt sind. Schloß Augustusburg erhebt sich auf einem bastionierten geböschten Sockel mit Cordon und hat einen vorgelagerten Torbau mit tenailleartigen Mauern; mit Wall und Graben war die Jägersburg in Hessen-Darmstadt versehen.

Gleich ob es sich um Neu- oder Umbauten handelte, Kennzeichen aller Bauten war, daß sie im Vergleich zu Residenzschlössern schmuckloser waren und ein reduziertes Raumprogramm erhielten. Für den hier betrachteten Zeitraum sind wir auch gut über die Ausstattung der Jagdschlösser informiert. Umfangr. Geweihsammlungen und Jagdgemälde waren fast immer vorhanden. Oft standen sie im Dienste landesherrl. Memoria. Dann waren Schütze und Datum gen. bzw. eine bestimmte Jagd wurde unter Nennung des Jagdherrn, der Strecke, des Ortes und des Datums auf einem Gemälde für die Nachwelt festgehalten. Dies läßt sich etwa für die Jagdschlösser des Hzg.s Johann Casimir von Sachsen-Coburg nachweisen.

Die Bauaufgabe Jagdschloß ist im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges voll entwickelt. Kennzeichen sind das schmucklose Äußere sowie eine jagdl. Ausstattung am Außenbau und v. a. im Inneren. Das Schloß bietet den nötigen Komfort und ist funktional als eine Außenstelle der Res. auf dem Lande anzusehen, auf die sich der Regent zurückziehen kann, die er aber auch zu Repräsentationszwecken vorführt. Hierzu gehören auch zeichenhafte Wehrelemente.

→ vgl. auch Abb.212, 234

Quellen

Primärquellen sind, sofern erhalten, die meist stark überformten Bauten selbst. Verläßl. Schriftquellen zur realen Architektur der Jagdschlösser vor 1500 gibt es nicht. Zur Funktion finden sich teilw. Angaben in: Grimm, Jacob, Weisthümer, gesammelt von Jacob Grimm […], 7 Tl.e, Göttingen 1840-1878. Erst für die Zeit ab 1500 fließen die Quellen reichlicher. Publizierte Inventare: Mittelalterliche Inventare aus Tirol und Vorarlberg mit Sacherklärungen, hg. von Oswald Zingerle, Innsbruck 1909. Gerbing, L.: Ein Schloßinventar des 17. Jahrhunderts, in: Zeitschrift für Kulturgeschichte 4 (1897) S. 198-212 (es handelt sich um Tenneberg in Thüringen). Ferner können die Jagdbücher Kaiser Maximilians I. herangezogen werden, die neben den Jagdgebieten aufgrund von Illustrationen auch über das Aussehen einigen Jagdschlösser informieren: Das Tiroler Jagdbuch Kaiser Maximilians, Bibliothèque Royale, Brüssel, Ms. 5751-52. – Das Tiroler Fischereibuch Kaiser Maximilians Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Cod. Vind. 7962. – Das Geheime Jagdbuch Maximilians, Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Cod. Vind 2834, fol. 178r-190r. Vgl. auch: Ausserer, Karl: Ein Tiroler Jagdbuch Kaiser Maximilians I., in: MIÖG 56 (1948) S. 385-417. – Das Tiroler Fischereibuch Maximilians I. Codex Vindobobebsis 7962, hg. von Franz Unterkircher, 2 Bde., Graz u. a. 1967. – Kaiser Maximilians I. geheimes Jagdbuch und von den Zeichen des Hirsches, hg. von Theodor von Karajan, 2. Aufl., Wien 1881. – Mayr, Michael: Das Tiroler Jagdbuch Kaiser Maximilians I., Innsbruck 1901, – Mayr, Michael: Das Fischereibuch Kaiser Maximilians I., mit acht farbigen Reproduktionen gleichzeitiger Bilder […], Innsbruck 1901. Für Brabant: Schneebalg-Perelman, Sophie: Les Chasses de Maximilien. Les énigmes d'un chef-d'œuvre de la tapisserie, Brüssel 1982.

Einleitend zum Thema vgl. Laß, Heiko: Die Jagdburg im späten Mittelalter. Erste Annäherungen an eine herrschaftliche Bauaufgabe, in: Marburger Correspondenzblatt zur Burgenforschung 4 (2004) S. 5-21. – Laß, Heiko: Jagd- und Lustschlösser. Kunst und Kultur zweier landesherrlicher Bauaufgaben in der Frühen Neuzeit. Dargestellt an thüringischen Bauten des 17. und 18. Jahrhunderts, ungedr. Diss. RWTH Aachen 2004. Vgl. ferner: Schwappach, Adam: Handbuch der Forst- und Jagdgeschichte Deutschlands, Bd. 2, Berlin 1888. – Stisser, Friedrich Ulrich: Forst- und Jagd-Historie der Teutschen, 2. Aufl., Leipzig 1754. – Weingart, Ralf: Der Rotwildfries im Güstrower Schloß – Voraussetzungen und Nachfolge, in: Mecklenburgische Jahrbücher 115 (2000) S. 119-152. Zum Jagdrecht vgl.: Hafke, Chr.: Jagd- und Fischereirecht, in: Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte, 2, Berlin 1978, SP. 281-288. Zur Säkularisierung der Klöster und ihrer Umwandlung vgl. etwa: Bauer, Joachim: Reformation und ernestinischer Territorialstaat in Thüringen, in: Kleinstaaten und Kultur in Thüringen vom 16. bis. 20. Jahrhundert, hg. von Jürgen John, Weimar u. a. 1994, S. 37-73. Für die relativ gut erforschten Bauten in Brabant sind zu nennen: Chevalier-de Gottal, Anne: Les fêtes et les arts a la cour de Brabant a l'aube du XVe siècle, Frankfurt a. M. u. a. 1996. – de Jonge, Krista: Sites et monuments, in: Les Chasses de Maximilien, hg. von Arnout Balis u. a., Paris 1993, S. 80-101. – Kok, Harry de u. a.: Het Kasteel van de Hertogen van Brabant. Geschiedenis en Restauratie van het Gerechtshof te Turnhout, Turnhout 2000. – Niedermann, Christoph: Das Jagdwesen am Hofe Herzog Philipps des Guten von Burgunds, Brüssel 1995 (Archives de bibkiothèques de Belgique, 48). – Schneebalg-Perelman, Sophie: Les Chasses de Maximilien. Les énigmes d'un chef-d'œuvre de la tapisserie, Brüssel 1982. – Wauters, Alphonse: Histoire des Environs de Bruxelles ou Descritpion historique des Localités qui formaient autrefois l'Ammanie de cette Ville, 3 Bde., Brüssel 1885, Bd. 3. Das Jagdgebiet der Přemysliden ist überdurchschnittl. gut untersucht. Vgl.: Handbuch der historischen Stätten. Böhmen und Mähren, hg. von Joachim Bahlcke, Winfried Eberhard und Mikoslav Polívka, Stuttgart 1998 (Kröners Taschenausgabe, 329), S. 470-491, 502-504, 617, 634-635, 681. – Rokyta, Hugo: Die böhmischen Länder. Handbuch der Denkmäler und Gedenkstätten europäischer Kulturbeziehungen in den böhmischen Ländern, Salzburg 1970. – Durdík, Tomáš: Die Anfänge des Burgenbaues im Jagdgebiet der Přemysliden, in: Rapports du IIIe Congrès International d'Achéologie Slave 1 (1979) S. 201-210. – Durdík, Tomáš: System der königlichen Burgen in Böhmen, in: Château Gaillard 17 (1994) S. 69-78. – Durdík, Tomáš: Anfänge der hochmittelalterlichen Burgen in Böhmen, in: Château Gaillard. Etudes de Castellologie médiévale 16 (1994) S. 143-146. – Durdík, Tomáš: Von der Burg zum Schloß. Die Hauptentwicklungslinien der böhmischen Burgenarchitektur des 14. Jahrhunderts, in: Der frühe Schloßbau und seine mittelalterlichen Vorstufen, München u. a. 1997 (Forschungen zu Burgen und Schlössern, 3), S. 152-170. – Durdík, Tomáš: Ilustrovaná Encyklopedie Českŷch Hradů, Prag 2000. – Durdík, Tomáš: Böhmische Burgenarchitektur zur Zeit Wenzels IV, in: Von der Burg zum Schloß. Landesherrlicher und Adeliger Profanbau in Thüringen im 15. und 16. Jahrhundert, hg. von Heiko Lass, Bucha 2001 (Palmbaum Texte. Kulturgeschichte, 10), S. 41-66. – Durdík, Tomáš: Ilustrovaná Encyklopedie Českŷch Hradů. Dodatky, Prag 2002. – Filip, Jan: Enzyklopädisches Handbuch zur Ur- und Frühgeschichte Europas 3. Addenda. Aus dem Nachlaß von Prof. Dr. Jan Filip zusammengestellt, ergänzt und berichtigt von Jiří Hrala, Prag 1998, S. 12, 142f., 155f., 190. Reich und ergiebig ist die Literatur zu den Schlössern Tirols und zur Jagd Kaiser Maximilians I.: – Ausserer, Karl: Ein Tiroler Jagdbuch Kaiser Maximilians I, in: MIÖG 56 (1948) S. 385-417. – Bachmann, Hanns/Menhin, Osmund: Achental, in: Handbuch der historischen Stätten Österreichs 2. Alpenländer und Südtirol, Stuttgart 1966 (Kröners Taschenausgabe, 279), S. 441f. – Egg, Erich/Pfaundler, Wolfgang: Kaiser Maximilian I. und Tirol, Innsbruck 1969. – Egg, Erich: Ausstellung Jagd und Kunst. Tiroler Landesmuseum Ferdiandeum und Tiroler Jagdschutzverein 1873. Zum 100. Jubliäum des Tiroler Jagdschutzvereins 1875, Innsbruck 1975. – Achentaler Heimatbuch, hg. von Katharina Staudigl-Jaud, Innsbruck 1980 (Schlern-Schriften, 241). – Klingler, Hans: Der Achensee. Von Eben in die Hinterriß, Schwaz 1995. – Niederwolfsgruber 1965. – Stolz, Otto: Überblick über die Geschichte der Besiedelung und der politischen Raumbildung des Bezirkes Schwaz, in: Schwazer Buch. Beiträge zur Heimatkunde von Schwaz und Umgebung, Raimund von Klebelsberg, Innsbruck 1951 (Schlern-Schriften, 85), S. 75-93. – Tiroler Burgenbuch, hg. von Oswalt Trapp, Bd. 3: Wipptal, 2. Aufl., Bozen u. a. 1982. – Tiroler Burgenbuch, hg. von Oswalt Trapp, Bd. 6: Mittleres Inntal, Bozen u. a. 1982. – Tiroler Burgenbuch, hg. von Oswalt Trapp, Bd. 7: Oberinntal und Ausserfern, Bozen u. a. 1986. – Unterkircher, Franz: Maximilian I. Ein kaiserlicher Auftraggeber illustrierter Handschriften, Hamburg 1983. – Wiesenflecker, Hermann: Meinhard der Zweite. Tirol, Kärnten und ihre Nachbarländer am Ende des 13. Jahrhunderts, Innsbruck 1955 (Schlern-Schriften, 124). Allg. zur Jagd und zum Aussehen und zur Funktion der übrigen Jagdschlösser sind Angaben aus der histor. Literatur oder den Publikationen der Burgenforschung und der Architekturgeschichte zu entnehmen, die ihr Augenmerk aber alle nicht auf die Kennzeichen der Bauaufgabe richten: Axmann, Rainer: Zum Bau der Kirche auf Schloß Callenberg unter Herzog Johann Casimir, in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung, 43 (1998) S. 93-148. – Baberl, Paul: Österreichische Kunst-Topographie 11, Salzburg-Land, Bd. 2: Die Denkmale des politischen Bezirks Salzburg, 3. Tl.: Gerichtsbezirk Salzburg, Wien 1916. – Bigler, Robert R.: Schloß Hellbrunn. Wunderkammer der Gartenarchitektur, Wien 1996. – Cramer, Claus: Landeshoheit und Wildbann im Spessart. 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