2022

RuneS Modultagung Runische Textgrammatik und Pragmatik
Ninth International Symposium on Runes and Runic Inscriptions (ISRRI 9) mit dem Titel:
Functions of runic literacy 200 to 1500 AD: Text-types and historico-cultural contexts,
14.–19.06.2022, Akademie Sankelmark, Schleswig-Holstein
(https://www.isrri2022.uni-kiel.de/)
Organisator:innen vor Ort: Christiane Zimmermann, Ute Zimmermann, Gregor Große-Bölting, Felix Weißenrieder

Bei dem in fünfjährigem Turnus veranstalteten International Symposium on Runes and Runic Inscriptions (ISRRI) handelt es sich um die zentrale runologische Fachtagung, die zuletzt 1995 nach Deutschland geholt werden konnte. Die Tagung war ursprünglich bereits für 2020 geplant, musste jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie zweimal verschoben werden und konnte schließlich 2022 stattfinden. Da auch zu Beginn des Jahres 2022 die Pandemie-Situation noch nicht vollständig absehbar war, wurde die Tagung als Hybrid-Tagung konzipiert; fünf Vorträge konnten so aus der Distanz von Teilnehmer:innen aus Island, Italien, Österreich, Russland und Schweden zur Tagung beigesteuert werden; alle Vorträge und Diskussionen waren zudem online zugänglich. Insgesamt nahmen rund 70 Runolog:innen aus 15 Ländern in Präsenz an der Tagung teil, davon etwa 20 Promovierende und Nachwuchsforscher:innen. Federführend bei der Planung und Vorbereitung der Tagung war, aufgrund der räumlichen Nähe zum Tagungsort, die Arbeitsstelle Kiel (Gregor-Große-Bölting, Edith Marold, Felix Weißenrieder, Christiane Zimmermann, Ute Zimmermann).

Finanzielle Mittel für die Tagung wurden vorrangig von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen zur Verfügung gestellt. Als weitere Sponsoren konnten Kungl. Gustav Adolfs Akademien för svensk folkkultur, Kungl. Humanistiska Vetenskaps-Samfundet i Uppsala, Uppsala Runforum, Donation of Charles and Myrna Smith, St. Paul, Minnesota sowie die Frederik-Paulsen-Foundation gewonnen werden.

Als Modultagung zu Modul III, Runische Textgrammatik und Pragmatik, konzipiert, widmete sich die Konferenz dem Thema „Functions of runic literacy 200 to 1500 AD: Text-types and historico-cultural contexts“. Die insgesamt 59 Vorträge gruppierten sich, ausgerichtet an den drei großen Perioden runischer Schriftlichkeit, zu drei inhaltlichen Blöcken, (1) Inschriften im älteren fuþark aus der Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit, (2) Inschriften der Wikingerzeit im jüngeren fuþąrk/ fuþork und Inschriften im anglo-friesischen fuþorc, (3) Inschriften des skandinavischen Mittelalters im jüngeren fuþąrk/fuþork. Alle Blöcke wurden durch einen Keynote-Vortrag eingeleitet. Weitere thematische Sektionen befassten sich mit zentralen Fragen der Digitalisierung von Runeninschriften und von Artefakten mit (zusätzlichen) ornamentalen oder ikonographischen Markierungen (Workshop Digital Runes) sowie mit dem Aufbau und der Konzeption neuer Runeneditionen. Das vollständige Programm und die Abstracts der Vorträge können unter https://www.isrri2022.uni-kiel.de/schedule/ und  https://www.isrri2022.uni-kiel.de/abstracts/ eingesehen werden. Vier parallele Tagesexkursionen zu runologisch, archäologisch und historisch bedeutsamen Orten in Schleswig-Holstein und im südlichen Dänemark sowie eine Halbtagesexkursion zur Weltkulturerbestätte Haithabu und der Schlei-Region rundeten das Programm ab.

Die Veröffentlichung der Konferenzbeiträge wird in Zusammenarbeit mit der Universität Uppsala (Marco Bianchi und Henrik Williams) in der Reihe Runrön erfolgen.

Von den RuneS-Mitgliedern wurden folgende Vorträge gehalten:

 

Tagung LautSchriftSprache V:
From the Maya Script to the Germanic Runes – Case studies on the Typology of Scripts and Research on Writing Systems
25.–28.10.2022, Fevik, Norwegen
(https://www.uia.no/en/events/international-conference-on-graphemics-at-uia-scriptandsound-5)
Mitorganisatorinnen waren: Alessia Bauer, Kerstin Kazzazi, Gaby Waxenberger

Die fünfte Tagung innerhalb der internationalen und interdisziplinären Konferenzreihe LautSchrift SpracheScriptandSound, wurde in Kooperation mit den Herausgeberinnen der Schriftenreihe ScriptandSound Paola Cotticelli und Gaby Waxenberger organisiert, als weitere RuneS-Mitglieder waren Kerstin Kazzazi und Alessia Bauer im Organisationsteam, Organisator vor Ort in Fevik, Norwe­gen, war Prof. Dr. Michael Schulte. Als Sponsoren für die Tagung konnten die Fritz Thyssen Stiftung, Universitetet i Agder – Fakultet for humaniora og pedagogikk, Kungliga Humanistiska Vetenskaps-Samfundet i Uppsala und Kungliga Gustav Adolfs Akademien för svensk folkkultur, Uppsala, gewonnen werden.

Diese Konferenz widmete sich dem Thema From the Maya Script to the Germanic Runes – Case studies on the Typology of Scripts and Research on Writing Systems. Während die ersten LSS-Konferenzen sich vornehmlich mit dem phonographischen, und hier vor allem dem alphabetischen Schrifttyp beschäftigt hatten, wurde in der fünften LSS-Konferenz der Blick systematisch auch auf andere Schrifttypen und Schriftsysteme ausgeweitet. Damit erfolgte eine Bestandsaufnahme verschiedener Sprache-Schrift-Konstellationen in noch nicht berücksichtigten geographischen Räumen (z.B. Nord- und Südamerika, China, Indien) sowie eine Bestandsaufnahme verschiedener Zeithorizonte (elami­sche Keilschrift: 4. Jtsd. v. Chr. vs. Cherokee-Silbenschrift 19. Jh. n. Chr.) und die jeweiligen spezifischen Entwicklungen. Mit der Einbeziehung völlig unabhängig entwickelter Schriften wie etwa der Maya-Schrift konnten noch weitere schrifttypologische und kulturhistorische Dimensionen in den Blick genommen werden. Auf der Konferenz wurden entsprechend ideographische, logosyllabische und alphabetische Schriften mit verschiedenen Typen von Schriftzeichen in ihrer Anwendung zur Verschrif­tung von Sprachen und Sprachstufen auf verschiedenen Kontinenten vorgestellt. Der komparative Blick richtete sich auf die Anwendung von Schriften und Schriftsystemen auf verschiedene Sprachen.

Die RuneS-Mitglieder Gaby Waxenberger und Kerstin Kazzazi werden auch als Mitherausgeberinnen des Konferenzbandes fungieren.

Von den RuneS-Mitgliedern wurden folgende Vorträge gehalten:

  • Alessia Bauer: „The Icelandic Runica manuscripta: Between Tradition and adaptation“.
  • Julia-Sophie Heier: „A difference in writing: The case of formulaic vs. non-formulaic words in Viking-age runic inscriptions in Scania“.
  • Kerstin Kazzazi: „Attempting a typology of writing: script types, writing systems and written languages“.
  • Gaby Waxenberger: „Is the perfect fit more perfect in runic writing in England?“
  • Christiane Zimmermann: „Writing in/with runes: Graphetic phenomena in the runic inscriptions in the older futhark“.

 

2018

RuneS Modultagung Graphematik/LautSchriftSprache IV, 08.−10.11.2018, München, organisiert in Kooperation mit den Herausgeberinnen der Schriftenreihe ScriptandSound Paola Cotticelli und Gaby Waxenberger; Organisatorinnen vor Ort: Alessia Bauer, Gaby Waxenberger.

Die Modultagung zur Runischen Graphematik fand vom 08.–10.11.2018 an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) statt, sie wurde als Teil der internationalen und interdisziplinären Konferenzreihe LautSchriftSpracheScriptandSound veranstaltet. Die Konferenz widmete sich Fragen der Konfiguration der Zeichen-Phonem-Beziehung, an deren Beantwortung sich GraphematikerInnen aus den unterschiedlichsten Einzelphilologien mit einer Bandbreite unterschiedlicher Schriftsysteme (z. B. hethitische Keilschrift, luwische Hieroglyphenschrift, Ogham, norditalische Alphabete, Lateinschrift für unterschiedliche Sprachen und -stufen) beteiligten. Wesentlich war dabei, dass auch der Methodik und den Konzepten sowie wiederkehrenden offenen Fragen in der noch jungen Disziplin der Historischen Graphematik Raum gegeben wurde. Die Runen bildeten jedoch das Kernthema der Tagung, das zum einen durch Vorträge von allen am Projekt beteiligten Personen, zum anderen aber auch von auswärtigen RunologInnen beleuchtet wurde. Hierdurch konnten verschiedene Aspekte der Inschriften aus unterschiedlichen Runenreihen (älteres fuþark; altenglisches und altfriesisches (Pre-)fuþorc und jüngeres fuþąrk/fuþork) sowie deren sprachliche Zuordnung (z. B. Nordgermanisch, (Vor)altenglisch/(Vor)altfriesisch) präsentiert und diskutiert werden. Auf diese Weise wurde sichergestellt, dass die methodische Vorgehensweise und die Erkenntnisse aus den graphematischen Forschungsarbeiten von RuneS einem größeren internationalen und interdisziplinären akademischen Publikum vorgestellt und mit den KollegInnen diskutiert werden konnten.

Von den RuneS-Mitgliedern wurden folgende Vorträge gehalten:

  • Jens-Uwe Bahr: „Building a Toolset: Collection, Verification and Presentation of information in the RuneS project“
  • Julia-Sophie Heier: „In <stain> gemeißelt: orthographische und graphtypologische Varianz der wikingerzeitlichen Runensteine in Schonen“
  • Edith Marold: „Langzweig-s-Runen für /k/ in Norwegen”
  • Alessandro Palumbo: „Orthographic Parallels between Roman and Runic Script in Medieval Sweden“
  • Gaby Waxenberger: „The Runes c and g and Their Velar Counterparts in the OE fuþorc
  • Christiane Zimmermann und Kerstin Kazzazi: „Prozesse und Ergebnisse einer vergleichenden funktionalen Analyse der runischen Verschriftung: Fallbeispiel Älteres fuþark – Anglo-friesisches fuþorc
  • Christiane Zimmermann und Ute Zimmermann: „Vergleichende formale Beschreibung runischer Graphe: Fallbeispiele Älteres fuþark – Anglo-friesisches fuþorc – Jüngeres fuþąrk/fuþork

 

2016

Von den RuneS-Mitgliedern wurde 2016 folgende Tagung fachlich begleitet und mitorganisiert:

Epigraphics in an intermedial context, Oslo, 16.-18.11.2016 (organisiert von Alessia Bauer [RuneS-Projektgruppe], Elise Kleivane und Terje Spurkland):

Epigraphieforschung stellt einen wichtigen Teil der Altnordistik, Keltologie und Mittelalterforschung dar. Der Untersuchungsgegenstand dieser Tagung sind verschiedene Arten von Inschriften aus Nordwesteuropa, wie etwa Runeninschriften, lateinschriftliche Inschriften, Oghaminschriften, aus der Wikingerzeit und dem Mittelalter. Der Fokus auf Inschriften in verschiedenen Schriftsystemen soll den Weg für die vergleichende Analyse von epigraphischen Dokumenten aus Skandinavien und den Britischen Inseln und ihren Funktionen eröffnen.
Interpretationen epigraphischer Texte sind in größerem Maße abhängig vom materiellen Kontext, in dem diese stehen, als Handschriftentexte. Der Kontext sollte daher in die Interpretation einbezogen werden, um ein vertieftes Verständnis der – oft sehr kurzen und lakonischen - Inschriften  zu gewinnen. Das Objekt, auf dem die Inschrift angebracht ist, gibt häufig Aufschluss über den situativen Kontext, in dem die schriftliche Kommunikation produziert wurde, woraus sich die mögliche Funktion ergeben kann. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit der Ritzer sich darüber klar war, welches Material und welchen Objekttyp er bearbeitete. Dies erlaubt die Annahme, dass verschiedene Sprechakte spezifische Materialien und Artefakte erforderten; damit hängt auch die Frage zusammen, ob wir es hier möglicherweise mit verschiedenen Formen der Schriftlichkeit zu tun haben.
Intermedialität ist ein wichtiger Aspekt der Epigraphie. Die Bandbreite der Definitionen von Intermedialität ist ziemlich groß: im engen Sinne bezeichnet Intermedialität die Verbindung und Adaptation sehr verschiedener materieller Repräsentationsmittel, z.B. Text und Bild. Im weiteren Sinne könnte der Terminus auch zwei getrennte Varianten eines Mediums bezeichnen, durch die eine bestimmte Funktion erfüllt werden kann, indem Teile eines Textes herausgehoben werden. Nach unserer Auffassung können verschiedene Schriften/-systeme – wie etwa Runen, Lateinschrift, Ogham – als verschiedene Medien gesehen werden. Ziel ist es, ihre Interaktion und das Zusammenspiel zwischen Schrift und Verzierung oder anderen paratextuellen Merkmalen, sowie auch deren Anordnung zu untersuchen. Zudem werden wir die Verwendung von mehr als einer Sprache – Nordisch, Latein, Keltisch, Altenglisch – als eine Facette von Intermedialität betrachten. [Übersetzung des englischen Orginaltextes: Kerstin Kazzazi]

Von den Projektmitgliedern wurden folgende Vorträge gehalten:

Bauer, Alessia: „Manuscript runes in an intermedial perspective“.

 

2014

Von den RuneS-Mitgliedern wurden 2014 folgende Tagungen fachlich begleitet und mitorganisiert:

1) The theory and method of runology. 27. Feldrunologentreffen, 4.–6. April 2014, Centre for Advanced Study, Oslo:

Das 27. Feldrunologentreffen fand vom 4.–6. April 2014 an der Norwegischen Akademie der Wissenschaften in Oslo unter dem Titel „The theory and method of runology“ statt. Es wurde organisiert und finanziert vom runologischen Forschungsprojekt am Centre for Advanced Study (= CAS; i.e. „Reading and interpreting runic inscriptions: the theory and method of runology“, unter dem Vorsitz von James Knirk). Das Treffen bestand aus Vorträgen und Diskussionen.

Christiane Zimmermann von der RuneS-Arbeitsgruppe Kiel war als Mitglied des CAS-Projektes und als Fellow der Norwegian Academy of Science and Letters Mitorganisatorin der Tagung.

Von den RuneS-Projektmitgliedern wurden folgende Vorträge gehalten:

Bauer, Alessia: „Runica manuscripta. Methodologische Überlegungen: Probleme und Lösungen“.

Marold, Edith: „Vers oder nicht Vers? Argumente und Kriterien für eine Klassifikation“/„Poetry or not? Implications for interpretation“.

Zimmermann, Ute: „Interpretation von Brakteateninschriften: Methode und Überlegungen“/„Interpretation of Bracteate Inscriptions: Methods and Considerations“.

Zimmermann, Christiane: „Interdisziplinäre Interpretation“.

 

2) Across the North Sea. North Sea Connections from AD 400 into the Viking Age. Second Interdisciplinary Symposium on Runes and Related topics in Frisia, 5.–8. Juni 2014, Fries Museum, Leeuwarden (organisiert von John Hines, Nelleke IJssenagger, Tim Pestell, Tineke Looijenga, Gaby Waxenberger, Kerstin Kazazzi und Han Nijdam):

Das generelle Ziel des Symposiums war die Förderung einer Diskussion über die frühen friesisch-angelsächsischen und anderen Verbindungen über die Nordsee in einem transdisziplinären und internationalen Rahmen. Das Symposium konzentrierte sich auf die Probleme bei der Messung und Erklärung demographischer und sprachlicher Verbindungen über die Nordsee zwischen England und den kontinentalen Küstenregionen in der entscheidenden Periode zwischen dem fünften Jahrhundert n. Chr. bis in die Wikingerzeit, wobei die frühe Phase besonders im Mittelpunkt stand. Dieses Thema wurde aus runologischer, linguistischer, toponymischer, historischer, juristischer, archäologischer und archäogenetischer Perspektive betrachtet, es handelt sich also um ein interdisziplinäre Thema. [Übersetzung des englischen Originaltextes: Kerstin Kazzazi]

Gaby Waxenberger und Kerstin Kazzazi von der RuneS-Arbeitsgruppe Eichstätt-München waren an der Vorbereitung der Tagung beteiligt, die vom Fries Museum in Leeuwarden ausgerichtet wurde.

Von den RuneS-Projektmitgliedern wurden folgende Vorträge gehalten:

Kazzazi, Kerstin: „Methodological and Linguistic Perspectives on the Definition of the Frisian Runic Corpus“.

Waxenberger, Gaby: „Sounds and Forms in the Frisian Runic Corpus“.

Zimmermann, Christiane: „Cultural contact between the Western Baltic and the North Sea – the evidence of the comb with runic inscription from the emporium reric“.

 

2013

Von den RuneS-Mitgliedern wurde 2013 folgende Tagung fachlich begleitet: 

LautSchriftSprache III – Third International Conference on Comparative Historical Graphemics, Verona, 25.–28. September 2013:
Die Tagung brachte verschiedene Forscher zum Thema Schreiben und Schrift zusammen. Gaby Waxenberger und Kerstin Kazzazi waren als Mitglieder des Scientific Boards an der wissenschaftlichen Vorbereitung und an der Publikation der Konferenzbeiträge beteiligt. 

Vorträge von Mitgliedern der RuneS-Projektgruppe waren:

Bauer, Alessia: „Orthophonic Spelling: A Different Kind of ‘Perfect Fit’?“.

Kazzazi, Kerstin: „Between universality and individual creativity in spelling – examples from multilingual language acquisition and historical writing systems“.

Waxenberger, Gaby: „Graphemes: (Re)construction and Interpretation“.

 

2012

Von den RuneS-Mitgliedern wurden 2012 folgende Tagungen veranstaltet: 

Old English Runes Workshop: Interdisciplinary Perspectives on Methodology, 15. bis 17. März 2012, Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt; zweite interdisziplinäre Fachtagung zum Thema "Archäologie und Runen", ausgerichtet von der RuneS-Arbeitsstelle Eichstätt-München.

Das Ziel der Konferenz war es, Fachleute aus verschiedenen Disziplinen (Runologie, Sprachwissenschaft, Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte) zusammenzubringen, die sich mit verschiedenen Aspekten der altenglischen Runen und ihrem Kontext beschäf­tigen, um einen besseren Einblick in die verschiedenen dabei angewandten Methoden und theoretischen Modelle zu gewinnen. Die Tagung war eine Ergänzung zum Runen-Workshop in Schleswig (3.­–4. Februar 2011), der theoretische und methodische Aspekte des Dialogs zwischen Runologie (Inschriften im älteren fuþark) und historischen Wissen­schaften, allen voran der Archäologie, zum Gegenstand hatte. Die Beiträge des Work­shops werden in einem Sammelband veröffentlich werden (Hg. Gaby Waxenberger und Kerstin Kazzazi).

Vorträge von Mitgliedern der Projektgruppe waren:

Bammesberger, Alfred: „The Ruthwell Crucifixion Poem Revisited: From Various Angles“.

Kazzazi, Kerstin: „Methodology: Definition, Approaches, Perspectives“.

Waxenberger, Gaby: „The Chronology of the Early Sound Changes: How dependent Are We on Archaeology?“

Waxenberger, Gaby: „Dating and Provenance of the Auzon/Franks Casket from a Linguistic Point of View“.

 

2011

Von den RuneS-Mitgliedern wurde 2011 folgende interdisziplinäre Tagung zum Thema Archäologie und Runen fachlich begleitet: 

Runen-Workshop (Schleswig, 3.–4. Februar 2011), ausgerichtet vom Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) in Schloss Gottorf, Schleswig, in Zusammenarbeit mit Klaus Düwel und Edith Marold.

Der Schleswiger Runen-Workshop setzte sich zum Ziel, abgegrenzte geschichtliche Fragestellungen anhand von Fall­beispielen von archäologischer und runologischer Seite zu diskutieren. Dabei sollten neue Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammen­arbeit erprobt und für drei ausgewählte Themenbereiche konkretisiert werden. Sozial­geschichtliche, religionsgeschichtliche und ereignisgeschichtliche Fragen bildeten hier jeweils den Rahmen. Besonders die runischen Neufunde der letzten Jahrzehnte sowie neue archäologische Erkenntnisse im Rahmen von Forschungen zu Mooropferplätzen, zur Reihengräberkultur und zur Kultpraxis gaben den Anstoß, den seit langem bestehenden Dialog zwischen den beiden Forschungsdisziplinen im Hinblick auf die bisher erzielten Ergebnisse auf den Prüfstand zu stellen, für die ausgewählten Fall­beispiele nach Möglichkeit Forschungssynthesen zu erarbeiten sowie gegebenenfalls die Zusammenarbeit theoretisch und methodisch neu zu fundieren. 

Vorträge von Mitgliedern der Projektgruppe waren:

Bauer, Alessia: „»Jütländische« Runenfibeln im südgermanischen Bereich. §Runologisches“.

Düwel, Klaus: „Runenkenntnis als Oberschichtenmerkmal“.

Krüger, Jana: „Die sprachliche Zuordnung der Inschrift auf dem Ortband von Thorsberg“.

Marold, Edith: „Die Inschrift von Tune als religionsgeschichtliches Zeugnis“.

Zimmermann, Christiane: „Inschriften auf nordeuropäischen Fibeln: Versuch über eine ausschließlich sprachlich-runologische Betrachtung der Runen­inschriften unter sozialgeschichtlichen Aspekten“.

 

2010

Von den RuneS-Mitgliedern wurden 2010 folgende Tagungen veranstaltet: 

1) Edith Marold: 23. Treffen der Feldrunologen in Schloss Gottorf, Schleswig (22.–25.04.2010).

2) Hans Sauer und Gaby Waxenberger: LautSchriftSprache/ScriptandSound IISecond International Conference on Comparative Historical Graphemics„The (Dis)ambiguity of the Grapheme“, München (08.–11.09.2010).