Schwämme als Ökosystem-Ingenieure
Schwämme sind aktive, sessile Filterorganismen, die große Mengen an gelösten organischen Stoffen und Pico-Plankton aus dem Meerwasser filtern und somit den Kreislauf organischer Stoffe und die Belüftung der Ozeane beeinflussen. Es wird daher vermutet, dass sie zu Zeiten, in denen sie in der Erdgeschichte reichlich vorhanden waren, eine wesentliche Rolle bei der Moderation und Steuerung der ökologischen Rahmenbedingungen gespielt haben könnten. Es gibt nur sehr wenige empirische Belege für ihren Einfluss als „Ökosystem-Ingenieure”. Kieselschwämme entziehen dem Meerwasser außerdem Silizium (Si), um Skelette aus amorphem Opal (SiO2 x nH2O) aufzubauen zu können, und beeinflussen somit auf einzigartige Weise den globalen Siliziumkreislauf. Daher ist die Dominanz von Kieselschwamm Akkumulationen nach der ökologischen Krise der Karbonat-Fabrik am Ende der Trias Zeit ein idealer Fall, um die Rolle der Kieselschwämme für die Erholung der benthischen Lebensgemeinschaften nach etwa zwei Millionen Jahren zu untersuchen.
Prof. Joachim Reitner und Prof. Miachael Tatzel forschen gemeinsam an dem Projekt "Cherts aus Schwammnadel-Akkumulationen als Rekorder von Paläo-Umweltbedingungen nach der End-Triassischen ökologischen Krise", das von 2025-2028 von der DFG gefördert wird.