
Revision der Handschriften
Den Kollationen schließen sich die Revisionen an: Alle Handschriften werden ein zweites Mal von einem wiss. Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit dem zweiten wiss. Mitarbeiter oder einer sehr erfahrenen Hilfskraft gelesen, wobei sämtliche Eintragungen nochmals auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Dieses zweifellos zeitintensive Verfahren legt sich aus zwei Gründen dringend nahe:
- Zum einen, um Kollationsfehler zu beseitigen, die nicht nur auf die unterschiedlich entwickelte Lesefähigkeit der Kollatoren, vielmehr auch auf die unterschiedlich ausfallende Lesbarkeit von Handschriften oder Abschnitten in Handschriften zurückzuführen sind, die etwa wegen schwer entzifferbarer Tachygraphien oder Mutilation, sei es Blattbeschädigung, sei es Schriftschädigung wie Verblassen oder Abblättern von Tinte oder Wasserschäden, oder auch wegen mangelhafter photographischer Reproduktion eine reiche Erfahrung im Umgang mit Handschriften voraussetzen.
- Zum andern, um regelwidrige oder umständliche Notationen zu korrigieren bzw. zu vereinfachen, damit den Herausgebern, die ja nur noch in Einzelfallprüfungen mit den Handschriften selber in Berührung kommen, die in den Kollationsheften festgehaltenen Überlieferungsbefunde so nachvollziehbar wie möglich gemacht werden.
Darum werden den Editoren erst die vollständig revidierten Kollationshefte als Arbeitsgrundlage ausgehändigt.