Bistumsgrenzen als Grundlage für sprachhistorische und sprachgeographische Analysen

Bistumsgrenzen als Grundlage für sprachhistorische und sprachgeographische Analysen

Eine Kooperation mit dem Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas

Germania Sacra

Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas und der Germania Sacra wurden die GIS-Daten zu den Grenzen der mittelalterlichen Bistümer in das sprachgeographische Informationssystem REDE SprachGIS (https://regionalsprache.de) integriert (regionalsprache.de/Map/w3sN6YJh).

Als historische Kulturräume sind die Bistumsgrenzen eine wertvolle Grundlage für sprachhistorische und sprachgeographische Analysen. So ist es nun zum Beispiel in der Online-Kartenanwendung möglich, die Bistumsgrenzen um 1500 mit den Dialekträumen des 19./20. Jahrhunderts (Einteilung nach Peter Wiesinger) zu vergleichen.

Dabei gibt es einiges zu entdecken, z. B. dass das Rheinfränkische und das Moselfränkische, die strukturell sehr unterschiedlich sind, auch zu verschiedenen Bistümern gehörten. Im Kartenbild ist eine deutliche Überlagerung des moselfränkischen Dialektraums mit dem mittelalterlichen Erzbistum Trier (blauer Umriss) erkennbar. Der rheinfränkische Dialektraum erstreckt sich über die Gebiete der zur mittelalterlichen Kirchenprovinz Mainz gehörenden Bistümer Worms und Speyer sowie den Süden des Erzbistums Mainz (roter Umriss).

Die Kartenmaterialien der Germania Sacra stehen unter der Lizenz CC-BY-SA zur Nachnutzung zur Verfügung.

Die Grenzen der Bistümer des Alten Reiches um 1500. Rekonstruktion der Germania Sacra anhand publizierter Karten und Quellenmaterialien (Datensammlungen der Germania Sacra. Materialien zur Kirche des Alten Reiches 4), Version 2, Göttingen 2022. https://doi.org/10.26015/adwdocs-34
 

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