Arbeitsstelle Göttingen – Arbeitsbericht 2017

Deutsche Inschriften

In Arbeit befindliche Einzelprojekte (Inschriftenbände)

Der von Sabine Wehking bearbeitete Doppelband „Die Inschriften der Stadt Lüneburg“ ist als Band 100 der Reihe „Die Deutschen Inschriften“ im April 2017 erschienen. Der Band enthält 1012 Inschriften und 133 Kurztexte. Im Zusammenhang mit der öffentlichen Präsentation fand im Museum Lüneburg ein eintägiges Symposion statt mit dem Titel: „fur ydermans Augen angebracht – Inschriften im Zeitalter der Reformation“.
Die Bearbeitung des Bandes „Die Inschriften des Landkreises Schaumburg“ (Kagerer) ist abgeschlossen. Der 664 Inschriften und 74 Kurztexte umfassende Doppelband wird als Bd. 104 der Reihe „Die Deutschen Inschriften“ im 1. Quartal 2018 erscheinen.
Die Bearbeitung der Inschriften des Altkreises Osterode (Lampe) wurde fortgesetzt. Das Corpus umfasst zurzeit 212 Inschriften. Der Band wird 2018 erscheinen.
Die Bearbeitung der Inschriften in der Region Hannover (Böhlke) wurde im November 2017 unterbrochen, da die Bearbeiterin ausgeschieden ist. Die im Projektplan des Vorhabens vorgesehene Edition wird voraussichtlich 2020 wieder aufgenommen. Der Bestand beläuft sich aktuell auf 520 Inschriften, davon sind 190 Inschriften ediert und kommentiert.
Für die Landkreise Wolfenbüttel und Salzgitter (Wulf/Dorn) sind mittlerweile 589 Inschriften und Baudaten nachgewiesen. Für 278 Inschriften sind die Aufnahmefahrten erledigt, für 169 Inschriften sind die Editionen fertiggestellt und für 145 auch die Kommentare.
Mit der Bearbeitung der Inschriften des Landkreises Lüneburg (Wehking) wurde im November 2017 begonnen.
Auf Beschluss der Leitungskommission wurde vom 1. Mai 2017 bis zum 15. Oktober 2017 eine Prospektionsphase für die Inschriftenbestände der ehem. Territorien Fürstentum Lüneburg und Erzstift Bremen / Hochstift Verden durchgeführt (Wehking). Dank dieser Prospektion konnte die Planung der Einzelprojekte hinsichtlich der für die Bearbeitung notwendigen Zeiträume und der Priorisierung einzelner Bestände auf eine verlässlichere Grundlage gestellt werden.


Akademische Lehre, Wissenschaftliche Vorträge und Öffentlichkeitsarbeit

Die Arbeitsstelle hat einen Schüler und eine Studierende der Germanistischen Mediävistik in einem jeweils zwei Wochen dauernden Praktikum betreut.

Lehre: Frau Dr. Kagerer hält im WS 2017/2018 am Seminar für Klassische Philologie einen Lektürekurs „Ciceros caesarische Reden“ (Grammatikalische Lektüre II). Am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte hält Frau Dr. Wulf ein Seminar „Einführung in die Arbeit mit historischen Inschriften“.

Vorträge:
Sabine Wehking und Lukas Weichert (Universität Göttingen, Institut für Historische Landesforschung) „Von vorsichtigen Patriziern und pragmatischen Konventualen – Die Inschriften in der Stadt Lüneburg und im Kloster St. Michaelis“ im Rahmen der Tagung: yderman vor augen angebracht – Inschriften im Reformationszeitalter, Lüneburg 27. April 2017.
Christine Wulf: von nutz und not der sprachen und christlichen Schulen. Luthers Ratsherrenschrift und die Folgen (Inschriftenbezug: Inschriften an Lateinschulen) im Rahmen der germanistischen Ringvorlesung „Luther aufs Maul geschaut“.
Katharina Kagerer: „Mehrsprachigkeit in Inschriften des Spätmittelalters“ auf dem 8. Internationalen Mittellateinerkongress „Medialatinitas 2017: Mittellatein vernetzt“, Universität Wien, 19.9.2017.

Eine Sitzung der Leitungskommission fand am 26.10.2017 statt. Die Interakademische Kommission „Deutsche Inschriften“ hat am 2. Februar 2017 und am 6. Oktober 2017 in Leipzig getagt.

Veröffentlichungen

Die Inschriften der Stadt Lüneburg, gesammelt und bearbeitet von Sabine Wehking unter Verwendung der Materialien von Eckhard Michael (†). Die Deutschen Inschriften Bd. 100, Göttinger Reihe 19. Wiesbaden 2017.
Jörg H. Lampe, Inschriften in Residenzorten. Einige Schlaglichter aus der Arbeit der Akademie-Kommission „Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“, in: Mitteilungen der Residenzenkommission 6/2017, S. 26–38.
Jörg H. Lampe (Hg.): Gewinner und Verlierer in Medien der Selbstdarstellung. Bilder, Bauten, Inschriften, Leichenpredigten, Münzen und Medaillen in der Frühen Neuzeit. Wiesbaden 2017. (Gesammelte Aufsätze der gleichnamigen Sektion des 50. Deutschen Historikertags in Göttingen 2014).
Jörg H. Lampe: Gewinner und Verlierer in Grabinschriften des 16. und 17. Jahrhunderts. In: Ders.: Gewinner und Verlierer in Medien der Selbstdarstellung, S. 59–80.
Jörg H. Lampe: The Choir Stalls of the monasteries of Pöhlde and St. Alexander’s in Einbeck: Observations on their time of origin from an epigraphical and historical point of view, in: Anja Seliger, Willy Piron (Ed.), Choir Stalls and their workshops. Proceedings of the Misericordia International Conference 2016, Newcastle upon Tyne 2017, S. 226–242.
Sabine Wehking u. Christine Wulf: Hausinschriften und Reformation. In: Berichte zur Denkmalpflege 2017/4. Hameln 2017, S. 230–234.
Christine Wulf: Epigraphische Schriften des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit in Niedersachsen. In: Archiv für Diplomatik 63 (2017), S. 391–417.

Deutsche Inschriften