Zwischen Skandal und Akzeptanz

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Öffentlicher Vortrag des Historikers Jörg Voigt über den Pfründenpluralismus im Spätmittelalter im Rahmen des 67. Colloquiums des Langzeitforschungsprojektes "Germania Sacra"

GÖTTINGEN. Am Freitag, dem 28. Februar 2025, um 18:30 Uhr hält Dr. Jörg Voigt vom Niedersächsischen Landesarchiv – Abteilung Hannover den Vortrag „Zwischen Skandal und Akzeptanz: Zum Pfründenpluralismus im Spätmittelalter“ im Alfred-Hessel-Saal im Historischen Gebäude der Staats- und Universitätsbibliothek in Göttingen. Der öffentliche Vortrag findet im Rahmen des 67. Colloquiums der Germania Sacra statt, einem Langzeitforschungsprojekt der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Der Eintritt ist frei.

Pfründenpluralismus, also der Besitz mehrerer mit teils beträchtlichen Einkünften verbundener kirchlicher Ämter, war im Spätmittelalter ein verbreitetes Phänomen, dem der Vortrag nachgehen möchte. Dabei sollen die kirchenrechtlichen Grundlagen in den Blick genommen werden sowie die unterschiedlichen Erscheinungsformen – wahre Pfründenjäger finden sich in den Quellen der päpstlichen Kurie, die im Vatikanischen Archiv überliefert sind. Dies führt schließlich zur Frage der zeitgenössischen Wahrnehmung mehrfach bepfründeter Kleriker, einer Lebensform zwischen Kritik und Akzeptanz.

Das Forschungsprojekt „Germania Sacra“ erschließt die Quellen der Kirche des Alten Reiches und bereitet sie in Handbüchern und Datenbanken auf. Das Projekt stellt die Kirche und ihre Institutionen von den Anfängen der deutschen Bistümer im 3. und 4. Jahrhundert bis zu deren Auflösung in der Reformation bzw. am Beginn des 19. Jahrhunderts epochenübergreifend dar. Es ist Teil des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms, das der Erhaltung, Sicherung und Vergegenwärtigung des kulturellen Erbes dient.