GÖTTINGEN. Die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen beginnt das neue Jahr mit bisher unbekannten Einblicken in ihre Vergangenheit: Am Donnerstag, dem 12. Januar um 18:00 Uhr, stellt sie das Buch der Historikerin Désirée Schauz mit dem Titel „Umkämpfte Identitäten“ (Wallstein, 2022) im Emmy-Noether-Saal am Wilhelmsplatz 3 vor. Es behandelt die Göttinger Akademie und ihre Mitglieder in dem halben Jahrhundert von 1914 bis 1965. Zentrale Kapitel sind der NS-Zeit gewidmet, in der zahlreiche Akademiemitglieder aus rassistischen oder politischen Gründen verfemt und ausgeschlossen wurden. PD Dr. Schauz wird zentrale Ergebnisse ihres Buches vorstellen und mit Prof. Helmuth Trischler (Ludwig-Maximilians-Universität München) sowie Mitgliedern der Forschungskommission Die Göttinger Akademie und die NS-Zeit diskutieren, bevor das Publikum zu Wort kommt. Der Eintritt ist frei.
Die Forschungskommission wurde 2014 an der Göttinger Akademie mit dem Ziel gegründet, die Geschichte der Akademie vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur frühen Bundesrepublik zu erforschen und sich dabei besonders auf die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 1933–1945 zu konzentrieren. Mit den beim Landesförderprogramm „Pro*Niedersachsen“ eingeworbenen Geldern wurde Désirée Schauzʼ umfangreiche Studie gefördert, die über die engere Akademiegeschichte hinaus vielfältige Einblicke in Göttingens Geschichte als Universitäts- und Forschungsstadt vor, während und nach der NS-Zeit bietet.