Spuren einer blutigen Schlacht

Akademie

In das gerade erschienene Buch "Die Marktkirche Hannover St.Georgii et Jacobi im Spiegel der Zeiten" sind Forschungsergebnisse des Göttinger Inschriften-Projekts eingeflossen. Dazu zählen die sogenannten Totenschilde, die an tragische Ereignisse erinnern.

Zwei Totenschilde in der Marktkirche in Hannover zeugen von der blutigsten Schlacht der Reformationszeit, die als Schlacht von Sievershausen in die Geschichtsbücher eingegangen ist. In dem Gefecht am 9. Juli 1553 wurden zwei Söhne Herzog Heinrichs d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel getötet und Kurfürst Moritz von Sachsen tödlich verwundet. Neben jenen namhaften Persönlichkeiten starben im Kampf oder an den Verwundungen über 200 Adelige. Zur Erinnerung an einige der Gefallenen ließen die Angehörigen Totenschilde anfertigen, von denen noch zwei erhalten sind. Dr. Jörg Lampe, Mitarbeiter des Forschungsprojekts „Deutsche Inschriften“ der Göttinger Akademie, beschreibt die Totenschilde im Rahmen eines umfangreichen Beitrags über die Inschriften in und an der Marktkirche bis zum Ende des 18. Jahrhunderts für das gerade erschienene Buch Die Marktkirche Hannover St. Georgii et Jacobi im Spiegel der Zeiten (https://www.lukasverlag.com/neuerscheinungen/titel/568-die-marktkirche-hannover.html).  Für seinen Beitrag griff Lampe auf die Edition der Inschriften der Stadt Hannover von Sabine Wehking, ebenfalls Mitarbeiterin des Inschriften-Projekts, zurück und wertete außerdem die von der Mitte des 17. Jahrhunderts an entstandenen Inschriften aus, die in dem Band von Wehking nicht enthalten sind. Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen, darunter auch Fotos der erhaltenen Totenschilde der niedersächsischen Adeligen Jürgen von Kersenbrock und Bartold von Mandelsloh aus dem Jahr 1553.