Akademie im Literaturherbst

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Kloster Brenkhausen; Foto: Dieter-Obermeyer.de

Kopten-Event, Reise durch den Kopf von Leibniz und Joseph Conrads „Lord Jim“ als Neuübersetzung: Die Göttinger Akademie bietet drei außergewöhnliche Veranstaltungen im Literaturherbst.

GÖTTINGEN. Die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen hat in diesem Literaturherbst den wohl originellsten Veranstaltungsort zu bieten: Im Koptisch-Orthodoxen Kloster in Höxter-Brenkhausen stellt sie ein Werk vor, auf das Millionen von koptischen Christen in aller Welt warten, eine komplette Bibel in koptischer (ägyptischer) Sprache. Die ursprüngliche koptisch-sahidische Bibel wurde zerstört, die Handschriften aus Papyrus oder Pergament sind nur in Einzelblättern und Fragmenten erhalten und überdies in alle Welt verstreut. An der Göttinger Akademie beschäftigt sich das Forschungsprojekt „Digitale Gesamtedition und Übersetzung des koptisch-sahidischen Alten Testaments“ mit dieser äußerst verwickelten Handschriftenlage. Warum es so wichtig ist, den Kopten die Heilige Schrift im Ganzen zurückzubringen, darüber sprechen am Samstag, dem 5. November um 19 Uhr im Kloster Bischof Anba Damian, Arbeitsstellenleiter Frank Feder, die Vorsitzende der Leitungskommission Heike Behlmer und der Vizepräsident der Göttinger Akademie Jens Peter Laut. Eine weitere Besonderheit dieser Veranstaltung ist eine kostenlose Führung durch das Kloster, die um 18:15 Uhr beginnt. Wer aus Göttingen anreisen möchte, hat die Möglichkeit, einen Shuttle-Service zu nutzen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter literaturherbst.com/shuttle.

Neben dem Kopten-Event im Kloster Brenkhausen hat die Akademie auch in Göttingen zwei außergewöhnliche Veranstaltungen zu bieten. Michael Kempe, der die Arbeitsstelle des Forschungsprojekts „Leibniz-Edition“ in Hannover leitet, stellt „Die beste aller möglichen Welten“ vor, ein von den Medien gefeiertes biographisches Kunststück, das ein facettenreiches Bild des Universalgenies vermittelt. Die Reise durch den Kopf eines der größten deutschen Denker moderiert Jonas Maatsch, Generalsekretär der Göttinger Akademie. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, dem 3. November um 19 Uhr im Sparkassenforum.

In diesem Jahr tritt auch der Präsident der Göttinger Akademie im Literaturherbst auf. Am Mittwoch, dem 2. November um 19 Uhr im Alten Rathaus, stellt Daniel Göske den Meisterroman „Lord Jim“ von Joseph Conrad in einer Neuübersetzung vor. Göske ist Conrad-Spezialist und wird mit dem Übersetzer Michael Walter über Fehltritte, Reue und Sühne diskutieren.

Die Akademienvorhaben „Koptisches Altes Testament“ und „Leibniz-Edition“ sind Teil des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms, das der Erhaltung, Sicherung und Vergegenwärtigung des kulturellen Erbes dient. Koordiniert wird das Programm von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

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