Akademie im Landtag

Akademie

Foto: Focke Strangmann

Mitglieder diskutieren mit Abgeordneten und der Öffentlichkeit über das Thema "Fake News, Wahrheit und Wissenschaft".

Wahrheit ist ein hohes Gut, doch die Vorstellungen davon, was Wahrheit ist und wie man zu ihr gelangt, sind umstritten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen sich jeden Tag die Frage:  Wann sind Entdeckungen, sind Messergebnisse "wahr"? Wie frei dürfen sie interpretiert werden? Und wie steht es um die Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis in Zeiten von "Fake News"? Mitglieder der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen möchten diese und weitere Fragen am 4. Oktober 2023, ab 17 Uhr im Leibniz-Saal im Leineschloss (Hauptgebäude/Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover) mit Abgeordneten und der Öffentlichkeit diskutieren. Die Veranstaltung beginnt mit zwei Impulsvorträgen:

Stefanie Dehnen, Professorin für Anorganische Chemie am Karlsruher Institut für Technologie, wird vor allem auf die Wahrheitsfindung in den Naturwissenschaften eingehen. Dabei wird sie erläutern, welche technischen Einschränkungen es bei Messapparaturen gibt und wie Wissenschaftler damit umgehen. Ab welcher Genauigkeit gilt ein Ergebnis als gesichert? Und wird die Wahrheit für eine verkaufsfördernde Berichterstattung zunehmend verzerrt?

Gerhard Lauer, Professor für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Experte für Digital Humanities, wird in einem Impulsvortrag nach Rolle und Funktion der Sozialen Medien für die Herstellung von Fake News fragen. Lauer widerspricht dem weit verbreiteten Topos einer Radikalisierung durch Soziale Medien. Er vertritt dagegen die Ansicht, dass andere Faktoren wie politische Instrumentalisierung, Strukturen der nationalen Medienlandschaften oder soziale Veränderungen in der Gesellschaft weit einflussreicher seien.

Die Moderation hat Prof. Dr. Daniel Göske, Präsident der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.