GÖTTINGEN. "Systemmedizin", "Präzisionsmedizin" und "Disease Interception" – das sind Schlagworte für die erhoffte Medizin der Zukunft. Der Mensch soll ganzheitlich erfasst und individuell behandelt werden. Im Optimalfall soll eine Krankheit schon erkannt und verhindert werden, bevor sich erste Symptome zeigen. Eine der dafür notwendigen Voraussetzungen besteht im längst begonnenen Sammeln, Speichern und Auswerten riesiger Datenmengen. Dabei sind nicht nur Krankheitsgeschichten, Labordaten oder Bildgebungsbefunde von Interesse, sondern auch vielerlei Details des persönlichen Lebens und Verhaltens.
Da stellen sich natürlich viele Fragen. Wie weit ist die Digitalisierung in der Medizin fortgeschritten? Wirkt sie sich schon auf Behandlungen aus? Welche Daten werden gespeichert, wie werden sie gesichert und stehen sie überhaupt in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen?
In ihrer Reihe AKADEMIE IM GESPRÄCH bietet die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen in Kooperation mit der Stadt Hintergrundinformationen zu einem Thema, das uns alle betrifft. Professor Dr. med. Michael P. Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Michael Marschollek, Professor für Medizinische Informatik an der MHH und Seniorprofessorin Bettina Schöne-Seifert, die bis 2023 den Lehrstuhl für Medizinethik der Universität Münster innehatte, halten am 26. September um 18.15 Uhr im Alten Rathaus Göttingen Kurzvorträge. Anschließend gibt es die Möglichkeit zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.
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