Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)

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Altenburg

Altenburg

(1) A. liegt auf den letzten Ausläufern des Erzgebirgsvorlandes, die nördlich der Stadt in das Leipziger Tieflandbecken übergehen. Rund drei Kilometer abseits des Stadtkerns verläuft die Pleiße, zwei kleinere Bäche (Blaue Flut, Deutscher Bach) durchfließen die Stadt. A. lag an der Handelsstraße Leipzig-Nürnberg, die in nord-südlicher Richtung durch das Pleißetal führte.

A. (976 als civitas bezeichnet) entwickelte sich seit der Mitte des 12. Jahrhunderts zu einem Vorort des Reichsterritoriums Pleißenland. Unter Friedrich I. Barbarossa wurde die Stadt nachhaltig gefördert (Chorherrenstift, Hospital, Münzstätte) und auf dem Schlossberg eine Reichsburg mit Pfalzcharakter errichtet. Als Herrschaftsträger vor Ort fungierten die Burggrafen von A. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Pleißenland an die Markgrafen von Meißen und Ldgf.en von Thüringen (Wettiner) verpfändet. Endgültig festgelegt wurde die Eingliederung in die wettinische Landesherrschaft 1329 durch die Belehnung Kaiser Ludwigs IV. A. war einer der wichtigsten Aufenthaltsorte der Wettiner. Infolge der Chemnitzer Teilung 1382 stieg A. unter Markgraf Friedrich IV. († 1440) und dessen Bruder Wilhelm II. († 1425) zu einer zentralen Residenz empor. Nach dem Erwerb der sächsischen Kurwürde 1423 sowie den damit verbundenen territorialen und dynastischen Veränderungen fiel A. im System der kursächsischen Residenzen hinter Gotha, Dresden, Meißen, Torgau, Weimar und Weißensee zurück und sank bis Anfang des 16. Jahrhunderts zur Nebenresidenz herab.

Infolge des Schmalkaldischen Krieges 1546/47 gelangte A. kurzzeitig an die Linie der albertinischen Wettiner, die Schloss und Amt im Naumburger Vertrag 1554 an das ernestinische Herzogtum Sachsen abtraten. Nach mehreren Erbteilungen entstand 1603 das selbständige Herzogtum Sachsen-A. Unter der älteren Linie der A.er Herzöge (1603–1672) wurde A. erneut zur Residenz ausgebaut. Nach dem Aussterben der älteren A.er Linie fiel die Stadt an Sachsen-Gotha und verlor wiederum seine Funktion als Hauptresidenz. Nach weiteren ernestinischen Landesteilungen entstand Ende des 17. Jahrhunderts das Herzogtum Sachsen-Gotha-A., aus dem 1826 das neue Herzogtum Sachsen-A. hervorging, welches bis 1918 Bestand hatte.

(2) Entscheidend für die Entstehung der Stadt war die hoch über dem Stadtbach (Blaue Flut) auf einem Felsen befindliche slawische Wallanlage, die in ottonischer Zeit zum Burgward umgewandelt wurde. Das nahegelegene Pleißetal als natürlicher Verkehrsweg hatte hingegen nur wenig Einfluss. Die Keimzelle der späteren Stadt lag westlich des Burgberges im Bereich des sog. Brühl, wo um 1100 eine kleine Marktsiedlung entstand. Anfang des 12. Jahrhunderts bildete sich ein städtisches Gemeinwesen heraus. In der Folgezeit breitete sich die Stadt in südwestlicher Richtung aus. 1192 wird ein neuer Marktplatz erwähnt. Spätestens Ende des 13. Jahrhunderts erreichte A. den Umfang, den die Stadt bis ins frühe 19. Jahrhundert hatte. Das innere Stadtgebiet wurde ummauert, der Zugang durch fünf Tore und drei Pforten ermöglicht. Vor den Toren befanden sich kleine Vorstädte. Das Stadtgebiet war in eine untere und eine obere Stadt geteilt, die jeweils in zwei Viertel untergliedert waren (I. Johannisviertel, Pauritzerviertel; II. Teichviertel, Schmöllnsches Viertel). Schätzungen zufolge hatte A. um 1500 rund 3000 Einwohner (einschließlich der Vorstädte). In der Folgezeit – mit Ausnahme des Dreißigjährigen Krieges – stieg die Bevölkerung kontinuierlich an (1690 4942, 1785 8222).

Das älteste Stadtwappen stammt aus dem Jahr 1268 (weißer Adler auf rotem Grund). Um 1400 nahm das Wappen eine neue Form an. Es zeigt eine Bastion mit Zinnen und Turm und einen gelben Schild mit schwarzem Löwen, der an der Mauer lehnt. Neben dem Turm sind heraldisch rechts eine Hand und links eine Rose platziert.

Mitte des 13. Jahrhunderts besaß A. eine ganze Anzahl von Rechten, Privilegien und Freiheiten, die 1256 von Markgraf Heinrich dem Erlauchten schriftlich bestätigt wurden. Die Stadtrechte wurden 1356 und 1470 erneuert. An der Spitze der Stadt stand ursprünglich ein Schultheiß, der für den Stadtfrieden verantwortlich war und die Rechtspflege ausübte. Ihm standen zwölf Schöffen zur Seite, aus denen sich später der Stadtrat entwickelt hat. In der Mitte des 15. Jahrhunderts setzte sich das Ratskollegium aus einem Bürgermeister und zwölf Geschworenen zusammen. Sie bildeten den »kleinen Rat«, der bei wichtigen, das Handwerk und Lebensmittelgewerbe betreffenden Angelegenheiten durch acht Handwerks- und vier Viertelsmeister zum »großen Rat« erweitert wurde. Neben dem Bürgermeister wurde der »kleine Rat« durch den Stadtvogt, den Kämmerer und den sog. Senior präsidiert. Der Stadtrat nahm über verschiedene Ämter (z. B. Baumeister, Wegemeister, Geschoßmeister, Röhrenmeister, Biermeister) eine Vielzahl von Aufsichts- und Kontrollfunktionen wahr. Das Ratssystem blieb in der Folgezeit unverändert, die Anzahl der Mitglieder wurde 1690 von zwölf auf acht verkleinert.

A. wurde von der Landesherrschaft ab Mitte des 13. Jahrhunderts eine Reihe von Privilegien verliehen, zu deren wichtigsten das Marktrecht (Wochenmärkte, Jahrmärkte, Salzmarkt, Getreidemarkt), das Bannmeilenrecht, das Münzrecht (bis Mitte 14. Jahrhundert und von 1603–1672) sowie die Hoch- und Niedergerichtsbarkeit gehörten (1508). Für das Jahr 1437 lassen sich 14 verschiedene Handwerke nachweisen (u. a. Fleischer, Bäcker, Schuster, Schneider, Wollenweber, Tuchmacher, Gerber, Schmiede), die zur Hälfte in Zünften organisiert waren. Im Laufe des weiteren 15. und 16. Jahrhunderts kamen andere Gewerbe hinzu (u. a. Sattler, Barbiere, Seifensieder, Glaser, Töpfer, Tischler, Zimmerer, Buchdrucker, Buchbinder, Orgelbauer) und bestehende Handwerkszweige lösten sich in stark arbeitsgeteilte Gewerbe auf (z. B. Lederhandwerk zu Beutlern, Weißgerbern, Sämischgerbern, Kürschnern).

Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde die Ratsherrschaft sukzessive durch die dominierenden Handwerkerzünfte übernommen, die gegenüber der Landesherrschaft und den geistlichen Institutionen größere wirtschaftliche Autonomie anstrebten. Im Zuge der Reformation gelangte ein Großteil der Güter aus geistlichem Besitz in die Hände der Stadtbevölkerung. Hingegen scheiterten alle Versuche der Stadt, von der Landesherrschaft das Stapelrecht zu erlangen. Auch das Zoll- und Geleitswesens blieb in landesfürstlicher Hand.

Nach Gründung des Hzm.s Sachsen-A. 1603 verfolgte die Landesherrschaft eine merkantilistische Wirtschafts- und Handelspolitik. Die teilweise konkurrierenden Städte im Herzogtum (Lucka, Schmölln, Ronneburg, Meuselwitz u. a.) sollten fortan zusammen ein geschlossenes, durch Zollschranken geschütztes Wirtschaftsgebiet bilden. A. wurde als Residenzstadt zum Hauptumschlagsplatz des Hzm.s, insbesondere für Getreide. Wichtig war der Güteraustausch mit dem Erzgebirge/Vogtland, von wo Holz, Kohle, Erze bezogen und an das Lebensmittel, Vieh, Pferde geliefert wurden. Die A.er Textilmanufaktur spielte im 17. und 18. Jahrhundert eine bedeutende Rolle. Leidtragende waren die Zünfte, die ihre politische Bedeutung verloren. Einzelne Handwerkszweige wurden im 18. Jahrhundert stark beeinträchtigt.

(3) Kirchlich gehörte A. bis zur Reformation zur Diözese Naumburg. Der pleißnische Dekan, Vertreter des pleißnischen Archidiakons, hatte seinen ständigen Sitz in der Stadt (Dechanei). In A. gab es bis zur Einführung der Reformation 15 Kirchen und Kapellen. Außerdem existierten fünf Klöster und geistliche Stifte: ein Franziskanerkloster, ein Maria-Magdalena-Nonnenkloster, eine Kommende des Deutschen Ordens, das Kollegiatstift St. Georg auf dem A.er Schloss und das Augustinerchorherrenstift St. Marien (auch Bergerkloster genannt). Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es sieben Bruderschaften, daneben zahlreiche Stiftungen (für den Zeitraum 1420–1500 sind 37 nachgewiesen).

Die Parochialrechte in allen Kirchen und Kapellen, auch des Schlosses, hatte seit 1214 das Bergerkloster inne. Älteste Kirche der Stadt ist die Bartholomäuskirche (Ersterwähnung 1214). Sie bildete neben der Nikolaikirche (Ersterwähnung 1223) bis zur Reformation eine der beiden Pfarrkirchen. 1528 wurde die Nikolaikirche geschlossen, später bis auf den Turm abgebrochen. Nach der Schließung der Nikolaikirche wurde die Brüderkirche (2. Hälfte 13. Jahrhundert), ursprünglich Kirche des Franziskanerklosters, zur zweiten Pfarrkirche erhoben. Die Bartholomäuskirche blieb auch nach der Reformation die Hauptkirche der Stadt. Neben dem Hauptaltar befanden sich in ihr zwei Kapellen (St. Paulus, St. Eulogius) sowie fünf Seitenaltäre. Umfassende Umbau- und Renovierungsarbeiten erfolgten in den Jahren 1683–1687. Während dieser Baumaßnahmen wurde der fürstliche Kirchenstuhl an der nördlichen Seite beim Altar angelegt. Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts wurden mehrere sog. Kapellen als Beamten- und Familiensitze angebaut.

Der Rat hat sich früh zur Reformation bekannt, 1522 wurde Wenzeslaus Linck als erster evangelischer Prediger berufen. Die mit der Reformation verbundene Neuordnung des Kirchenwesens wurde maßgeblich durch das Wirken Georg Spalatins (1525 Pfarrer, 1528 Superintendent) bestimmt. Im Dezember 1528 fand die erste offizielle Visitation statt, A. wurde Sitz der Superintendentur. Die Aufhebung der Klöster und Stifte erfolgte ab 1529 und zog sich bis Ende des 16. Jahrhunderts hin. Die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten oblag fortan dem sächsisch-ernestinischen Konsistorium in Weimar. 1612 erhielt das neugegründete Herzogtum Sachsen-A. ein eigenes Konsistorium mit Sitz in A. (bis 1869).

(4) Die auf einem Berg gelegene Burg- bzw. Schlossanlage dominiert das Stadtbild. Die Funktion des Schlosses wechselte abhängig vom Status (Haupt- oder Nebenresidenz) zwischen Fürstensitz und Verwaltungszentrum des Amtes A. Als A. im frühen 17. Jahrhundert wieder Hauptresidenz wurde, waren die Baulichkeiten für eine standesgemäße Hofhaltung zu klein. Zudem bedurfte es eines Sitzes der neu geschaffenen Regierungsbehörden für Justiz, Verwaltung und Finanzen. Nachdem A. 1672 seinen Status als Hauptresidenz wieder verloren hatte und Nebensitz der Gothaer Herzöge wurde, war die Nutzung des Schlosses abhängig von den Neigungen der Landesherren. Vor allem Herzog Friedrich II. (1691–1732) war A. sehr zugetan.

In der Stadt befanden sich das Kanzleigebäude sowie das im 17. Jahrhundert errichtete Amts- und Landschaftshaus. Das Kanzleihaus war seit 1471 das A.er Geleitshaus. 1604 wurde das Gebäude durch Ankauf des Nachbarhauses vergrößert und neben der Wohnung des Geleitseinnehmers die neue Regierung samt Kanzlei, Renterei und Schösserei untergebracht. Nach Umbauten wurde zudem ein Sitzungssaal für das Konsistorium (1648) und die hzl.e Kammer (1709) eingerichtet. Das Amt- und Landschaftshaus war Dienstsitz und Wohnung des Amtmannes. Daneben gab es mehrere, im 15. und 16. Jahrhundert erbaute Freihäuser und -höfe (u. a. das Seckendorffsche Haus, der Pohlhof, der Frauenfels), die unter landesherrlicher Hoheit standen und von städtischen Lasten befreit waren.

Das Rathaus am Hauptmarkt wurde im Renaissancestil 1562–1564 erbaut. Eine Inschrift über dem Haupteingang weist darauf hin, dass der Bau unter der Regierung der ernestinischen Herzöge erfolgte. Bis ins 17. Jahrhundert hinein diente das Gebäude nicht nur dem Stadtrat, sondern auch als Tanz- und Theatersaal, zudem befand sich dort das hzl.e Stadtgericht (bis 1876), die Stadtkämmerei, das Ratsarchiv, die Ratswaage sowie der Ratskeller.

Neben der bekannten Darstellung von Merian (um 1650) ist auf eine Farbillustration des A.er Prinzenraubs von 1455 in Georg Spalatins Chronik der Sachsen und Thüringer zu verweisen, die aus der Cranach-Werkstatt stammt und im Hintergrund zwei Burgen zeigt, wohl eine ältere der Burggrafen und eine jüngere, die unter den Wettinern errichtet oder ausgebaut wurde. Ausgrabungen der 1930er Jahre ließen ebenfalls auf zwei Burgen schließen.

(5) Bis zum ausgehenden Mittelalter war die Stadt im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt. Aufgrund der hohen landwirtschaftlichen Produktivität (A. lag inmitten eines Lößgebiets) war das Amt A. um 1500 das finanziell ertragreichste der rund 50 kursächsisch-ernestinischen Ämter. Nach der Reformation wurden die kirchlichen Güter vom Landesherrn vor allem an Bürger verkauft. Handelsverkehr gab es vornehmlich mit der Messestadt Leipzig sowie den anderen Städten des ostthüringisch-westsächsischen Raumes (Chemnitz, Halle, Zwickau); mit der Stadt Waldenburg bestand ab 1470 Zollfreiheit. Großkaufleute oder eine prägende Händler- und Kaufmannszunft mit überregionaler Ausstrahlungskraft gab es nicht. Auch der Versuch der Herzöge im 17. Jahrhundert, A. zu einem Messestandort aufzuwerten, scheiterte am Widerstand des Leipziger Rates bzw. des Kurfürsten aus Dresden. Da A. mehrmals seinen Residenzstatus wechselte, fehlte zudem die Grundlage zur Herausbildung einer bedeutenden Hofhandwerkerschaft mit besonderem Fachwissen und Spezialkompetenzen.

(6) A. gelangte im Spätmittelalter dank günstiger Privilegien zu wirtschaftlicher Blüte. Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts verlor die Stadt ihre autonome Wirtschaftsführung an die Landesherrschaft. Die Erhebung A.s 1603 zur Haupt- und Residenzstadt eines selbständigen Hzm.s führte zum Ausbau des Residenzschlosses, Eingriffe in die städtische Raumentwicklung blieben die Ausnahme. Nach dem erneuten Verlust der Residenzfunktion Ende des 17. Jahrhunderts blieb A. baulich ein funktionsfähiger Residenzort. Die Gothaer Herzöge inkorporierten den A.er Landesteil aufgrund der räumlichen Trennung nicht in das Herzogtum Gotha, die Behörden für den A.er Landesteil blieben ebenso wie die Landtage der A.er Ritterschaft in A. bestehen. Vernachlässigt wurde der Landesteil jedoch nicht, Infrastruktur- und Bildungsmaßnahmen (Chausseen, Reform des Gymnasiums, Einrichtung von Lehrerseminaren) wurden in Gotha und A. parallel ergriffen. Bestimmte Sektoren der A.er Wirtschaft (Textilgewerbe) wurden im Rahmen gesamtstaatlicher Überlegungen gefördert, so dass A. auch ohne direkten Herrschaftssitz eine wirtschaftliche Zentralfunktion gegenüber den anderen Städten im ostthüringischen Raum behaupten konnte. Die Entwicklung zu einer Residenz mit ausgeprägter Residenzkultur blieb A. im 18. Jahrhundert verwehrt, sondern entfaltete sich erst nach 1826, als A. erneut zur Residenz erhoben wurde.

(7) Archivalien befinden sich im Landesarchiv Thüringen-Staatsarchiv Altenburg (LTh-StAA), im Stadtarchiv Altenburg (StadtAA) sowie im Landesarchiv Thüringen-Hauptstaatsarchiv Weimar (LTh-HStAW), dort vor allem im Ernestinischen Gesamtarchiv (EGA). Quellen zur politischen Geschichte und Hofkultur unter der Herrschaft der Gothaer Herzöge (1672–1825) bietet ferner das Landesarchiv Thüringen-Staatsarchiv Gotha (LTh-StAG). Eine Übersicht der Bestände der genannten Archive hat das »Archivportal Thüringen« (http://www.archive-in-thueringen.de/, letzter Zugriff: 01.12.2014). Altenburger Urkunden landesherrlicher, ständischer und klösterlicher Provenienz liegen im LTh-StAA. Ebendort gibt es ein von Hans Patze handschriftlich erstelltes Urkundenbuch von 1351–1507 in zwei Teilen (UB Altenburg II, 1 u. 2). Zu den Beständen des LTh-StAA gehören ferner das Haus- und Privatarchiv der Herzöge von Sachsen-Altenburg sowie die herzogliche Landes- und Vermögensverwaltung und die Akten der ständischen Körperschaften. Die Kämmereirechnungen werden wie alle Quellen zur Stadtverfassung und Ratsverwaltung sowie zu den Stadtverordnungen und Stadtprivilegien im StadtAA verwahrt. Karten und Stadtansichten befinden sich im LTh-StAA (Karten- und Plansammlungen), im Residenzschloss Altenburg/Schloss- und Spielkartenmuseum sowie im Lindenau-Museum Altenburg und liegen zum Teil in gedruckter Form vor.

Dels, Carl: Auszug aus den Kirchenbüchern der Haupt- u. Residenzstadt Altenburg vom Jahr 1562 bis 1852, Altenburg 1853. – Schneider, Friedrich: Ausgewählte Urkunden zur Geschichte von Altenburg, Rudolstadt 1925. – Patze, Hans: Altenburger Urkundenbuch, 976–1350, Jena 1955. – Hötzel, Dagmar: Altenburger Ansichten aus vier Jahrhunderten, Altenburg 1966. – Patze, Hans: Die Rechtsquellen der Städte im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Altenburg, Köln/Wien 1976 (Mitteldeutsche Forschungen, 76). – Ruhland, Wilhelm, Riehm, Herta: Häuserbuch der Stadt Altenburg in Thüringen 1450–1865, bearb. von Karlheinz Weidenbruch, Bd. 1: Die Innenstadt; Bd. 2: Die Vorstädte, Marburg an der Lahn 2005. – Heinzig, Frank, Köhler, Wilfried, Mattis, Heidemarie: Die Bürgerbücher der Stadt Altenburg in Thüringen 1512–1700, Marburg an der Lahn 2008. – Becher, Wolfgang: Die Bürgerbücher der Stadt Altenburg in Thüringen 1700–1838, Marburg an der Lahn 2008.

(8)Löbe, Julius: Beschreibung der Residenzstadt Altenburg und ihrer Umgebung, Altenburg 1881. – Zeidler, Walther: Das Zunftwesen in der Stadt Altenburg, Halle a. d. Saale 1900.– Mock, Heinrich: Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Altenburg, Altenburg 1929. – Kessler, Hans Joachim: Altenburg – eine kurfürstlich-sächsische Mittelstadt in der Entwicklung zur territorialfürstlichen Residenzstadt zwischen der Leipziger Teilung 1485 und der Wittenberger Kapitulation 1547, Diss. Leipzig 1990. – Thieme, André: Die Burggrafschaft Altenburg. Studien zu Amt und Herrschaft im Übergang vom hohen zum späten Mittelalter, Leipzig 2001 (Schriften zur sächsischen Landesgeschichte, 2). – Streich, Brigitte: Herrschaftszentrum – Hof – Witwensitz. Altenburg als Residenz im 15. Jahrhundert, in: Der Altenburger Prinzenraub 1455. Strukturen und Mentalitäten eines spätmittelalterlichen Konflikts, hg. von Joachim Emig, Beucha 2007 (Saxonia. Schriften des Vereins für Sächsische Landesgeschichte, 9), S. 29–45. – Klinger, Andreas: Zur Geschichte der Residenzstadt Altenburg, in: Freiberger Studien zur Orgel 11 (2010) S. 19–29. – Kühne, Hartmut: Stadt, Residenz und Frömmigkeit am Vorabend der Reformation in Altenburg, in: Vor- und Frühreformation in thüringischen Städten 1470–1525/30, hg. von Joachim Emig, Volker Leppin und Uwe Schirmer, Köln/Weimar/Wien 2013 (Quellen und Forschungen zu Thüringen im Zeitalter der Reformation, 1), S. 273–305. – Schirmer, Uwe: Altenburg als markgräflich-kursächsische Residenz 1328–1554, in: Georg Spalatin. Steuermann der Reformation, hg. von Armin Kohnle, Christina Meckelnborg und Uwe Schirmer, Halle a. d. Saale 2014, S. 193–224. – Jäpel, Rosemarie: Charakter, Verlauf und Ergebnisse der Reformation in Altenburg, bearb. von Jörg Müller, Altenburg 2016 (Veröffentlichung des Thüringer Landesarchivs – Staatsarchiv Altenburg).

Alexander Krünes