Die Inschriften des ptolemäerzeitlichen Tempels von Edfu

Dieses Projekt wurde 2017 beendet

Heiligtum birgt eine der größten Sammlungen hieroglyphischer Texte

Wie lebten die Ptolemäer in Ägypten? Welche Religion pflegten sie, was für eine Politik betrieben sie, und wie funktionierte ihre für die damalige Zeit hochentwickelte Verwaltung? Um diese Kernfragen geht es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit den Inschriften des Tempels von Edfu beschäftigen, sie übersetzen, kommentieren und die umfangreichen Datenbestände digitalisieren. Das Projekt gehört seit 2002 zu den Forschungsvorhaben der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, zuvor wurde es von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert und betreut.

Die Ptolemäer kamen 332 v. Chr. mit Alexander dem Großen nach Ägypten und blieben an der Macht, bis die Römer das Land 30 v. Chr. eroberten. In dieser Zeit bauten sie eindrucksvolle Heiligtümer, darunter 180 Jahre lang den Horus-Tempel in Edfu, einer Stadt in Oberägypten, 100 Kilometer südlich von Luxor am Nil. Der Tempel von Edfu ist fast vollständig erhalten, die Inschriften bilden eine der umfangreichsten Sammlungen von hieroglyphischen Texten der ptolemäischen Zeit und sind daher für die Philologie von großer Bedeutung.