Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)

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Braunschweig

Braunschweig

(1) B. liegt an einem Übergang über die Oker etwa 40 km nördlich des Harzes am Übergang der norddeutschen Tiefebene in die Mittelgebirgszone. Archäologisch ist ein seit dem 10. Jahrhundert herausgebildeter Siedlungskomplex belegt, der verkehrsgünstig an der Kreuzung mehrerer Handelswege von Westfalen und dem Rheinland in Richtung Elbe und weiter nach Osten (Hellweg) bzw. vom Harzraum in Richtung Nord- und Ostsee lag. Ursprünglich querte der Hellweg die Oker im wenige Kilometer südlich gelegenen Ohrum, die Verlegung nach B. hing wohl mit der Entstehung der Stadt zusammen.

Herrschaftsmittelpunkt war die wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts westlich der Oker zum Schutz des Flussübergangs angelegte Burg Dankwarderode (Ersterwähnung 1134). Schriftlich ist B. erstmals 1031 (Brunesguick) bezeugt. Als Grundherren sind seit den 1030er Jahren Angehörige des sächsischen Adelsgeschlechts der aller Wahrscheinlichkeit nach namengebenden Brunonen nachweisbar; der zweite Teil lässt sich aus Wiek, soviel wie umgrenzter Rechts- oder Siedlungsbereich, herleiten (die moderne Form B. entstand erst in der frühen Neuzeit). Vor 1038 wurde durch Graf Liudolf und seine Gemahlin Gertrud d. Ä. das Blasiusstift im Bereich der Burg gegründet.

Einen nachhaltigen Aufschwung nahm B. unter dem sächsischen Herzog und späteren Kaiser Lothar III., das Erbe der Brunonen übernehmend, sowie nach dem Herrschaftsübergang auf die Welfen unter Herzog Heinrich dem Löwen und dessen Sohn Kaiser Otto IV. Besonders unter Heinrich dem Löwen war B. bevorzugter Herrschaftssitz. Die Burg wurde wohl nach dem Vorbild der Kaiserpfalz in Goslar ausgebaut und das Stift St. Blasii zur Grablege der Welfen umgestaltet.

Über den Verlust der Hzg.swürde Heinrichs des Löwen (1180), dem gescheiterten Königtum Otto IV. (1214, Niederlage vor Bouvines) und der Neuschaffung des nach der bedeutendsten Stadt benannten Hzm.s B.(-Lüneburg) 1235 hinweg blieb B. bis ins 14. Jahrhundert hinein bevorzugter Aufenthaltsort und Herrschaftsmittelpunkt der welfischen Herzöge, deren verschiedene Linien die Herrschaft über die Stadt trotz zahlreicher Erbteilungen bis 1671 gemeinsam ausübten. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zogen sie sich vor der erstarkenden Kommune auf andere Herrschaftssitze zurück und verlagerten 1432 ihre Hofhaltung in die etwa zwölf Kilometer südlich B.s gelegene Burg Wolfenbüttel (als Residenzstadt ausgebaut ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts). Die B.er Burg wurde weiterhin, etwa als Tagungsort der Stände bzw. später des Hofgerichts, genutzt. Das Blasiusstift behielt bis ins 16. Jahrhundert seine Funktion als Grablege der Wolfenbütteler Linie des Welfenhauses.

Zwischen der Mitte des 13. und dem Beginn des 15. Jahrhunderts erlangte die Stadt weitgehende Autonomie. Nach mehreren Versuchen unterwarfen die gemeinsam regierenden Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich 1671 schließlich B. nach kurzer Belagerung. Anschließend wurden B. zur Residenzstadt umgestaltet, u. a. wurde ein Residenzschloss (Grauer Hof) errichtet und um 1754 der Hof von Wolfenbüttel nach B. zurückverlegt. Dabei wurde die Herrschaft der Wolfenbütteler Linie über B. gegen territoriale Zugeständnisse und die Herausgabe des Reliquienschatzes des Blasiusstiftes (sogenannter Welfenschatz) festgeschrieben.

(2) Die älteste schriftliche Nachricht über B. (Brunesguick) bietet eine Urkunde des Halberstädter Bf.s über die Weihe der östlich der Oker gelegenen Magnikirche 1031. Wohl noch im Lauf des 11. Jahrhunderts bildete sich um den späteren Kohlmarkt eine Siedlung auf dem westlichen Okerufer in der Nähe der Burg. 1036 wurde hier der Neubau der St. Ulrici Kirche geweiht. Im Schutz der Burg dürfte bereits zu dieser Zeit eine frühstädtische Siedlung entstanden sein, die später das Weichbild Altstadt bildete. Der Siedlungsbereich um die Magnikirche, der durch die Gründung des Benediktinerklosters St. Ägidien 1115 erheblich erweitert wurde, wurde spätestens seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert als Altewiek bezeichnet. Im 12. und 13. Jahrhundert bildete sich die Stadtgestalt B.s (1174 civitas) heraus, bei der sich um die zentral gelegene Burg Dankwarderode fünf Teilstädte gruppierten, die sogenannten Weichbilde Altstadt, Hagen, Neustadt, Altewiek und Sack.

Das östlich der Burg in der Okerniederung gelegene Weichbild Hagen entstand auf Initiative Heinrichs des Löwen, der im Wasserbau erfahrene Siedler aus den Niederlanden anwerben ließ. Mit der sich nordwestlich an den Hagen, aber westlich der Oker anschließenden Neustadt, Beginn der Ummauerung unter Heinrich dem Löwen, fand die äußere Gestalt B.s ihren Abschluss. Die Besiedlung des Weichbildes erfolgte wohl um 1200 unter der Regierung Ottos IV. Das fünfte und letzte Weichbild, der Sack, schloss sich westlich an den Burgbezirk an und grenzte an die Altstadt sowie den Hagen. Der Sack ist erst im Laufe des 13. Jahrhunderts bebaut worden.

Zwischen den fünf Weichbilden bestanden hinsichtlich Größe, Bevölkerungszahl, Wirtschaftskraft und politischer Bedeutung erhebliche Unterschiede. Die drei führenden Teilstädte Altstadt, Hagen und Neustadt bezeichnete man als vordere, die beiden kleineren und wirtschaftlich schwächeren Teile Altewiek und Sack als hintere Weichbilde.

Um 1400 hatte B. in etwa 20.000 Einwohner. Diese Zahl dürfte mit kriegs- und seuchenbedingten Schwankungen bis zum Dreißigjährigen Krieg relativ stabil geblieben sein. Beim Ende der Unabhängigkeit der Stadt 1671 betrug die Bevölkerungszahl etwa 15.500 Einwohner. Der Aufschwung, der mit dem Ausbau zur Residenzstadt verbunden war, führte zu einem Anstieg der Bevölkerungszahl: 1758 hatte B. mehr als 22.500 Einwohner, 1800 waren es etwa 30.000.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts machte die Oberschicht (Fernkaufleute, in zunehmendem Maße auch Grundeigentümer und Rentner) zwischen 15 und 20 % der gesamten Einwohnerschaft aus. Die führenden Familien, als Geschlechter bezeichnet, schlossen sich bis 1569 nicht formal gegen soziale Aufsteiger ab. Die Geschlechter waren überwiegend in der Altstadt ansässig und dominierten als Inhaber politischer Ämter bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts die Politik B.s.

Eine Stadtrechtsverleihung durch Kaiser Lothar III. ist nicht zu belegen. Dieses geschah erst unter Heinrich den Löwen, wie die um 1227 aufgezeichneten, durch Otto dem Kind besiegelten Stadtrechte für die Altstadt (sog. Ottonianum; ältestes deutschsprachiges Stadtrecht) und für den Hagen belegen, die auf die ältere Rechtsverleihung verweisen. Das Altstädter Recht prägte die Rechtsentwicklung bis zur Stadtrechtsreform 1532 nachhaltig.

Eine Ratsverfassung bildete sich in den Weichbilden seit dem frühen 13. Jahrhundert heraus. Das Hagenrecht gewährte den Bürgern des Weichbildes die freie Ratswahl. In der Altstadt trat der Rat erstmals 1231 aktiv in Erscheinung, als er gemeinsam mit dem stadtherrlichen Vogt den Goldschmieden ihr Innungsrecht bestätigte (ältester Abdruck des Stadtsiegels). Ratsherren in der Neustadt sind 1257 belegt, in Altewiek und im Sack erst am Ende des 13. Jahrhunderts. 1269 einigten sich Altstadt, Hagen und Neustadt auf die Schaffung eines Gemeinen Rats für die Regelung gesamtstädtischer Belange. In Altewiek und im Sack konnten die Welfenherzöge länger ihre Herrschaft behaupten. Erst nachdem der Gemeine Rat die beiden hinteren Weichbilde am Ende des 13. Jahrhunderts pfandweise erworben hatte, entsandten auch sie ihre Vertreter in das gesamtstädtische Gremium (1325). Der Gemeine Rat vertrat B. in äußeren Angelegenheiten und war bis zum Verlust der Selbständigkeit 1671 das wesentliche Verfassungsorgan der Stadt. An der Spitze standen seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert die Großen Bürgermeister der Altstadt.

Die Weichbildräte und der Gemeine Rat setzten sich seit dem 14. Jahrhundert aus jeweils drei Ratsdritteln zusammen, die im Jahresrhythmus abwechselnd die Geschäfte führten. Die Weichbilde verfügten über eigene Rathäuser, wobei die der Altstadt und der Neustadt gesamtstädtische Funktionen erfüllten. Im Altstadtrathaus fanden die Huldigungen der Herzöge sowie für die Stadtgesellschaft bedeutende Feste und Feiern statt. Der Gemeine Rat hatte seinen Sitz im 1294 erstmals erwähnten Rathaus der Neustadt, wo auch wichtige politische Zusammenkünfte ausgerichtet wurden.

Seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Autonomie der Kommune schrittweise ausgebaut. Vogtei, niedere und hohe Gerichtsbarkeit, Zoll-, Mühlen-, Markt- und Münzrecht gelangten bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts käuflich oder pfandweise in städtischen Besitz. Ausdruck der weitgehend selbständigen Stellung der Stadt war die Huldigung, wie sie in der Huldigungsordnung 1345 festgelegt wurde: Die Gesamtstadt verpflichtete sich dem Stadtherrn erst zu Gehorsam, nachdem dieser die städtischen Rechte und Freiheiten bestätigt hatte. Im Schlusssatz der Ordnung wird B. ausdrücklich als freie Stadt bezeichnet.

Mehrmals gab es Unruhen, die sogenannten Schichten (1292/94, 1374–1382 [Große Schicht], 1445, 1488, 1513, 1604 und 1614); über die älteren Schichten informiert das um 1514 aus der Perspektive des Rates verfasste Schichtbuch Hermann Botes. Die Schichten führten zu tiefgreifenden Veränderungen in der Stadtverfassung. Es entstand ein komplexes System von Standes-, Berufs- und Weichbildorganen, die Einfluss auf die städtische Politik nehmen konnten. Mehrfach ist eine Einflussnahme der Stadtherren zu beobachten.

B. war eine ausgeprägte Gewerbestadt, deren Produkte überregionalen Absatz fanden. Bedeutend waren die Tuchmacherei, das Metallgewerbe (Beckenwerker, Waffenmacher) und das Brauwesen (Mumme). Aus dem B.er Hinterland wurden ferner Getreide und Wolle sowie Bergbauprodukte gehandelt. B.er Kaufleute sind seit dem 13. Jahrhundert im Nord- und Ostseehandel nachweisbar. Nach Unterwerfung der Stadt 1671 dienten zur Förderung der Wirtschaft die Einrichtung von zwei Warenmessen (1681) sowie die Ansiedlung von Manufakturen, etwa einer Fayencenmanufaktur 1747 oder einer Lackwarenfabrik 1771 (Stobwasser). Unter Herzog Karl I. (reg. 1735–1773) wurde der Hof von Wolfenbüttel nach B. verlegt; weitere nachhaltige Maßnahmen bestanden in der Einrichtung des Collegium Carolinum als höhere Lehranstalt 1745, der Gründung der Landesbrandversicherungsanstalt 1753, der Eröffnung des zunächst in der Burg Dankwarderode untergebrachten Kunst- und Naturalienkabinetts 1754 sowie in der Gründung einer Leihhausanstalt 1765.

In der Verwaltung wurden 1756 (Fach-)Departements eingeführt, die jeweils einem Bürgermeister unterstanden. Die Bürgermeister bildeten mit weiteren Verwaltungsbeamten den Magistrat, der seinen Sitz im Neustadtrathaus hatte. Eine Vertretung der Bürger – wenn auch mit bescheidenem Einfluss – bildeten die 13 Stadtdeputierten. An Stelle der überkommenen Verwaltungsgliederung der Stadt in 14 Bauerschaften trat 1758 die Einteilung in sechs Distrikte.

(3) Kirchlich war B. zwischen den Bm.ern Hildesheim und Halberstadt geteilt. Die Grenze bildete die durch B. fließende Oker. Die westlich der Oker gelegene Burg Dankwarderode gehört zum Bistum Hildesheim. Da diese Teilung immer wieder zu Spannungen führte, wurde 1394 das Amt eines für die Gesamtstadt zuständigen und von beiden Bf.en einzusetzenden Offizials geschaffen. Die Reformation wurde durch Verkündung der von Gemeinde, den Gilden und dem Rat verabschiedeten Kirchenordnung 1528 ohne Rücksicht auf den altgläubigen Herzog Heinrich d. J. eingeführt. Die Kirchenaufsicht oblag hinfort dem Superintendenten und dem Geistlichen Ministerium, das 1569 zumindest formal dem Konsistorium in Wolfenbüttel unterstellt wurde.

Die ältesten Nachrichten über Kirchen betreffen die Pfarrkirchen St. Magni (1031) und St. Ulrici (wohl 1037). Ebenfalls noch in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts geht die Gründung des Blasiusstifts im Bereich der Burg Dankwarderode durch Graf Liudolf aus der Familie der Brunonen zurück. Das insbesondere von Heinrich dem Löwen geförderte Stift, das ihm und seiner Familie als Grablege diente, war bis zur Reformation die wichtigste geistliche Institution in B.

Etwas südlich der Altstadt außerhalb des später ummauerten Bereiches lag das Kollegiatstift St. Cyriacus, das wohl von Graf Ekbert II., einem Enkels Liudolfs, begründet wurde. Die letzte brunonische Gründung war das Benediktinerkloster St. Ägidien (1115), das auf die Markgräfin Gertrud d. J. zurückgeht. Das Kloster lag auf einer Anhöhe östlich der Oker im späteren Weichbild Altewiek. Im sakralen Leben der Stadt spielte es eine besondere Rolle, da hier die Reliquien des heiligen Auctor verwahrt wurden, der, so die Legende, B. bei der Belagerung durch Philipp von Schwaben im Jahr 1200 gerettet haben soll.

Die Sakraltopographie der einzelnen Weichbilde wies erhebliche Unterschiede auf. In der Altstadt bestanden neben der schon erwähnten St. Ulricikirche weitere Kirchen und Kapellen: St. Jacobi (11. Jahrhundert), St. Michaelis (1158), St. Petri (Ende 12. Jahrhundert), St. Bartholomäi (Ende 12. Jahrhundert) und St. Martini (1190/95). Die Martinikirche war die Hauptpfarrkirche des Weichbildes. Das Patronat für St. Martini, St. Michaelis (bis 1404 die Gemeinde, Investitur Blasiusstift) und St. Bartholomäi lag beim Rat, für St. Petri beim Cyriacusstift und für die Ulricikirche zunächst beim Stadtherren, von dort ging es an das Blasiusstift über. Wegen der Besetzung der Pfarrstelle von St. Ulrici entstand 1413 eine Auseinandersetzung (»Pfaffenkrieg«), als deren Ergebnis das Patronat wieder an die Herzöge fiel. Im Norden des Weichbildes an der Grenze zur Neustadt ließen sich 1223 die Franziskaner nieder. Noch in die Zeit Heinrichs des Löwen scheint die Ansiedlung des Johanniterordens im südöstlichen Teil der Altstadt zurückzugehen (erstmalig 1224 belegt). Als Sühne für die Ermordung von insgesamt acht Ratsherren im Rahmen der Großen Schicht (1374–1380) wurde unmittelbar am Altstadtrathaus eine dem heiligen Auctor geweihte Kapelle errichtet.

Hagen und Neustadt verfügten mit St. Katharinen bzw. St. Andreas jeweils nur über eine Pfarrkirche. Beide Kirchen entstanden im Zuge der Weichbildgründung. Das Patronat der Katharinenkirche lag beim Rat, das Patronat der Andreaskirche bei den Hzg.en. Der Pfarrer Johann Ember stiftete der Andreaskirche 1412 für die umfangreiche Kirchenbibliothek ein eigenes Bibliotheksgebäude, das bis heute erhalten ist. Im Hagen hatten sich 1307 auf Betreiben der Herzöge die Dominikaner niedergelassen, die das Areal des ehemaligen Truchsessenhofes in unmittelbarer Nähe der Burg erhielten. Weiterhin bestand im Weichbild Hagen wohl schon im 12. Jahrhundert eine Niederlassung der Templer, die 1345 von den Johannitern übernommen wurde. Dieser veräußerten Hof und Matthäuskapelle 1367 an den Hl.-Geist-Kaland. Die Kapelle wurde später Bestandteil des hzl.en Residenzschlosses. In unmittelbarer Nähe des Areals der Templer befanden sich die Stadthöfe des Zisterzienserklosters Riddagshausen (1267) sowie der Deutschordenskommende in Lucklum (1297). Das Areal der Zisterzienser ging mit der Reformation in hzl.en Besitz über, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgte die Errichtung des hzgl.en Residenzschlosses (Grauer Hof).

In Altewiek hatte das Benediktinerkloster St. Aegidien eine dominante Stellung inne. In den Händen des Klosters lag sowohl das Patronat über die Pfarrkirche St. Magni als auch über die 1179 erstmals erwähnte Nikolaikapelle.

Das jüngste Weichbild Sack verfügte über keine eigene Pfarrkirche, sondern gehörte zum Sprengel der in unmittelbarer Nähe gelegenen Kirche St. Ulrici.

Für das religiöse Leben spielte das westlich der Stadt vor dem Petritor gelegene Nonnenkloster zum Hl. Kreuz eine wichtige Rolle, dessen Konvent vornehmlich aus Töchtern der B.er Oberschicht bestand. Ähnlich enge Bindungen bestanden zu den unweit B.s gelegenen Damenstiften Dorstadt, Heiningen und Steterburg.

An Fürsorgeeinrichtungen sind zu nennen: das Johannishospital (1224) der Johanniter, das durch Bürger der Altstadt gestiftete Hospital Beatae Mariae Virginis (1245), das vor dem Petritor gelegene und ebenfalls durch Bürger der Altstadt wohl an Stelle einer älteren Pilgerherberge errichtete Hospital St. Thomae (1331) sowie das 1351 zur Unterbringung von Pestkranken errichtete Hospital St. Jodoci unmittelbar vor dem Wendentor. Etwas außerhalb südöstlich der Stadt lag das Anfang des 13. Jahrhunderts eingerichtete Leprosenhospital St. Leonhard. Darüber hinaus bestanden eine Reihe religiöser Bruderschaften sowie eine erhebliche Zahl von Beginenhäusern, von denen wenigstens 15 in vorreformatorische Zeit zurückgehen.

Mit der Einführung der Reformation 1528 (Ausrufung der Kirchenordnung durch Johannes Bugenhagen vom Balkon des Altstadtrathauses) war eine durchgreifende Veränderung der Sakraltopographie verbunden. U. a. wurde die Ulricikirche innerhalb der Stadt sowie das Nonnenkloster Hl. Kreuz und das Cyriacusstift vor der Stadt in den 1540er Jahren abgebrochen. Die ehemalige Kirche des Franziskanerordens (Brüdernkirche) wurde Sitz des Superintendenten. Für die Regelung der kirchlichen Angelegenheiten wurde ein Geistliches Ministerium eingerichtet. Die Rechte der Herzöge wurden bei der Umgestaltung des Kirchenwesens weitgehend missachtet und spielten bei den folgenden Auseinandersetzungen mit dem altgläubigen Herzog Heinrich d. J. eine wichtige Rolle. 1553 wurde zwar die freie Religionsausübung festgeschrieben, doch musste die Stadt hohe Entschädigungszahlungen leisten. Im Herzogtum wurde die Reformation erst 1568 durch Herzog Julius eingeführt. In kirchlichen Fragen kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, weil der B.er Rat die Oberhoheit des Konsistoriums in Wolfenbüttel nicht anerkannte.

Im Zuge des Ausbaus zur Residenzstadt erfuhr die Sakraltopographie erneut Veränderungen. So wurde zwischen 1708/09 die Bartholomäuskapelle zur reformierten Kirche umgebaut, und zwischen 1710 und 1712 ließ Herzog Anton Ulrich (1710 zum katholischen Glauben übergetreten) eine katholische Nikolaikirche in der Nähe des Grauen Hofes errichten.

Der früheste Nachweis für Juden in B. datiert von 1282. An der Wende zum 14. Jahrhundert entstand eine Judengemeinde, deren Mitglieder in der Altstadt und der Neustadt (Jöddenstraße) ansässig waren. Das ursprünglich bei den Hzg.en liegende Judenregal ging 1364 bzw. 1370 an den Rat über. Die Vertreibung der Juden erfolgte zwischen 1532 und 1546. Ab 1707 bildete sich eine jüngere jüdische Gemeinde heraus, wobei der hzl.e Kammeragent Alexander David von entscheidender Bedeutung war.

(4) Wohl im 10. Jahrhundert wurde auf einer hochwassersicheren Anhöhe auf dem westlichen Okerufer die Burg Dankwarderode errichtet. Mit der Entstehung der Weichbilde rückte die Burg noch im 12. Jahrhundert in das Zentrum der entstehenden Stadt.

Auf dem Burgareal befanden sich das von Heinrich dem Löwen errichtete Pfalzgebäude mit der Doppelkapelle St. Georg und St. Gertrud und die Stiftskirche St. Blasii, die dieser zur Grablege ausbauen ließ (vollendet unter Kaiser Otto IV.). Vor der Pfalz wurde um 1166 das Löwenstandbild, das älteste freistehende Denkmal nördlich der Alpen, als Zeichen des hzl.en Machtanspruchs errichtet. Als wichtige höfische Ereignisse sind ein gut besuchter Hoftag 1209 oder die Hochzeit zwischen König Wilhelm von Holland und Elisabeth, der Tochter Herzog Ottos des Kindes, 1252 zu nennen. Die Burg diente den Hzg.en bis ins beginnende 15. Jahrhundert als Wohnort. Neben der Hofhaltung waren auf dem Burgareal auch die Stiftsgebäude untergebracht. Die Stiftskirche wurde im 14. und 15. Jahrhundert erheblich erweitert. Das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts baulich völlig neu gestaltete nördliche Querschiff erhielt 1559 Fenster mit Glasmalereien von welfischen Hzg.en und ihren Gemahlinnen sowie ein Fenster mit den Wappen B.er Ratsgeschlechter. Im 16. und 17. Jahrhundert erfolgten unter den Hzg.en Julius, Friedrich Ulrich und August d. J. größere Baumaßnahmen an der durch Brand geschädigten Burganlage (Ausbau des sogenannten Mosthauses) und auf dem Areal des Grauen Hofes (ehemaliger Stadthof der Zisterzienser), um trotz bestehender Spannungen mit der Stadt B. die hzl.en Ansprüche aufrechtzuerhalten.

Prägende Bauten in der Stadt waren weiterhin die Klöster und großen Stadtpfarrkirchen mit markanten, an der Architektur der Stiftskirche St. Blasii orientierten Doppelturmfassaden. Die Türme der Martinikirche, der Katharinenkirche und der Andreaskirche überragten den Dom teils deutlich. Einen besonderen Rang nahm die Andreaskirche im Weichbild Neustadt ein. Seit dem 15. Jahrhundert wurde intensiv am Bau der repräsentativen Doppelturmfassade gearbeitet. Der in der Mitte des 16. Jahrhunderts fertiggestellte Südturm war mit einer Höhe von über 120 Metern zeitweise einer der höchsten Kirchtürme Norddeutschlands und galt zeitgenössisch als Symbol für die autonome, evangelische Stadt B.

Von herausgehobener Bedeutung war ferner das Benediktinerkloster St. Ägidien, in dem die Reliquien des Stadtheiligen Auctor verwahrt wurden. Das Ägidienkloster wurde im 15. Jahrhundert umfangreich erweitert. Von großer Bedeutung für die Stadtgesellschaft war die Fronleichnamsprozession, die seit 1391 vom Cyriacusstift zum Blasiusstift führte.

Wie bereits erwähnt, verfügten die fünf Weichbilde jeweils über ein eigenes Rathaus. Unter diesen nahm baulich das Altstadtrathaus mit seiner in der Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen repräsentativen Schaufassade mit den Figuren sächsischer und welfischer Herrscher eine Sonderstellung ein. Auf dem Altstadt-, Hagen- und Kohlmarkt wurden außerdem repräsentative Brunnen errichtet. Prägende kommunale Bauten waren ferner die für die Zwecke von Fernhandel und Marktverkehr errichteten Gewandhäuser und Waagegebäude in der Altstadt, im Hagen und in der Neustadt. Das über 60 Meter lange Gewandhaus der Altstadt erhielt im 16. Jahrhundert eine Renaissancefassade mit dem Wappen der Stadt. Unter Herzog Heinrich Julius (reg. 1589–1613) kam es zu einem regelrechten Wappenstreit mit der Stadt, da die Stadt die welfischen Wappen systematisch aus dem Stadtbild entfernen ließ und durch das schon im 14. Jahrhundert geführte eigene Löwenwappen ersetzte, das sich die Stadt 1438 von König Albrecht II. hatte bestätigen lassen.

Nach dem Ende der Unabhängigkeit 1671 kehrte der hzl.e Hof nach B. zurück. Dabei wurde nicht die alte Burg Dankwarderode ausgebaut, sondern anstelle des vormaligen Stadthofs des Zisterzienserklosters Riddagshausen (Grauer Hof) ein neues Residenzschloss errichtet, das der Hof endgültig 1754 bezog. Weitere Schlösser entstanden in der Nähe B.s, so Schloss Salzdahlum als Sommerresidenz (1694 eingeweiht), 1768/69 an der Straße nach Wolfenbüttel das Schloss Richmond für die aus England stammende Herzogin Augusta. Innerhalb der Stadt entstanden Gebäude für die hzl.e Verwaltung und den Hof (Kammer an der Martinikirche 1764, Umgestaltung des Hagenrathauses zum Opernhaus 1689/90). Zwischen 1793 und 1798 wurde für die B.ischen Landstände ein Gebäude an der Martinikirche erbaut. Nach 1691 wurde die alte, wenn auch immer wieder verbesserte Stadtmauer geschleift und durch eine Vaubansche Bastionärsbefestigung ersetzt.

Von B. gibt es zahlreiche Ansichten. Das nach 1166 in der Burg aufgestellte Löwenstandbild erscheint mit dem Ortsnamen in der Ebstorfer Weltkarte. Die ältesten Ansichten der Stadt in einer Buchmalerei (Chronik des Abtes des Benediktinerklosters St. Ägidien Berthold Meier um 1460) und im Druck der Chronik der Sassen (1492) oder in der Weltchronik des Hermann Bote (um 1500) sind keine realitätsnahen Darstellungen. Die älteste Gesamtansicht ist ein – wohl im Auftrage des Rates angefertigter – kolorierter Holzschnitt von 1547 (Peter Spitzer zugeschrieben). Diese Ansicht war die Vorlage mehrerer Ansichten des 16. und 17. Jahrhunderts (u. a. Braun-Hogenberg, Merian). Die Belagerungen der Jahre 1605, 1615 und 1671 boten Anlass für weitere Stadtdarstellungen. Die älteste Vogelschau-Ansicht der Stadt ist ein im Auftrag des Rates gefertigter Kupferstich aus dem Jahr 1606. Im Zuge von Auseinandersetzungen der Celler und der B.er Linie der Welfen über die Rechte an Burg und Stadt B. wurde um 1600 ein Klappriss der Burg Dankwarderode gefertigt. Das Erscheinungsbild der Residenzstadt nach 1671 unter zumeist starker Betonung der Befestigung ist in mehreren Ansichten und Plänen des 18. Jahrhunderts festgehalten.

(5) Der städtische Rechtsbereich umfasste mehrere Dörfer, die sogenannten Pfahldörfer. Diese wurden durch die im 14. Jahrhundert angelegte Landwehr geschützt. Das Umland war entscheidend bei der Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln, (Wochen-)Märkte wurden über das ganze Jahr abgehalten. Darüber hinaus versuchte der Rat zu dieser Zeit, die wichtigen Handelswege sowie den im Umfeld der Stadt liegenden Grundbesitz zahlreicher Angehöriger der Oberschicht durch den pfandweisen Erwerb von Burgen zu sichern. Diese sogenannte Pfandschlosspolitik überforderte B.s Finanzen und war einer der Mitauslöser für die Große Schicht 1374–1380.

Für den B.er Fernhandel waren die Verbindungen nach Bremen und Hamburg sowie weiter nach Flandern und England von besonderer Bedeutung, was die Einbindung in die Hanse erklärt, der B. seit dem Entstehen dieser Organisation im 13. Jahrhundert bis zum Ende der Unabhängigkeit 1671 (letzter Hansetag 1669) angehörte. In B. wurden im Spätmittelalter zunächst zwei, später drei Jahrmärkte abgehalten, für die die Stadt von König Maximilian I. (1505) und Karl V. (1521) Privilegien erwarb. Die Jahrmärkte waren die Vorläufer der nach der Unterwerfung B.s von den Welfen 1681 ins Leben gerufenen Messen, die im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erlebten.

Seit dem 13. Jahrhundert betrieb B. zum Schutz seiner Unabhängigkeit und seiner Handelsinteressen neben der Hansemitgliedschaft eine intensive Bündnispolitik mit anderen Städten. Höhepunkt war die Zeit des sächsischen Städtebundes im 15. Jahrhundert, in dem B. eine führende Rolle spielte. In den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts, vor allem während der Regierung Kaiser Sigismunds, pflegte B. zeitweise engere Beziehungen zu Reich und Königtum In diesen Kontext gehört die noch unter Sigismund angebahnte Ausstellung eines Wappenbriefes für die Stadt durch König Albrecht II. 1438. Im 16. und 17. Jahrhundert versuchte B. in den Auseinandersetzungen mit den Hzg.en um die Unabhängigkeit der Stadt zunächst erfolgreich die hansischen Beziehungen zu nutzen. Daneben trachtete der B.er Rat im 16. und 17. Jahrhundert danach, die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen, doch war diesem kein Erfolg beschieden. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg büßte die Stadt ihre Unabhängigkeit ein.

Innerhalb der Landstände nahm B. unangefochten den führenden Platz innerhalb der Städtekurie ein. Im Zuge des sich verschlechternden Verhältnisses verweigerte die Stadt aber mehrmals sowohl die Teilnahme an den Tagungen der Landstände als auch die Steuerleistung. Auch Steuern an das Reich zahlte die Stadt im 16. und 17. Jahrhundert direkt und nicht über die hzl.e Kasse, was immer wieder Anlass zu Auseinandersetzungen bot. Zwischen 1682 und 1768 fanden keine Landtage statt. Erst eine ernste Finanzkrise zwang Herzog Karl I. (reg. 1735–1773), die Hilfe der Landstände in Anspruch zu nehmen, deren Bedeutung in der Folge wieder stieg.

(6) Die Phase der Stadtwerdung B.s im 12. und 13. Jahrhundert ist eng mit der Förderung der Entwicklung durch die Brunonen, Lothar III., Heinrich den Löwen und Otto IV. verbunden. Von Teilen der Forschung wird B. bereits im 12. Jahrhundert der Charakter einer Residenz zugeschrieben, wogegen zu Recht eingewendet worden ist, dass sowohl für diese Zeit B. zwar eine wichtige Funktion als Zentralort für die Herrschaft und die fürstliche Familie (Grablege) hatte, die konkrete Herrschaftsausübung aber immer noch ambulant geschah. Im Laufe des 13./14. Jahrhunderts gelang es der Stadt, sich zunehmend von der Herrschaft der Herzöge zu emanzipieren. Das Verhältnis zu den Welfen, die B. trotz vielfacher Erbteilungen als gemeinsamen Besitz betrachteten, war trotz des hohen Maßes an städtischer Autonomie über lange Phasen von Koexistenz und Kooperation geprägt. Die Stadt trug zum Steueraufkommen des Landes bei, besuchte die Landtage und leistete die Heerfolge. Die Wolfenbütteler Linie der Welfen verlegte ihre Residenz in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts nach Wolfenbüttel, ohne aber die Burg Dankwarderode mit dem Blasiusstift und der Grablege der Familie aufzugeben. Anlässlich von Feierlichkeiten (Hochzeiten, Turniere) besuchten die Herzöge und ihre Gäste auch weiterhin die Stadt. Für solche Anlässe wurde nicht nur die Burg, sondern auch der städtische Raum (bevorzugt Altstadt- und Neustadtrathaus) genutzt.

Der Konflikt zwischen Stadt und Herzog verschärfte sich seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert und wurde mehrfach mit Waffengewalt ausgetragen. Gestützt auf die Hanse und kommunale Partner (Magdeburg) gelang es der Stadt, ihre Unabhängigkeit bis nach dem Dreißigjährigen Krieg zu behaupten. Die angestrebte reichsrechtliche Absicherung der Autonomie führte hingegen nicht zum Erfolg. Letztlich gelang es den hzl.en Brüdern Rudolf August und Anton Ulrich, die Linien der Welfen zu einen und 1671 gemeinsam gegen B. vorzugehen. Gegen Gebietsabtretungen und die Abgabe des Reliquienschatzes des Blasiusstiftes (Welfenschatz) an die Hannoveraner Linie wurde die alleinige Stadtherrschaft über B. an die B.er Linie übertragen. Die Stadt unterwarf sich nach kurzer Belagerung der hzl.en Gewalt. In der Folge wurde die durch kommunale Unabhängigkeit bestimmte gesellschaftliche, administrative und bauliche Struktur B.s konsequent in die einer Residenzstadt umgestaltet.

(7) Über gut erschlossene, umfangreiche und aussagekräftige Bestände verfügen das Stadtarchiv Braunschweig und das Niedersächsische Landesarchiv – Standort Wolfenbüttel. Akten, Stadt- bzw. Amtsbücher und Rechnungen sowie Werke zeitgenössischer Chronistik haben sich erhalten. Als weitere Einrichtungen sind das Landeskirchliche Archiv in Wolfenbüttel, die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, das Herzog Anton Ulrich Museum, das Braunschweigische Landesmuseum und das Städtische Museum in Braunschweig zu nennen.

Urkundenbuch der Stadt Braunschweig, 1. Bd., hg. von Ludwig Hänselmann, Braunschweig 1873; 2. Bd., hg. von Ludwig Hänselmann, Braunschweig 1900; 3. Bd., hg. von Ludwig Hänselmann und Heinrich Mack, Berlin 1895, 4. Bd., hg. von Heinrich Mack, Braunschweig 1912 [alle ND Osnabrück 1975], 5. Bd., hg. von Manfred Garzmann, Hannover 1994; 6. Bd., bearb. von Josef Dolle, Hannover 1998; 7. Bd., bearb. von Josef Dolle, Hannover 2003; 8. Bd. [in 2 Teilbde.], bearb. von Josef Dolle, Hannover 2008. – Die Kopfsteuerbeschreibungen der Stadt Braunschweig von 1672 und 1687, bearb. von Heinrich Medefind, Hannover 2004 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, 221). – Die Stadt Braunschweig im 18. Jahrhundert. Stadtbild und Grundbesitz in Braunschweig nach der Vermessung von Andreas Carl Haacke 1762 bis 1765 mit Erläuterungen und einem Register versehen von Wolfgang Meibeyer, Braunschweig 2007. – Die Bestände des Staatsarchivs Wolfenbüttel, bearb. von Horst-Rüdiger Jarck, Göttingen 2005 (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung, 60). – Die Bestände des Stadtarchivs Braunschweig, hg. von Henning Steinführer, Braunschweig 2018 (Braunschweiger Werkstücke, 115).

Die Geschichte der Stadt Braunschweig in Karten, Plänen und Ansichten von Jürgen Mertens. Mit einem Abriß der älteren Stadtgeschichte und einer Zeittafel von Richard Moderhack, Braunschweig 1981.

(8)Spieß, Werner: Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit (1491–1671), 2 Halbbde., Braunschweig 1966. – Bohmbach, Jürgen: Die Sozialstruktur Braunschweigs um 1400, Braunschweig 1973 (Braunschweiger Werkstücke, 49). – Garzmann, Manfred: Stadtherr und Gemeinde in Braunschweig im 13. und 14. Jahrhundert, Braunschweig 1976 (Braunschweiger Werkstücke, 38). – Ehbrecht, Wilfried: Die Braunschweiger »Schichten«. Zu Stadtkonflikten im Hanseraum, in: Brunswiek 1031 – Braunschweig 1981. Die Stadt Heinrichs des Löwen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Folgeband, hg. von Gerd Spies und Matthias Puhle, Braunschweig 1982, S. 37–50. – Mörke, Olaf: Rat und Bürger in der Reformation, soziale Gruppen und kirchlicher Wandel in den welfischen Hansestädten Lüneburg, Braunschweig und Göttingen, Hildesheim 1983 (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung an der Universität Göttingen, 19). – Puhle, Matthias: Die Politik der Stadt Braunschweig innerhalb des Sächsischen Städtebundes und der Hanse im späten Mittelalter, Braunschweig 1985 (Braunschweiger Werkstücke, 63). – Weinmann, Arno: Braunschweig als landesherrliche Residenz im Mittelalter, Braunschweig 1991 (Beihefte zum Braunschweigischen Jahrbuch, 7). – Schneidmüller, Bernd: Reichsnähe – Königsferne. Goslar, Braunschweig und das Reich im späten Mittelalter, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 64 (1992) S. 1–52. – Hanse – Städte – Bünde. Die sächsischen Städte zwischen Elbe und Weser um 1500, 2 Bde., hg. von Matthias Puhle, Magdeburg 1996. – Moderhack, Daniel: Braunschweiger Stadtgeschichte, Braunschweig 1997. – Ehlers, Caspar: Braunschweig, in: Die deutschen Königspfalzen, Bd. 4: Niedersachsen, bearb. von Uta Reinhardt, Casper Ehlers und Lutz Fenske, Göttingen 1999, S. 18–164. – Die Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, hg. von Horst-Rüdiger Jarck und Gerhard Schildt, Braunschweig 2000, S. 317–352. – Ohm, Matthias: Das Braunschweiger Altstadtrathaus. Funktion – Baugeschichte – figürlicher Schmuck, Braunschweig 2002 (Braunschweiger Werkstücke, 106). – Schwarz, Brigide: Ein Bruderzwist im Welfenhaus und die »Schicht der Gildemeister« in Braunschweig 1292–1299, in: Niedersächsisches Jahrbuch 78 (2006) S. 167–308. – Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des braunschweigischen Landes- vom Mittelalter bis zur Gegenwart, hg. von Claudia Märtl, Karl Heinrich Kaufhold und Jörg Leuschner, Hildesheim/Zürich/New York 2008. – Brunswick – Namen und Anfänge der Stadt Braunschweig, hg. von Wolfgang Meibeyer und Hartmut Nickel, Braunschweig 2007 (Braunschweiger Werkstücke, 110). – Jürgens, Klaus: Das Zeitalter der Reformation im Lande Braunschweig, in: Von der Taufe der Sachsen zur Kirche in Niedersachsen. Geschichte der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, hg. von Friedrich Weber, Birgit Hoffmann und Hans-Jürgen Engelking, Braunschweig 2010, S. 129–179. – Meibeyer, Wolfgang, Steinführer, Henning, Stracke, Daniel: Braunschweig, Münster 2014 (Deutscher Historischer Städteatlas, 4). – Steinführer, Henning: Herzogtum ohne Hauptstadt. Die Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Braunschweig und Herzog Heinrich Julius, in: Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg (1564–1613). Politiker und Gelehrter mit europäischem Profil, hg. von Werner Arnold, Brage bei der Wieden und Ulrike Gleixner, Braunschweig 2016 (Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte, 49), S. 76–92. – Im Aufbruch. Reformation 1517–1617, hg. von Heike Pöppelmann und Dieter Rammler (Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums, 117), Dresden 2017.

Henning Steinführer