Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)

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Lebus

Lebus

(1, 2) L. entstand zehn Kilometer nördlich von Frankfurt a. d. Oder am linken Oderufer an einer Furt, durch welche die Fernhandelsstraße von Magdeburg über Köpenick nach Posen (Poznań) und Gnesen (Gniezno) führte. Wegen der Lage auf dem Westrand des Oderbruchs (6–16 m üNN) zur Lebuser Grundmoränenplatte (45–60 m üNN) weist das Terrain auf relativ engem Raum starke Höhenunterschiede auf. Dieser Platte vorgelagert, aber durch eine Niederung getrennt, ist der 50 m hohe, 500 m lange und 50–100 m breite L.er Burgberg. Auf diesem in drei Teile (von Süd nach Nord: Turmberg, Schlossberg, Pletschenberg) gegliederten Berg entstand aufgrund seiner gut zu verteidigenden Lage schon in der Ur- und Frühzeit eine große Befestigungsanlage. Im 7. Jahrhundert n. Chr. wurde die zwischenzeitlich verlassene Anlage von den Slawen, den der Siedlungskammer und der Landschaft ihren Namen gebenden Leubuzzi, erneut genutzt.

Gegen Ende des 10. Jahrhunderts wurde L. vom polnischen Herzog Mieszko I. oder König Bolesław Chrobry zerstört und danach als Kastellaneiburg neu aufgebaut, als Brückenkopf ihrer Herrschaft westlich der Oder, in dem sich die polnischen Könige bzw. Herzöge durch einen Kastellan vertreten ließen. L. etablierte sich zu dieser Zeit als Handelsplatz, bei dem zwei slawische Siedlungen entstanden: der Kietz und das Suburbium im Nordosten. Im 11. Jahrhundert entstand an der Furt ein Handels- und Marktplatz. 1109 schenkte Kaiser Heinrich V. den Ort dem Erzbischof von Magdeburg, der in der Folge immer wieder Herrschaftsansprüche auf L. erhob. In Gegenwehr hierauf wurde vom polnischen Herzog Bolesław III. (Krzywousty) wohl 1124 in L. ein dem Erzbistum Gnesen unterstehendes Bistum gegründet, welches außer Grundeigentum keine weltlichen Herrschaftsrechte erhielt. Ein Bischof von L. ist erstmals 1133 belegt, zu dieser Zeit setzte der Bau der Kathedrale auf dem Burgberg ein. L. wechselte im 12. und frühen 13. Jahrhundert mehrfach zwischen den polnischen Kg.en bzw. Hzg.en und schlesischen Piastenhzg.en hin und her.

Ansätze zur Stadtentwicklung setzten unter Herzog Heinrich dem Bärtigen von Schlesien zwischen 1210 und 1218 ein, doch wurde kein Stadtrecht verliehen. Zudem erschwerten Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Magdeburg und den Markgrafen von Brandenburg eine gedeihliche Entwicklung, wie überhaupt L. immer wieder Gegenstand aufflammender Konflikte war. Aufgrund zahlreicher politischer Wechselfälle war L. Bf.ssitz in den Jahren 1124–1276 (davon ab 1249–1276 je zur Hälfte unter weltlicher Oberhoheit des Ebf.s von Magdeburg und der Markgrafen von Brandenburg; seit 1287 lag das ganze Bistum in der Mkgft.) und 1354–1555. 1276 gingen Bischof und Geistlichkeit nach Göritz (Górzyca, 1326 zerstört) und kehrten nach 28 Jahren im Exil 1354 nach L. zurück. Nach erneuter Zerstörung der Kathedrale in L. wurde 1373 beschlossen, den Sitz nach Fürstenwalde zu verlegen, wohin das Domkapitel zwischen 1385 und 1398 umzog und wo auch der Bischof eine zweite Residenz erbaute. L. blieb weiterhin bischöfliche Residenz, die 1400–1409 ausgebaut wurde. Der L.er Bischof hatte bis um 1350 keine Gerichtsrechte über die Stadt, diese lagen beim Kastellan bzw. bei Vögten, die von den Landesherren, erst den schlesisch-polnischen Hzg.en, dann hälftig dem Magdeburger Erzbischof und den Brandenburger Markgrafen und schließlich von diesen allein eingesetzt wurden. Erst 1354 erhielt der Bischof diese Rechte über das nun Oppidum genannte Städtchen.

Trotz seiner idealen militärischen Lage geriet L. durch die Gründung von Frankfurt a. d. Oder 1253, wo die Markgrafen von Brandenburg eine Brücke bauen ließen, und die hiermit verbundene Verlegung des Fernhandelswegs ins Hintertreffen; der bisher blühende Handel in L. schlief ein. L. erlebte kein größeres Wachstum im Laufe des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Hinzu kam, dass es eine ganze Reihe von Burgmannen gab, die sich im 13. und 14. Jahrhundert zusammen mit dem Bischof und dem Domkapitel die L.er Ackerflur (100 Hufen) einverleibten, womit sie die wirtschaftliche Tragkraft der Bürger auf die Wiesen der Oderniederung einschränkten. Dieses verhinderte die Herausbildung einer größeren und geeinten Gemeinde, die als Träger der städtischen Autonomie hätte auftreten können. L. blieb deswegen eine Zusammenfügung mehrerer, unterschiedlichen Rechten unterstehender Ortsteile: 1. die Unterstadt (Altstadt) am Oderufer, 2. eine ihr südlich vorgelagerte Vorstadt (heute Breite Straße), 3. noch weiter südlich der ursprünglich von Slawen bewohnte Kietz (mit eigenen Fischereirechten), 4. im Westen auf dem Rücken der Grundmoränenplatte die Oberstadt, 5. der unmittelbar westlich der Unterstadt emporragende Burgberg, 6. das am Fuße des Burgbergs existierende bischöfliche Vorwerks- und spätere Amtsgelände sowie 7. ein slawisches Suburbium im Nordosten, das aber wahrscheinlich 1209 wüst fiel. 1724 wurde die Stadt durch eine Siedlung auf dem Kietzer Berg und 1765 durch die im Zuge der Kolonisierung des Oderbruchs gegründete, rechtlich selbständige Kolonie Neu-Lebus auf dem gegenüberliegenden Oderufer erweitert. Gesamt-L. hatte 1624 472 Einwohner, 1730 waren es 982.

Die eigentliche Stadt L. bestand aus Ober- und Unterstadt. Die Unterstadt lag unmittelbar unterhalb des Burgbergs. Ihr Grundriss weist ein leiterförmiges Viereck von 400 × 120 m auf, das sich nach Norden verjüngte. L. besaß weder Stadtmauer noch Tore. Das Straßennetz ist geprägt durch zwei parallele Straßen (Oderstr., Schulstr.), die am nördlichen Ende der Stadt aufeinander zulaufen und zusammentreffen. Sie werden regelmäßig von Quergassen gekreuzt. Der Markt lag außerhalb der Stadt an der Breiten Straße oberhalb von Furt und Stapelplatz an der Oder. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts fehlen Hinweise auf eine städtische Verwaltung. Seitdem gab es ein Stadtgericht mit einem Richter und acht Schöffen; 1442 erscheint an einem Urteil das L.er Stadtsiegel. Die Bürger der Unterstadt verfügten nur über Gärten und einen Wiesenschlag von 15–16 Morgen in der stark hochwassergefährdeten Oderniederung, weswegen sie in frühneuzeitlichen Quellen als »Wiesenbürger« bezeichnet werden (im 18. Jahrhundert 50 Wiesenbürger-Haushalte).

Die Oberstadt entwickelte sich nach 1250 entlang der von Frankfurt a. d. Oder nach Küstrin führenden Handels- und Heerstraße (heute Lindenstr.). Hier wohnten ca. 20 adlige Burgmannen und Vasallen auf Freihöfen; erst seit dem 15. Jahrhundert verlieh der Bischof (bzw. nach 1555 der Amtshauptmann) diese Höfe an L.er Bürger, so dass es nun Landwirtschaft betreibende Bürger mit Landbesitz gab (1624 19 Höfe). Die Wasserversorgung erfolgte bis um 1800 aus der Oder. Nennenswertes Handwerk gab es nicht, Zünfte entstanden keine, erst 1724 gab es eine Sammelzunft für verschiedene Gewerke.

Als 1506 die Universität »Viadrina« in Frankfurt a. d. Oder gegründet und dem L.er Bischof das Amt des Kanzlers übertragen wurde, bildete man ein eigenes Universitätsgericht, dessen Richter seinen Sitz in L. hatte. Nach der Säkularisierung des Bm.s 1555 wurde L. Sitz eines mkgfl.en Amtmanns.

(3) Für eine Bf.sstadt gab es nur wenige Kirchen. An erster Stelle zu nennen ist die Kathedralkirche St. Adalbert auf dem Schlossberg (Baubeginn etwa um 1130, nach Zerstörung 1239 wieder aufgebaut). Durch Wegzug des Bf.s und Domkapitels 1276 dem Verfall preisgegeben, wurde ab 1354 mit der Rückkehr des Bf.s ein dritter Bau auf halber Höhe im Berggarten zwischen Unter- und Oberstadt (heute Burgschule, Lindenstr. 17) errichtet, der 1373 durch kaiserliche Truppen zerstört wurde.

Es gab zwei weitere Kirchen: 1. Die vermutlich älteste Pfarrkirche war die am Friedhof des slawischen Suburbiums nordwestlich des Burgbergs errichtete Petrikirche, die im Gegensatz zur Vorburgsiedlung die Zerstörung von 1209 überstand. In ihr wurde 1241/42 Mieszko, der jüngste Sohn Herzog Heinrichs II. von Schlesien, beigesetzt. Nach 1249/50 bzw. spätestens nach der Weihe der Stadtkirche St. Marien sank sie zur Friedhofskapelle ab. Vor 1570 wurde sie durch einen Neubau ersetzt. 2. In der Unterstadt gab es die St. Marienkirche, die durch die Erwähnung eines Pfarrers 1284 erstmals belegt ist. An der Kirche wurde eine (Latein?)-Schule unterhalten. Es gab zwei geistliche Gemeinschaften. Die ab 1354 an der Kathedralkirche tätigen Mansionarienherren machten 1373/85 den Umzug nach Fürstenwalde nicht mit, sondern verblieben an der L.er Marienkirche, wo sie bis 1556 bestanden; ein Teil wandte sich 1450 nach Berlin. Daneben gab es eine Gemeinschaft von Marienknechten (nur 1440 erwähnt).

Eine Barbarakapelle wurde wohl zu Anfang des 15. Jahrhunderts im bfl.en Schloss errichtet, sicher erwähnt wird sie erst 1449. Klöster und Orden ließen sich nicht nieder. Ein Hospital für kranke Domherrn und Vikare ist nur für 1362 bezeugt.

(4) Auf dem südlichen Teil des Burgbergs, dem Turmberg, befand sich im Hochmittelalter die Burg des hzl./kgl.-polnischen bzw. hzl. schlesischen Kastellans. Ab 1250 kam sie in die Hände des Ebf.s von Magdeburg, 1287 in die der Markgrafen von Brandenburg. In Sühneverhandlungen wurde sie 1354 von Markgraf Ludwig dem Römer an den L.er Bischof abgetreten. Dieser ließ dort seine Residenz errichten, die alte Kastellaneiburg wurde zu einem bfl.en Schloss ausgebaut, das um 1400–1409 und eventuell im 16. Jahrhundert nochmals erweitert wurde. Zu Füßen des Berges lag ein Vorwerk, wohin 1631 der Sitz des nach der Säkularisierung auf dem Schloss eingesetzten Amthauptmanns verlegt wurde. Bei Bränden 1589 und 1631 wurde das Schloss so stark zerstört, dass es schließlich aufgegeben wurde und als Ruine verfiel (ab 1720 von Tagelöhnerfamilien bewohnt). Die um 1710 auf dem Kupferstich von Petzold abgebildeten Ruinen der drei um 1400 an die Außenmauern angefügten runden Türme wurden um 1765 abgetragen.

Im Zuge der Teilung von L. um 1250 ließen die Markgrafen von Brandenburg auf dem Pletschenberg eine weitere Burg errichten, auf der bis 1287 ihr Vogt saß, der möglicherweise 1354 dorthin zurückkehrte, bis die Burg noch in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch Erdrutsch unbrauchbar wurde. Seit 1354 verwaltete der Vogt für die Mkf.en nur noch das Land L. ohne die Stadt und die übrigen bfl.en Besitzungen.

Über das wahrscheinlich nach 1354 entstandene Rathaus oder andere städtische Gebäude lässt sich aus den Quellen vor 1600 nichts erfahren. Die älteste Nachricht über das Rathaus stammt von 1765, als man von einem an unbekannter Stelle in der Unterstadt gelegenen Gebäude in ein neues an deren Nordende umzog.

(5) L. war Mittelpunkt des von den schlesischen Hzg.en ab etwa 1210 regierten Landes L., welches 1249/50 vom Erzbischof von Magdeburg und den Markgrafen von Brandenburg übernommen wurde. Im 13. Jahrhundert gehörte auch noch das spätere Land Sternberg östlich der Oder dazu, das nach seiner Besiedlung durch den Erzbischof Konrad von Sternberg und die Markgrafen jedoch zu einer eigenen Landschaft wurde. Mit der Gründung Frankfurts 1253 verlagerte sich der Fernhandel von L. weg, Jahrmärkte von überörtlicher Bedeutung gab es nicht. Im 15. Jahrhundert wurde L. als Vorstadt von Frankfurt wahrgenommen. Das L.er Land blieb jedoch als solches bestehen, die Landstände entwickelten bereits im ausgehenden 13. Jahrhundert ein eigenes regionales Bewusstsein. An dieser Entwicklung hatte offenbar auch die Stadt L. Anteil, die in Urkunden der Landstände mit erwähnt wird; eine besondere Rolle kam ihr aber offenbar nicht zu. Eine Mitgliedschaft in Städtebünden ist nicht bekannt.

Die als Ackerland nutzbaren Teile der Stadtflur befanden sich westlich der Oberstadt. Sie gerieten im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts komplett in die Hände der adligen Burgmannen, die dort ihre Freihöfe hatten. Ab dem 15. Jahrhundert gelangten die Freihöfe in bürgerliche Hände.

(6) L. ist in stadtgeschichtlicher Hinsicht bemerkenswert, da dem Ort im Hochmittelalter von den Zeitgenossen eine Schlüsselstellung zwischen Polen und Deutschland beigemessen wurde, und er durch die Rivalität zweier konkurrierender deutscher Landesherrschaften im 13. Jahrhundert ins Abseits geriet. Nach der Ablösung der Herzöge von Schlesien als Machtfaktor durch den Erzbischof von Magdeburg und die Markgrafen von Brandenburg 1249 führten beide kurzfristig ein Kondominat über L. Bereits 1252 scheiterte dies an Zwistigkeiten, und es kam zur Teilung von Burgberg, Stadt und Land L. Zur wirtschaftlichen Förderung ihres Landesteils gründeten die Markgrafen 1253 Frankfurt an der Oder als Konkurrenzstadt für L., das in überregionaler Hinsicht bald in Bedeutungslosigkeit versank. Als politischer Verband wurde L. von den nur kurzfristig anwesenden Bf.en und dem Domkapitel geprägt, meistens aber von den adligen Burgmannen. Für die längste Zeit des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit ist L. daher eher als Adels- und Amtsstadt zu kategorisieren.

(7) Ein älteres Stadtarchiv gibt es nicht, die schriftliche Überlieferung ist verteilt auf die landesherrliche Seite, allerdings gestreut: Potsdam, Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA): Rep. 2: Kurmärkische Kriegs- und Domänenkammer: Generalia; Städteregistratur (Stadt Lebus), Domänenregistratur (Generalia, Amt Lebus), Bauregistratur (Spezialia, Amt Lebus), Forstregistratur (Generalia, Amt Lebus). – Rep. 3 B: Regierung Frankfurt (Oder): Abt. I: Präsidialabteilung, Kommunale Angelegenheiten (Generalia. Städte: Lebus; Kreis- und Ortskommunalsachen); Sozialwesen; Hochbau, Handel und Gewerbe; Abt. III: Abteilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten: Domänenregistratur (Generalia, Kreis Lebus, Domäne Lebus). – Rep. 7: Landesherrliche Ämter: Amt Lebus – Rep. 10 A: Bistum (Hochstift) Lebus. Urkunden (46); Stiftsregister (1). – Rep. 23 A: Kurmärkische Stände. – Rep. 78: Kurmärkische Lehnskanzlei. – Berlin, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitzt (GStA PK): I. HA. Geheimer Rat: Rep. 9: Allgemeine Verwaltung; Rep. 21: Brandenburgische Städte, Ämter und Kreise; Rep. 24: Kriegssachen, haupts. aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges; Rep. 47: Geistliche Angelegenheiten; Rep. 59: Bistum und Amt Lebus. – II. HA. Generaldirektorium: Abt. 14: Kurmark; Abt. 30 I: Oberbaudepartement. – VI. HA: Nachlässe: Nachlass Bekmann. – X. HA. Provinz Brandenburg: Rep. 2 A: Kurmärk. Kriegs- und Domänenkammer; Rep. 2 B: Regierung Potsdam (Abt. II: Kirchen- und Schulwesen, Kurmark Brandenburg); Rep. 3 B: Regierung Frankfurt/Oder: Abt. III: Abt. für direkte Steuern, Domänen und Forsten; Rep. 16: Kleine Erwerbungen.

Ansicht von Lebus von Daniel Petzold, um 1710. In: Ansichten märkischer und pommerscher Städte aus den Jahren 1710–1715, nach den Originalzeichnungen von Daniel Petzold, im Auftrage der Königlichen Bibliothek hg. von Heinrich Meisner, Berlin 1913. – Flusslauf (der Oder) in den Gemarkungen Göritz und Lebus, aufgenommen zwecks Aufschüttung der Oderdämme (G. F. Wortmann, 1734), GStA PK Berlin, XI. HA, A 494.

Bekmann, Johann Christoph: Von dem Bischofthum, ietzo Ampt und Stat Lebuß, Frankfurt a. d. Oder 1706. – Kortum, Renatus Andreas: Historische Nachricht von dem alten Bischoffthum Lebus, Wie es seinen Anfang aus Pohlen genommen, und hernach der Marck Brandenburg einverleibet worden, Wobey der itzige Zustand der Lebusischen Landschafft beydes nach der Religion und dem Civil-Wesen zusamt denen natürlichen Merckwürdigkeiten und Alterthümern mit gehörigen Reflexionen auf die Erleuterung historischer Wahrheiten vorgestellet, Und nebst einer richtigen Land-Charte der gesammten Gegend überreichet wird, Frankfurt a. d. Oder 1740.

(8)Ludat, Herbert: Lebus Land und Lebus Stadt, in: Handbuch der Historischen Stätten, Bd. 10: Berlin und Brandenburg (31995), S. 250–257. – Fiedler, Uwe: »Castrum« und »civitas Lubus« / Lebus, in: Struktur und Wandel im Früh- und Hochmittelalter. Eine Bestandsaufnahme aktueller Forschungen zur Germania Slavica, hg. von Christian Lübke, Stuttgart 1998 (Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa, 5), S. 163–177. – Gahlbeck, Christian: Historisch-topographisches Inventar der Stadt Lebus. Berlin 1999 (masch., Ex. im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Wünsdorf und im Bauamt L. vorhanden). – Kuhn, Lambrecht: Das Bistum Lebus. Das kirchliche Leben im Bistum Lebus in den letzten zwei Jahrhunderten (1385–1555) seines Bestehens unter besonderer Berücksichtigung des Johanniterordens, (Univ.-Diss. Frankfurt a. d. Oder 2002) Leipzig 2005 (Herbergen der Christenheit. Sonderband, 8). – Gahlbeck, Christian: Die Rückkehr der Bischöfe nach Lebus im Jahr 1354. Wendepunkt in der Geschichte der Bischofsresidenz an der Oder, in: Spätmittelalterliche Residenzbildung (2009), S. 295–323.

Christian Gahlbeck