Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich

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REUß VON PLAUEN

C. Dölau

I.

D., Döhlau, seit der Eingemeindung 1922 → Greiz-D. – Spornburg. – Erstmals 1359 im Besitz der Greizer Linie der Familie → Reuß nachgewiesen; Schloß wohl 1528 von den Herrn von Schone käuflich erworben; ab 1583 Res. der Gft. D.- → Burgk, bevor diese Funktion 1596 an → Burgk überging; 1583-1596 Res. Heinrichs V.; 1616-1636 Res. von Heinrich IV., dessen Bruder Heinrich II. weiterhin in → Burgk residierte; 1694-1698 Res. der vorübergehend neu gegr. Linie D. – D, Thüringen, Kr. → Greiz.

II./III.

D., ein rund 5 km südöstlich vom Stadtzentrum befindlicher Ortsteil der Stadt → Greiz, liegt am Ufer der Weißen Elster. Oberhalb des Flusses auf einem Felsvorsprung befindet sich die trapezförmige Burg- bzw. Schloßanlage mit vorgelagerten ausgedehnten Wirtschaftsgebäuden. Das Zentrum der Anlage bildet ein wohnturmartiger Baublock, der auf der Westseite der Anlage mit dem Felsen abschließt und auf die Weiße Elster hinabblickt. Der schmale Nord- und der längere Westflügel sind niedriger gehalten. Im S schließt eine Mauer mit einem Tor den Hof ab. Südlich davon zieht sich auf niedrigerem Niveau ein Wirtschafsthof am Flußufer entlang.

Die Baugeschichte der Anlage begann wohl um 1200, ihre abschließende Form erlangte sie aber erst um die Mitte des 16. Jh.s, als sie zumeist verpachtet war. Während der Zeit als Res., aber auch danach entstanden keine wesentlichen Neubauten mehr. Im 18. Jh. wurden die Gebäude überwiegend landwirtschaftlich genutzt. 1768 wurden baufällige Teile abgetragen.

Lehfeldt, Paul: Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens, Heft 9: Fürstentum Reuss ältere Linie. Amtsgerichtsbezirke Greiz, Burgk und Zeulenroda, Jena 1891, S. 5. – Sesselmann, Curt: Burg und Schloß Dölau bei Greiz, in: Burgen und Schlösser. Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege 9 (1968) S. 11-12. – Löffler, Anja: Das Schloß Dölau bei Greiz. Eine Residenz der Reußen, in: Burgen und Schlösser in Thüringen (1999/2000), S. 27-28. – Löffler, Anja: Reußische Residenzen in Thüringen, Diss. masch. Weimar 2000, S. 176-190. – Löffler, Anja: Residenzschlösser der Reußen, in: Neu entdeckt. Thüringen – Land der Residenzen. 2. Thüringer Landesausstellung Schloß Sondershausen 15. Mai-3. Oktober 2004, hg. von Konrad Schermann und Frank Jördis, o.O. 2004, S. 455-459.