Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)

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Kiel

Kiel

(1) Der Name K. (mnd. Kyl oder Kil, lat. Chilonium) leitet sich ab von der Ortsbestimmung ad stagnum Kyl oder tom Kyle (= an der Förde), womit ursprünglich die Lage der Siedlung auf einer Halbinsel am südwestlichen Ende der K.er Förde gemeint war. Die Siedlung selbst wurde zunächst Holstenstadt (civitas Holsatiae bzw. civitas Holsatorum) genannt. K. lag an der Grenze des Alten Reichs, nördlich der Stadt begann der Einflussbereich des dänischen Kg.s bzw. des Hzg.s von Schleswig.

Der Raum K. gehörte seit dem frühen 12. Jhd. zur Grafschaft (ab 1474 Hzm.) Holstein. Die bis 1242 gegründete Stadt K. war offenbar als Hauptort der Grafschaft und Zugang zur Ostsee konzipiert, wozu das ungefähr zeitgleich gegründete Itzehoe als Westhafen für die Nordsee gedacht war. K. etablierte sich neben Segeberg als Residenz der sog. K.er Linie der Grafen von Holstein 1273–1315/21, fiel dann an die Plöner Linie. Seither fungierte es meist als Sitz eines Amtmanns, gelegentlich als Witwensitz, so für Anna von Mecklenburg-Schwerin (1390–1415) oder – zur Gottorfer Zeit – Friederike Amalie von Dänemark (1690–1704). 1459 kam es im Land nach Aussterben der Hauptlinie des Hauses Schauenburg zur Annahme des dänischen Kg.s als Landesherrn, weswegen Holstein bis 1490 in Personalunion mit Dänemark verbunden war. 1490–1721 gehörte Holstein zum Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf (mit einer Unterbrechung 1523–1533: wieder Personalunion mit Dänemark). An der Seite Schwedens befand sich Schleswig-Holstein-Gottorf 1721 unter den Verlierern des Großen Nordischen Kriegs und musste Schleswig samt Hauptresidenz Gottorf an Dänemark abtreten. K. wurde Hauptstadt und Residenz des wesentlich verkleinerten Hzm.s Holstein-Gottorf; sein Herzog Carl Friedrich kam erst 1727 aus Russland hierher. Nach seinem Tod 1739 folgte ihm sein Sohn Carl Peter Ulrich nach, der bereits 1742 nach St. Petersburg fortzog (1762 für ein halbes Jahr als Zar Peter III. Russland regierend). K. blieb Verwaltungssitz des bis 1773 von Russland aus regierten Territoriums, bis es im Tauschvertrag von Zarskoje Selo (heute Puschkin) an den dänischen Gesamtstaat übergeben wurde.

In K. war der Landesadel besonders präsent, hier gab es zahlreiche adlige Freihäuser. Ab 1460 wurden in K. oft die von der schleswig-holsteinischen Ritterschaft dominierten Landtage abgehalten. Hinzu kam ab der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts der K.er Umschlag als bis zum beginnenden 17. Jahrhundert wichtigster Finanzmarkt im westlichen Ostseeraum. Seit 1496 war K. Sitz des holsteinischen Vierstädtegerichts, des Oberhofs, und seit 1665 Sitz der Landesuniversität.

(2) Bereits im 12. Jahrhundert entwickelte sich eine archäologisch nachgewiesene Siedlung mit Kirche. Der einzige Landzugang befand sich im Norden, wo sich die Burg an der höchsten Erhebung des Geländes befand, und von wo ein Weg zum Fernhandelsort Schleswig führte. 15 km westlich lag an der Eider der Ort Flemhude, wohl eine Landestelle flämischer Schiffer, die von der Nordsee kommend die Ostseeküste zu erreichen suchten. 1242 gründete Graf Johann I. von Holstein (ca. 1229–1263) anstelle seines Vaters Adolf IV., der 1239 in den Franziskanerorden eingetreten war und als Mönch keine Stadt mehr gründen konnte, die neue Holstenstadt und verlieh ihr das Recht der Stadt Lübeck. Die auf Latein verfasste Urkunde ist in Abschriften des 18. Jahrhunderts überliefert, deren Echtheit angezweifelt wird – eventuell handelt es sich um eine (Ver-)Fälschung aus dem 14. Jahrhundert –, doch dürften Datierung und die meisten Bestimmungen der Urkunde zutreffen. K. hat einen für Gründungsstädte der Zeit typischen Stadtgrundriss mit einem Markt samt Pfarrkirche im Zentrum sowie mit einem Parallelstraßensystem aus je zwei Straßen in Längs- und Querrichtung. Letztere wurden um zwei weitere kleinere Straßen zum Wasser hin ergänzt. Das gesamte Altstadtareal war im 13. Jahrhundert von Palisaden umgeben, ab dem späten 14. Jahrhundert wurden sie durch eine Mauer mit Türmen und zehn Toren ersetzt. Eine Brücke führte am südwestlichen Ende der Halbinsel über die schmalste Stelle auf das gegenüberliegende Festland, wo im 16. Jahrhundert die Neustadt angelegt wurde. Entlang der Straßen errichtete man giebelständige mehrgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser. Im 13. Jahrhundert dürfte es etwa 300 Grundstücke gegeben haben, so dass man für damals von 1200 bis 1800 Einwohnern ausgehen darf. Auf diesem Niveau verharrte die Einwohnerzahl, erst im 18. Jahrhundert stieg sie auf über 5000 an. Der zusätzliche Wohnraum wurde durch eine Verdichtung der Bebauung, daneben durch den Ausbau der Vorstadt vor allem zwischen 1565 und 1682 erreicht.

Ein Rat aus zwei Bürgermeistern und sechs Ratsherren wird erstmalig 1259 genannt. Seine Beschlüsse wurden auf der zweimal im Jahr tagenden Bürgerversammlung (Bursprake) bekannt gemacht. Ein Bürgermeister und die Hälfte der Ratsherren sollten Kaufleute sein. Dazu hatten noch mindestens zwei Gelehrte zu treten. Handwerker waren nicht zugelassen. Aufgrund der Verschuldung der Grafen von Holstein-K. gelang es der Stadt, das Amt des Stadtvogts als Vertreter des Stadtherren in eigene Hände zu bekommen, ab 1317 setzte der Rat ihn ein oder ab. 1318 erwarb der Rat auch das gräfliche Münzrecht. Als älteste Zunft (Amt) galten die Knochenhauer (Viehhändler), die älteste erhaltene Zunftordnung (1389) ist die der Schmiede. Eine Prozessionsordnung von 1472 nennt 18 Zünfte. Wirtschaftlich wichtig waren Gerber und Schuster. K. war nach Auskunft des ersten Rentebuchs im Spätmittelalter durchaus finanzkräftig und lieh seinen Stadtherren mehrfach größere Summen.

Von 1728 bis 1738 führte ein besonderes Policey-Collegium die Aufsicht über K. Insgesamt gingen in der Zeit als Residenzstadt Holstein-Gottorfs 1727–1742 keine stärkeren Impulse auf die Stadtentwicklung aus. Immerhin verdankte sich der vergleichsweise hohe Anteil von Berufstätigen im Dienstleistungsbereich mit Sicherheit der Existenz des Hofes sowie der Universität vor Ort. Die Reduzierung der Zentralbehörden nach dem Wegfall der hzl.en Regierung und Residenzfunktion 1773 stellte umgekehrt eine erhebliche Belastung für das Wirtschaftsleben der Stadt dar.

(3) Vor der Stadtgründung gab es bereits zwei kirchliche Einrichtungen, eine Nikolaikirche und eine Marienkapelle, später der Hl. Anna geweiht. Mit der Stadtgründung erfolgte die Verlegung der Nikolaikirche in die Stadtmitte. Das Patronat hatte das Gf.enhaus inne (1316–1328 abgetreten an das Augustiner-Chorherren-Stift in Neumünster, bald darauf umgezogen nach Bordesholm). K. wurde direkt der Bremer Kirche unterstellt und nicht dem Neumünsteraner Archidiakonat des Hamburger Sprengels, was sich aus der Nähe Graf Adolfs IV. zum damaligen Bremer Erzbischof und der vom Stadtgründer verfolgten Absicht erklärt, K. zur Hauptstadt Holsteins zu machen. Der Versuch der Bordesholmer Stiftsherren einer unmittelbaren Festsetzung an der Pfarrei in K. scheiterte am Widerstand der Stadt.

Im Zuge der Stadtgründung stiftete Adolf IV. ein Franziskanerkloster im Nordwesten der Altstadt. Dessen Kirche gilt als einer der ältesten Backsteinbauten des Bettelordens überhaupt. Während sich die Klosterkirche noch innerhalb der ersten städtischen Befestigungsanlage befand, lagen die Konventsgebäude außerhalb. Eine solche Zwischenstellung zwischen Stadt und Land entsprach dem damaligen franziskanischen Selbstverständnis und legt nahe, dass das Kloster offensichtlich als Musterkloster bzw. Hauskloster der Schauenburger konzipiert war. Um 1245/46 traten Adolf IV. und sein Sohn Ludolf in das Kloster ein, beide wurden hier bestattet, eventuell auch Adolfs Tochter Mechthild; zentrale Grablege des Grafenhauses wurde das Kloster aber nicht. Dafür wurde es für die Stadtbürger und mehr noch für den stadtansässigen Adel als Stiftungsort und Begräbnisstätte attraktiv (Ahlefeldtsche Stiftung 1445, Hausschenkung Schack Rantzaus 1486). Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1530 aufgelöst, die Gebäude kamen an die Stadt, welche zuerst ihre Lateinschule, dann das Hl.-Geist-Hospital und das »neue Gasthaus« hierher verlegte. Ab 1665 wurden die Räumlichkeiten der neuen Universität zur Verfügung gestellt.

1257 stifteten die Grafen das Hl.-Geist-Hospital, das größte Hospital in der Stadt, das 1317 mit dem in der Nähe K.s gelegenen Dorf Wik reich ausgestattet wurde. Das Hospital wurde 1555 in das Gebäude des aufgelösten Franziskanerklosters verlegt, worin es bis 1665 bestand. 1454 kam mit der Stiftung des »neuen Gasthauses« durch Bürgermeister Henning van der Kamer und Frau ein weiteres Hospital hinzu.

Seit 1334 gab es einen aus 24 geistlichen und 24 weltlichen Mitgliedern (Adel und Ratsfamilien) bestehenden Priesterkaland. Für die Bedeutung als Adelsstadt spricht die Bildung eines eigenen Ritterkalands im 15. Jahrhundert Die Prozessionsordnung von 1472 nennt insgesamt sieben Gilden, darunter auch die schon im 13. Jahrhundert geschaffene Elendengilde an der Aussätzigenhospitalskapelle St. Jürgen im Süden vor der Stadt. Kurzfristig, 1337, hat es noch eine Johannes-Gilde gegeben. 1526 kamen erste protestantische Prediger in die Stadt. Die evangelische Lehre wurde endgültig mit der neuen Kirchenordnung von 1542 durchgesetzt.

(4) Die mittelalterliche Burg, die 1502 abgerissen wurde, und das ihr seit 1512 nachfolgende Schloss (das sog. Neue Haus) prägten baulich den Nordosten der Stadt. Herzog Adolf I. (1526–1586) ließ das Schloss zwischen 1558 und 1568 im Stil der Renaissance ausbauen, indem er zur westlichen Wasserseite hin dem Neuen Haus einen eigenen Quaderkomplex aus vier parallelen Giebelhäusern gegenüberstellte. Als 1685 das Neue Haus einstürzte, ließ die Hzg.inwitwe Friederike Amalie den heute sog. Rantzaubau (eigentlich Pelli-Bau) samt Verbindungsflügel mit Portal errichten. Das Schloss war um die Mitte des 18. Jahrhunderts so baufällig, dass es auf Veranlassung Zarin Katharinas II. im zeitgemäßen Stil renoviert wurde.

Die Universität erhielt nahezu zeitgleich ein neues Hauptgebäude in der Kattenstraße (eingeweiht 1768). 1770 bekam sie dann noch das Reithaus und die Reitbahn des Schlosses sowie dessen südwestlichen Turm als Observatorium zur Verfügung gestellt.

In Teilen bestimmten zahlreiche (1650 77) adelige Freihöfe, über 20 % aller Grundstücke ausmachend, das Stadtbild; einzig der Warleberger Hof existiert noch heute. Da dem Adel der Grundstückserwerb untersagt war, traten K.er Bürger, vor allem Ratsherren, als Treuhänder auf. Die Nikolaikirche war in der frühen Neuzeit fester Bestandteil höfischer Inszenierungen (Hochzeit Carl Friedrichs mit Anna Petrovna 1725, Jubiläumsfest zur 200jährigen Wiederkehr der Confessio Augustana 1730). Umgekehrt stellte der Hof seine Schlosskirche der Stadt und Universität für feierlichen Anlässe zur Verfügung. Die wichtigste und besonders gut dokumentierte Feier stellt die Inauguration der Universität im Jahr 1665 dar, in die sowohl St. Nikolai als auch das Schloss miteinbezogen waren.

An bildlichen Darstellungen ist neben der Braun-Hogenbergschen Stadtansicht von 1588, die daran angelehnte Darstellung bei Merian (1641) sowie an den Grundriss des Universitätsgeländes im Novus Holsatiae Parnassus des Caeso Gramm (1665) zu denken. Zudem existiert eine Stadtansicht von 1726 vom Blocksberg aus und der sog. Homann-Plan von K. und der K.er Förde aus dem Jahr 1730.

(5) Wenn auch einzelne Kaufleute bis nach Roskilde oder Holland handelten, so hatte K. Verteilungs- und Versorgungsfunktion vor allem für den Nahbereich. Immerhin gewährte Herzog Erich von Schleswig (ca. 1242–1272) K.er Kaufleuten 1260 eine Zollbefreiung im ganzen Herzogtum Schleswig, die 1291 nochmals erneuert wurde. K. war mit Unterbrechungen (nach 1371 zeitweilig ausgeschlossen) zwischen 1284 und etwa 1518 Mitglied der Hanse. Phasenweise sorgte der begründete Vorwurf, ein Piratennest zu sein, für Zerwürfnisse mit Lübeck, das K. von 1471 bis 1496 als Pfand innehatte, auch um die Piraterie in den Griff zu bekommen. Überaus bedeutsam war der sich im 15. Jahrhundert bildende und bis ca. 1630 als wichtigster Finanzmarkt im westlichen Ostseeraum fungierende K.er Umschlag, was mit der Funktion K.s als Sitz und Treffpunkt des holsteinischen Adels zusammenhing, der Kredite zur Verfügung stellte oder wahrnahm; abgewickelt wurden die Geschäfte vor dem K.er Rat.

Während der Zeit als Hauptstadt von Holstein-Gottorf 1721–1773 gab es mehrere zentrale Behörden, so das Geheime Regierungs-Conseil (bis 1773), die Justizkanzlei, die Rentekammer (bis 1778) und das General-Landes-und-Ökonomie-Verbesserungs-Direktorium. Mit dem Ende der eigenständigen Regierung wurden diese Institutionen aufgelöst, verlegt oder verkleinert. Der freie Zugang zum großen Wirtschaftsraum des Dänischen Gesamtstaates bot indes ökonomische Chancen. Pläne aus den Jahren 1748–1755, K. durch einen Kanal mit der Nordsee zu verbinden, wurden mit dem Bau des Eider-Kanals 1784 realisiert.

(6) Als Residenzstadt im engen Sinn fungierte K. nur für die Zeit 1727–1742, als die Regenten des sehr kleinen Hzm.s Holstein-Gottorf tatsächlich anwesend waren. Zudem diente K. gelegentlich als Witwensitz, so für die Jahrzehnte um 1400 und 1700. Die Landesherren ließen sich meist durch Amtmänner vertreten, doch kann man K. nur bedingt als reine Amtsstadt bezeichnen, eher noch als Adelsstadt. Als zentrale Einrichtungen sind das Holsteinische Vierstädtegericht von 1469 bis ins 17. Jahrhundert, die Landesuniversität ab 1665 und die Zentralbehörden 1721 bis 1773 zu nennen. Von Bedeutung war K. als Treffpunkt bzw. Stadt des holsteinischen Adels, die Landtage seit etwa der Mitte des 15. Jahrhunderts und der Umschlag sowie die Freihöfe sind hervorzuheben.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts zeichnete sich eine starke Stellung der Stadt gegenüber den Stadtherrn, den Grafen von Holstein-K. ab, als jene in Konflikte mit den anderen Linien verwickelt, zudem verschuldet waren. Zu dieser Zeit gewann der Rat die Kontrolle über die Stadtvögte und beschnitt das gräfliche Bau- und Befestigungsrecht auf der Burg. Die zeitweilig nach dem Vorbild Lübecks erstrebte Autonomie gegenüber der Landes- und Stadtherrschaft blieb trotzdem stets beschränkt, die Grafen und ihre Rechtsnachfolger, auch Lübeck als Pfandherrin 1471–1496, ließen sich durch Amtmänner vertreten, die mitunter die Burg verpfändet bekamen. Dem städtischen Handlungsspielraum blieben enge Grenzen gesetzt. Für weite Teile des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit lässt sich K. in formaler Hinsicht als Amtsstadt bezeichnen. Eingriffe der Landesherren in die Stadt waren deshalb selten, weil der holsteinische Adel eine tonangebende Kraft in der Stadt war. Dies änderte sich erst im 18. Jahrhundert Zuvor schon hatte 1585 ein fsl.es Mandat den Stadtbürgern bewaffnete Selbsthilfe gegen Übergriffe des Adels erlaubt.

(7) Ungedrucktes Quellenmaterial befindet sich sowohl im Stadtarchiv Kiel (StAKi) als auch im Schleswig-Holsteinischen Landesarchiv in Schleswig (LASH). Im ersteren Fall handelt es sich vor allem um Nachrichten zu Einwohnerzahl, Steuerverfassung und Stadtfinanzen (StAKi Nr. 1088, 1091, 1092; Nr. 1613; Nr. 1616; Nr. 48304), wohingegen im letzteren Fall vornehmlich Aspekte der Zentralregierung vor Ort (Verordnungen, Erlasse usw.) bzw. die Kommunikation zwischen Regierung und Stadt den Schwerpunkt bilden (LASH, Abt. 7 Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf 1544–1713; Abt. 8.1 Schleswig-Holstein-Gottorfisches [Großfürstliches] Geheimes Regierungs-Conseil zu Kiel 1720–1773; Abt. 8.2 Schleswig-Holstein-Gottorfische [Großfürstliche] Rentenkammer zu Kiel 1720–1778).

Das Kieler Stadtbuch aus den Jahren 1264–1289, hg. von Paul Hasse, Kiel 1875. – Das älteste Kieler Rentebuch 1300–1487, hg. von Christian Reuter, Kiel 1891–1893 (Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 9–11). – Das Kieler Erbebuch 1411–1604, hg. von Christian Reuter, Kiel 1897 (MKStG, 14). – Das Kieler Varbuch (1465–1546), hg. von Hermann Luppe, Kiel 1899 (Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 17). – Bremer, Asmus: Chronicon Kiliense tragicum-curiosum 1432–1717, hg. von Moritz Stern, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 18/19 (1901–1916). – Das zweite Kieler Rentebuch (1487–1586), hg. von Moritz Stern, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 21 (1904). – Das Kieler Denkelbok, hg. von Franz Gundlach, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 24 (1908). – Trautmann, Paul: Kiels Ratsverfassung und Ratswirtschaft vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis zum Beginn der Selbstverwaltung, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 25/26 (1909). Relevante Quellen finden sich zudem in der Sammlung der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen Regesten und Urkunden abgedruckt (ab Bd. 4 Schleswig-Holsteinische Regesten und Urkunden [SHRU]), bearb. von Paul Hasse u. a., Hamburg 1886. – Caeso Gramm: Chilonium. Novus Holsatiae Parnassus, hg. von Thorsten Burkard und Marvin Harms, Kiel/Hamburg 2015.

(8)Jessen, Christian: Kiel als Mitglied der deutschen Hanse, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 12 (1882) S. 131–161. – Andresen, Ludwig: Kiel als fürstlicher Witwensitz im 16. Jahrhundert, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 44 (1940) S. 53–79. – Rodenberg, Carl: Die Anfänge der Christian-Albrechts-Universität Kiel, Neumünster 1955 (Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, 31). – Lafrenz, Deert: Das Kieler Schloß. Der Fürstensitz Herzog Adolfs von Gottorf in Kiel, Hamburg 1987. – Paczkowski, Renate: Kiel als Residenzstadt, in: Kiel, Eutin, St. Petersburg. Die Verbindung zwischen dem Haus Holstein-Gottorf und dem russischen Zarenhaus im 18. Jahrhundert, hg. von Dieter Lohmeier und bearb. von Eckhard Hübner, Heide 1987 (Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, 2), S. 88–92. – Geschichte der Stadt Kiel, hg. von Jürgen Jensen und Peter Wulf, Neumünster 1991 (einschlägige Beiträge von Kersten Krüger, Andreas Künne, Jürgen Jensen, Helmut G. Walther). Hansen, Reimer: Der Kieler Umschlag. Entstehung, Konjunktur und Funktionswandel eines internationalen Geldmarktes vom Ausgang des Mittelalters bis zum Anbruch der Moderne, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 117 (1992) S. 101–135. – Jürgensen, Kurt: Kiel – von der gottorfschen Residenz zur Landeshauptstadt, in: 750 Jahre Kiel. Beiträge zu Geschichte und Gegenwart der Stadt, hg. von Brigitte Schauenburg, Kiel 1992, S. 49–83. – Albrecht, Uwe: Art. „Kiel“, in: Höfe und Residenzen I,2 (2003), S. 294–297. – Müller, Ulrich: Das befestigte Kiel. Stadtmauern, Forts und Bunker vom 13. bis zum 20. Jahrhundert, in: Lübecker Kolloquium zur Stadtarchäologie im Hanseraum, Bd. 7, hg. von Manfred Gläser, Lübeck 2010, S. 427–444. – Auge, Oliver: Kiel in der Geschichte. Facetten einer Stadtbiografie, Kiel/Hamburg 2017 (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 86).

Oliver Auge