GÖTTINGEN. Die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen engagiert sich in diesem Literaturherbst in besonderem Maße. Den Auftakt macht sie mit Herfried Münkler am 20. Oktober um 17:00 Uhr in der Sheddachhalle im Sartorius Quartier. Der Politikwissenschaftler sieht die bislang geltende Ordnung der Weltmächte am Ende und stellt sich in seinem Buch Welt in Aufruhr den Fragen: Wie könnte eine neue Machtkonstellation aussehen? Wo liegen die Gefahren und Chancen? Andreas Busch, Akademiemitglied und ebenfalls Politologe, wird mit seinem Kollegen debattieren.
Am 23. Oktober um 19:00 Uhr wird der Generalsekretär unserer Akademie, Jonas Maatsch, in der Aula am Wilhelmsplatz mit Marcus Willaschek über dessen Werk „Kant: Die Revolution des Denkens“ sprechen. Der Philosophieprofessor liefert in seinem Buch einen auch für Laien sehr gut verständlichen Überblick über das Denken Kants, das bis heute kaum an Relevanz verloren hat. Das französische Ensemble La Mandorle versetzt u. a. mit Violine, Oboe und Cello in die Zeit der Aufklärung.
Am 24. Oktober um 19:00 Uhr wird der Vizepräsident unserer Akademie, Frank Rexroth, der an der Universität Göttingen Mittlere und Neuere Geschichte lehrt, in der Aula am Wilhelmsplatz mit Dorothea Weltecke über ihr Buch „Die drei Ringe“ sprechen. Die Autorin legt in ihrem Werk ein Stück Religionsgeschichte frei. Sie zeigt die Entstehung von Abgrenzung und Feindseligkeit zwischen Juden, Christen und Muslimen im Zeitraum von rund tausend Jahren und schildert, wie ihre Geschichte überhaupt erst die Religionen hervorgebracht hat.
Am 27. Oktober um 11:15 Uhr steht im Deutschen Theater ein Akademiemitglied als Autor im Mittelpunkt: Thomas Kaufmann. Der Professor für Altes Testament an der Universität Göttingen, der auch Abt von Bursfelde ist, legt mit seinem Buch „Der Bauernkrieg“ eine fesselnde Neuinterpretation des blutigen Konflikts im Jahre 1524 vor. Im Gespräch mit Tom Kleffmann, der ebenfalls Akademiemitglied ist und systemische Theologie an der Universität Kassel lehrt, erklärt Kaufmann seine Analyse, die nicht nur Vergangenes beleuchtet, sondern auch unsere Sichtweise auf die Gegenwart und Zukunft neu formt.