Gedenktafel mit Namen von Opfern der NS-Zeit gestohlen

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Eine Gedenktafel mit Namen von meist jüdischen Akademiemitgliedern, die in der NS-Zeit ausgeschlossen worden waren, ist wahrscheinlich in der Nacht zum Montag gestohlen worden. Nur zwei Löcher im Boden sind neben dem Eingang der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen in der Theaterstraße 7 geblieben, wo zuvor zwei Metallstreben steckten, an denen die Tafel angebracht war.

Der Präsident, Prof. Daniel Göske, sagte: „Das ist eine Schande.“ Die Akademie hatte die Gedenktafel am 9. November 2023 enthüllt, um sich ihrer Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus zu stellen. Die Gedenktafel benennt die 29 Mitglieder, die während der nationalsozialistischen Herrschaft aus rassistischen und politischen Gründen ausgeschlossen oder zum Austritt genötigt wurden. Die Tafel nennt auch die Namen von vier Mitgliedern, die in Reaktion darauf ausgetreten sind. Der Aufstellung der Gedenktafel war ein mehrjähriges Forschungsprojekt vorausgegangen, mit dem die Akademie ihr Verhalten während des Nationalsozialismus intensiv aufgearbeitet hat. Die Historikerin Désirée Schauz hat im Auftrag der Akademie das Geschehen der damaligen Zeit untersucht und die Ergebnisse in einem umfangreichen Buch mit dem Titel „Umkämpfte Identitäten“ im Wallstein Verlag veröffentlicht.

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