Freundschaft und Kritik: Eine spannungsreiche Korrespondenz

Akademie

Auszug des Briefes von Ernst Mayer an Karl Jaspers von Dezember 1935, DLA, A: Jaspers

Um den bisher weitgehend unbekannten Briefwechsel zwischen Karl Jaspers und Ernst Mayer geht es in einem hybriden Workshop am 3. April.

Der im Jahr 1907 beginnende Briefwechsel des Psychiaters, Psychologen und Philosophen Karl Jaspers mit seinem gleichaltrigen Freund und Schwager, dem Mediziner und streitbaren Mitarbeiter im Philosophieren Ernst Mayer, erweist sich als eine bislang weitgehend unbekannte, jedoch erstaunlich facettenreiche Quelle. Sie fördert das Verständnis von Jaspers’ Werk, liefert mitunter überraschende Beiträge zur deutsch-jüdischen Geschichte im zwanzigsten Jahrhundert und beleuchtet darüber hinaus die Geschichte der Medizin, insofern sich Mayer nicht zuletzt standespolitisch für die Ärztebewegung seit den 1920er Jahren engagierte und in diesem Kontext auch selbst publizistisch tätig wurde. So erweist sich dieser bis ins Jahr 1952 reichende umfangreiche Briefwechsel als ein wertvoller Schatz und als eine wichtige Ergänzung zu den bereits edierten Briefwechseln Jaspers’ mit Hannah Arendt, Martin Heidegger sowie zahlreichen weiteren Philosophen, Wissenschaftlern und Vertretern der Universität und Politik.

Der Workshop des Forschungsprojekts Karl Jaspers-Gesamtausgabe soll kurz über einige thematische Schwerpunkte des Briefwechsels informieren und sich dann der Diskussion besonderer Herausforderungen editorischer Natur zuwenden: etwa in erster Linie der Frage der Auswahl, den spezifischen Problemen der Textdarstellung sowie der Kommentierung. Weitere Informationen und den Link zum Zoom-Meeting finden Sie hier.