Wedekind-Preis für deutsche Geschichte

Die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen zeichnet mit dem Wedekind-Preis für deutsche Geschichte eine herausragende Arbeit der jeweils letzten zehn Jahre zur mittelalterlichen oder zur neueren deutschen Geschichte aus. Besondere Berücksichtigung sollen dabei bedeutende historiographische Leistungen finden (d.h. auf Synthese zielende und dem Verständnis des historischen Wandels in seiner ganzen Breite gewidmete Darstellungen), aber auch hervorragende Editionen, sofern sie für die Geschichtswissenschaft von Bedeutung sind. Unter der deutschen Geschichte ist die Geschichte des gesamten deutschsprachigen Raums samt seinem transnationalen Bezügen und ihrer globalen Vernetzung zu verstehen. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.

Anton Christian Wedekind (geb. 14. Mai 1763 in Visselhövede, gest. 14. März 1845 in Lüneburg), war ein deutscher Geschichtsforscher. Er bedachte die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen 1819 mit einer großzügigen Spende von 8000 Goldtalern. Mit dem Geld sollte nach seinem Tod eine Preisstiftung eingerichtet werden, aus der der Wedekind-Preis entstand.

Ein Vorschlagsrecht zur Preisvergabe steht jedem Mitglied der Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen zu. Die Vorschläge werden von einem „Preisgericht“ geprüft, das aus mindestens vier mit einfacher Mehrheit gewählten Mitgliedern der Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlichen Klasse besteht und von dem Klassenvorsitzenden geleitet wird.
Die Geistes- und Gesellschaftswissenschaftliche Klasse entscheidet auf Vorschlag des Preisgerichts über die Vergabe des Preises. Der Wedekind-Preis für deutsche Geschichte wird nicht öffentlich ausgeschrieben.

Preisträger

seit 2009 "Wedekind-Preis", bis dahin "Akademie-Preis für Geschichte (Historiker-Preis)":

2017 Prof. Dr. Theo Kölzer
für seine Publikation "Die Urkunden der Karolinger. Die Urkunden Ludwigs des Frommen", bearb. von Theo Kölzer, 2 Teilbände und 1 Registerband

2011
PD Dr. Svenja Goltermann
für ihre Monographie "Die Gesellschaft der Überlebenden. Deutsche Kriegsheimkehrer und ihre Gewalterfahrungen im Zweiten Weltkrieg".

2010
Prof. Dr. Folker Reichert
für seine Publikation "Gelehrtes Leben. Karl Hampe, das Mittelalter und die Geschichte des Deutschen".

2009
Prof. Dr. Horst Walter Blanke, Bielefeld
für seine Edition und Bibliographie zu Droysens „Historik“.

1994
Dr. Hans-Christof Kraus, München
für sein Buch „Ernst Ludwig von Gerlach – Politisches Denken und Handeln eines preußischen Altkonservativen“

1984
Dr. Gerhard Streich, Göttingen