Arbeitsbericht 2012

Deutsche Inschriften

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen Projekt „Deutsche Inschriften“

Arbeitsstelle Göttingen

 

Veröffentlichungen

Die Inschriften des Landkreises Holzminden, bearb. von Jörg Lampe und Meike Willing. Wiesbaden 2012 (Die Deutschen Inschriften 83, Göttinger Reihe 15).

Inschriften als Zeugnisse kulturellen Gedächtnisses. 40 Jahre Deutsche Inschriften in Göttingen, hg. von Nikolaus Henkel. Wiesbaden 2012.

Die Inschriften des Landkreises Holzminden, bearb. von Jörg Lampe und Meike Willing. Christine Wulf, Bürgerlicher Späthumanismus in Inschriften, in: Acta Conventus Neo-Latini Upsaliensis. Proceedings of the Fourteenth International Congress of Neo-Latin Studies (Uppsala 2009), hg. von Astrid Steiner-Weber u. a. Leiden, Boston 2012, S. 1207–1217.

Christine Wulf, Die Inschriften der Göttinger Altarretabel, in: Kunst und Frömmigkeit in Göttingen. Die Altarbilder des späten Mittelalters, hg. von Thomas Noll, Carsten-Peter Warncke. Berlin 2012, S. 283–295.

 

Evaluation

Im Rahmen des interakademischen Langzeitvorhabens  „Die Deutschen Inschriften“ wurde das Göttinger Teilprojekt mit den Arbeitsstellen Göttingen und Greifswald am 7.3.2012 positiv evaluiert. Die Vorbereitung und Durchführung der Evaluation lag bei der Göttinger Akademie. Auf der Grundlage dieser Evaluation wurde dem Langzeitvorhaben „Die Deutschen Inschriften“ eine zweite Förderphase bis 2030 gewährt.

In Arbeit befindliche Einzelprojekte (Inschriftenbände)

Landkreis Hildesheim (Wulf)

Die Bearbeitung der Inschriften des Landkreises Hildesheim ist weit fortgeschritten. Von den 469 Inschriften sind 260 bearbeitet. Zu den fertiggestellten Artikeln gehören vor allem die zahlreichen Glockeninschriften und ein großer Teil der Adelsgrablegen. Bis Ende März soll die Bearbeitung des Katalogteils abgeschlossen sein. Der Band wird im Herbst 2013 erscheinen.

Landkreise Northeim/Osterode (Lampe)

Die Bearbeitung der Inschriften der beiden Landkreise (ohne Stadt Einbeck, bereits in DI 42 veröffentlicht) wurde mit einer Durchsicht des für das Niedersächsische Inschriftenarchiv gesammelten Materials im Juni 2012 begonnen. Recherchen in der lokalhistorischen Literatur und eine Durchsicht des Kunstgut-Inventars der Evangelischen Landeskirche Hannovers haben zahlreiche Neufunde ergeben. Im September und Oktober haben die ersten Aufnahmefahrten im westlichen Landkreis Northeim stattgefunden, nach denen sich die Zahl der erfassten Inschriften von etwa 370 auf über 460 erhöht hat. Mit der Einarbeitung der Neufunde und der Ergebnisse der Aufnahmefahrten wurde begonnen.

Landkreis Schaumburg (Finck)

Die Arbeit an den Inschriften des Landkreises Schaumburg wurden im Jahr 2012 im Rahmen einer 25%-Stelle weitergeführt. Für etwa 250 Artikel wurde der Kommentar auf der Grundlage der Forschungsliteratur überarbeitet. Mit den Schriftbeschreibungen wurde begonnen.

Stadt Lüneburg (Wehking)

Das Corpus umfasst mittlerweile etwa 900 längere Textinschriften und weitere 100 Initialen und Daten. Im vergangenen Jahr wurde die Bearbeitung des umfangreichen Inschriftenprogramms im Lüneburger Rathaus abgeschlossen. Außerdem wurden die Ergebnisse der Aufnahmearbeiten in den Lüneburger Kirchen St. Johannis, St. Nicolai und St. Michaelis und eine im Sommer 2011 gefundene umfangreiche ältere Sammlung (Eckhard Michael) in die Artikel eingearbeitet. Im kommenden Jahr wird mit der Kommentierung begonnen.

Weitere Projekte der Arbeitsstelle

Niedersächsisches Inschriften-Archiv Digital (Boehlke/Zech): Die digitale Erfassung des bis 1981 handschriftlich erstellten Niedersächsischen Inschriftenarchivs ist sehr weit fortgeschritten. Insgesamt sind knapp 3600 Datensätze erfasst und durch Listen sowie Standort- und Namenregister erschlossen. Es fehlen noch die nordniedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Friesland und Wittmund mit insgesamt ca. 534 Inschriften. In Bearbeitung befinden sich derzeit die Landkreise Aurich, Stade und Leer mit insgesamt ca. 700 Inschriften. Die zunehmende Bereitstellung von Bildern und öffentlich verfügbaren Handschriften-Digitalisaten aus Bibliotheken und Archiven ermöglicht es, das insbesondere für die nordniedersächsischen Landkreise lückenhafte Zettelarchiv für das digitale Archiv maßgeblich zu ergänzen. Für zahlreiche Inschriften konnten bereits elementare personengeschichtliche Kommentare und für einzelne Handwerksbetriebe erste landkreisübergreifende Werkverzeichnisse angelegt werden.

DI Online (Wehking, Wulf, Zech): Die Vorbereitung zur Online-Bereitstellung aller Göttinger Bände ist abgeschlossen. Das gilt auch für zwei kleinere Sonderbestände, die 1996 im Druck erschienenen Inschriften und Graffiti des Klosters Mariental (136 Inschriften) und die Inschriften auf den Textilien des Augustiner-Chorfrauenstifts Heiningen (4 große Inschriftenprogramme). Nach Klärung der Bild- und Urheberrechte werden sie ebenfalls auf der Plattform DI Online unter der URL www.inschriften.net veröffentlicht.

Zugleich erfolgte die Einrichtung von drei bisher im Druck erschienenen Publikationen zu den von der Göttinger Akademie veranstalteten Inschriftentagungen für die Präsentation im Internet. Nach Klärung der Rechte werden sie auf dem Dokumentenserver der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen res doctae online zur Verfügung stehen.

Akademische Lehre

WS 2012/2013 Paläographisch orientiertes Seminar „Handschrift – Inschrift – Druck in Mittelalter und Früher Neuzeit“. (Wulf)

Seminarsitzung mit Studierenden der Deutschen Rechtsgeschichte im Göttinger Rathausgefängnis am 11.12.2012. (Wulf)

Vorträge und Projektpräsentationen

Begraben sein im Münster – die Grabdenkmäler der Hamelner Oberschicht in der frühen Neuzeit in Hameln am 27.1.2012. (Wulf)

Stiften und Sterben. Die Gandersheimer Inschriften von den Anfängen bis 1700 in Gandersheim am 6.2.2012. (Wulf)

Wann und warum sind Inschriften niederdeutsch? Vortrag im Rahmen der Jahrestagung des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung in Göttingen 28.–31.5.2012. (Wulf)

Repräsentation und öffentliches Gedenken – Häuser, Schlösser, Grabdenkmäler und ihre Inschriften im Rahmen der Präsentation des Inschriftenbandes Landkreis Holzminden in Bevern am 1.6.2012. (Lampe)

Lateinische Memorialinschriften im Umkreis der Residenz der Grafen zu Holstein-Schaumburg. International Association for Neo-Latin Studies, XV. Kongress in Münster am 6.8.2012. (Finck)

Das Projekt „Deutsche Inschriften Online“ in der Sektion: Digitale Präsentationsformen neulateinischer Texte. International Association for Neo-Latin Studies, XV. Kongress in Münster am 6.8.2012. (Wulf)

Hausinschriften im Weserraum – Vortrag zur Fortbildung von Gästeführerinnen in Börry (Lk. Hameln-Pyrmont) am 15.11.2012. (Wulf)

Dörfer mit Vergangenheit. Die historischen Inschriften des Landkreises Hildesheim. Halbjahrestagung der Ortsheimatpfleger in Alfeld am 17.11.2012. (Wulf)

Öffentlichkeitsarbeit

Präsentation des Bandes „Die Inschriften des Landkreises Holzminden“ im Schloss Bevern (Lk. Holzminden) am 1.6.2012. (Lampe)

„15. Göttinger Woche: Wissenschaft & Jugend“ vom 9.7. bis 13.7.2012. Am 11.7.2012 besuchten Schüler der IGS Garbsen (Jahrgang 12) zu dem Thema „Geschichte im Alltag – Inschriften“ die Göttinger Inschriftenarbeitsstelle. (Brosenne/Zech)

Erkundungstag für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (Bibliothekare): Erkundung von Abläufen, Strukturen und Inhalten eines wissenschaftlichen Projekts am Beispiel der „Deutschen Inschriften“, 12.11.2012. (Zech)

Sonstiges

Am 16.2.2012 traf sich die Interakademische Kommission „Deutsche Inschriften“ in Göttingen zu einer die Evaluation vorbereitenden Sitzung.

Im Juli nahm Herr Lampe an einer Tagung in Rom am Deutschen Historischen Institut zum Thema „Der päpstliche Hof und sein Umfeld in epigraphischen Zeugnissen (700–1700)“ teil.

Die Arbeitsstelle hat im vergangenen Jahr 46 wissenschaftliche Anfragen beantwortet.

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