Arbeitsbericht 2011

Deutsche Inschriften

Arbeitsbericht 2011 – Inschriftenarbeitsstelle Göttingen

Einzelprojekte:

Kanonissenstift Gandersheim (Wulf), Landkreis Hildesheim (Wulf), Landkreis Holzminden (Lampe), Landkreis Schaumburg (Finck), Stadt Lüneburg (Wehking).

Die Arbeiten an den Inschriften des Reichsstifts Gandersheim und seiner Eigenklöster Brunshausen und Clus sind abgeschlossen. Der Bestand wird in zweifacher Form publiziert: als Aufsatz in dem von Hedwig Röckelein herausgegebenen Band „Der Gandersheimer Schatz im Vergleich“ (in Vorbereitung) und als Interimsversion bis zur Bearbeitung des Landkreises Northeim auf der Plattform DI Online als Bestand DIO 2 (<link http: www.inschriften.net>www.inschriften.net, Dezember 2011). Die Edition und Kommentierung der 275 Inschriften des Landkreises Holzminden ist ebenfalls abgeschlossen. Zur Zeit wird neben der redaktionellen Durchsicht der Katalogartikel an der Einleitung und an den Registern gearbeitet. Der Band wird im Mai 2012 erscheinen. Der Abschluß des Bandes „Die Inschriften des Landkreises Hildesheim“ (442 Katalognummern) ist für Ende 2012 vorgesehen. Die Arbeiten an den Inschriften des Landkreises Schaumburg wurden weitergeführt. Zur Zeit wird an der Kommentierung der bis jetzt edierten Texte gearbeitet. Als Projektabschluß ist 2015 vorgesehen. Für die „Stadt Lüneburg“ ist die Zahl der nachgewiesenen Inschriften auf knapp 900 gestiegen. Im Jahr 2011 wurde die Durchsicht der umfangreichen kopialen Überlieferung abgeschlossen. Mit dem Abschluß des Bandes ist nicht vor 2015 zu rechnen, da die Zahl der zu bearbeitenden Inschriften noch stetig wächst.

Weitere Projekte der Arbeitsstelle:

Die digitale Erfassung der in der Arbeitsstelle verfügbaren Forschungsprimärdaten des bis 1981 handschriftlich erstellten Niedersächsischen Inschriftenarchivs ist weit fortgeschritten. Insgesamt sind knapp 3400 Datensätze erfaßt und durch Listen sowie Standort- und Namenregister erschlossen. Es fehlen noch die nordniedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Friesland, Wittmund, Leer, Rotenburg/Wümme und Emsland mit insgesamt ca. 825 Inschriften. Das Digitale Inschriftenarchiv Niedersachsen bietet gegenüber der handschriftlichen Fassung einen erheblichen wissenschaftlichen Mehrwert, da sämtliche Exzerpte an den Kunstdenkmälerinventaren verifiziert und auch gelegentliche Neufunde aufgenommen wurden. Zahlreiche Inschriften wurden mit elementaren biographischen Kommentaren versehen und erste Werkverzeichnisse für die nachweisbaren Glockengießer und Bildhauer angelegt. Eine wesentliche Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten bieten auch die Übersetzungen der lateinischen Texte sowie eine erste editorisch-kritische Durchsicht der Inschriften mit Hinweisen auf potentielle Fehllesungen der Überlieferung (Schindel).

Digitalisierung:

In Zusammenarbeit mit der Digitalen Akademie Mainz wird die Arbeitsstelle bis zum Beginn des Jahres 2012 sämtliche 13 von der Göttinger Arbeitsstelle vorgelegten Bände auch online zur Verfügung stellen. Die von den Mitarbeiterinnen der Arbeitsstelle dafür zu leistenden Vorbereitungen der Text- und Bilddaten sind seit November 2011 abgeschlossen. Das wissenschaftliche Konzept für die zweite Phase eines interakademischen 3-D Laser-Scanning-Projekts mit dem Ziel einer attraktiven Präsentation von Ergebnissen der Inschriftenforschung für eine breitere Öffentlichkeit wurde am Beispiel von St. Michaelis in Hildesheim erarbeitet und im Oktober 2011 vorgelegt.

 

Interakademische Kontakte:

 

Die Göttinger Akademie bereitet federführend die für 2012 vorgesehene Evaluation des Gesamtunternehmens vor und hat dazu am 13. Oktober 2011 ein Kolloquium zur Beratung über die Neukonzeption der zweiten Arbeitsphase des Unternehmens „Deutsche Inschriften“ durchgeführt. Außerdem fanden zwei Sitzungen der Interakademischen Kommission in Göttingen statt.

 

Lehr- und Vortragstätigkeit:

Im WS 2011/2012 hielt Frau Wulf im Rahmen ihres Lehrauftrags am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen ein paläographisch orientiertes Seminar „Handschrift – Inschrift – Druck“. Auf Einladung des Geschichtsvereins der Stadt Hildesheim stellte sie in einem Vortrag „Zentrum und Peripherie. Hildesheim und sein Umland im Spiegel der Inschriften 1400–1650“ ihr laufendes Editionsprojekt vor. Frau Wehking präsentierte das Göttinger Inschriftenprojekt mit einem Schwerpunkt auf den Hausinschriften anläßlich einer Tagung „Das Wort wurde Stadt“ in Osterwieck.

Sonstiges:

 

Frau Wehking und Frau Wulf haben im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts der Braunschweiger Domgemeinde und des Kunsthistorischen Seminars der Universität Bonn (Professor Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck) die Inschriften innerhalb der Wandmalereien des Braunschweiger Doms untersucht. Die Arbeit ist abgeschlossen und befindet sich im Druck. Frau Wehking hielt anläßlich einer Tagung „Selbstbild und Lebenswirklichkeit in den Lüneburger Klöstern“ einen Vortrag zum Thema „Reform und Reformation in den Inschriften der Lüneburger Klöster“. Die Druckfassung des Vortrags ist abgeschlossen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsstelle nehmen regelmäßig am Arbeitskreis Mittelalter der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen im Staatsarchiv Hannover teil. Die Göttinger Arbeitsstelle ist Kooperationspartner des am Göttinger Institut für Historische Landesforschung bearbeiteten Niedersächsischen Klosterbuchs. Am 7. Juli traf sich die Göttinger Leitungskommission zu ihrer diesjährigen Sitzung.

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