- Plutarch

Über die Liebe (Amatorius), eingeleitet, übersetzt und mit interpretierenden Essays versehen von Herwig Görgemanns / Barbara Feichtinger-Zimmermann / Fritz Graf / Werner G. Jeanrond / Jan Opsomer, Tübingen 2006. Erscheint seit dem Frühjahr 2011 in einer zweiten, korrigierten und erweiterten Auflage in der UTB-Reihe.

Gegenstand dieser unterhaltsamen Schrift ist ein Gespräch über die Natur der Liebe (Eros), das sich einst zwischen dem frisch vermählten Plutarch und einigen Freunden anlässlich des in Thespiai stattfindenden Erosfestes auf dem Helikon im Tal der Musen zugetragen haben soll und nun von Plutarchs Sohn Autobulos wiedergegeben wird. Ein doppelter dramatischer Rahmen - die Hochzeit Plutarchs und die Verbindung von Bakchon und Ismenodora, bei welcher die etwas ältere reiche Frau die Initiative ergreift und den schönen Jüngling entführen lässt, - motiviert das Gespräch über den Eros: die ethische Diskussion über das Verhältnis der Knabenliebe zur Liebe zwischen Mann und Frau führt auf die philosophisch-religiöse Frage nach Wesen und Macht der Liebe selbst. Anders als in der berühmten Rede der Diotima in Platons Symposion wird hier die Göttlichkeit des Eros behauptet und in verschiedener Hinsicht entfaltet. Am Ende steht der Aufstieg des Menschen in die Sphäre des Göttlichen mithilfe des Eros in einer für Plutarch charakteristischen Verbindung von Motiven der ägyptischen Mythologie und der platonischen Philosophie. Die Schrift Plutarchs bietet eine gleichermaßen philosophische wie religiöse Deutung der Liebe - und dies eingekleidet in eine wunderschöne literarische Erzählung.

Rezensionen:

  • B. EFFE, Anzeiger für die Altertumswissenschaft 60, Heft 1/2 (2007), 22-25.
  • H. G. INGENKAMP, Göttingische Gelehrte Anzeigen 258, Heft 3/4 (2007), 182-193.
  • New Testament Abstracts 51/1 (2007), 201.
  • B.WYSS, Museum Helveticum 66 (2009), S.239-240.
  • F. PEZZOLI, BMCR 2010.09.37 (2010).

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