
Papsturkunden des frühen und hohen Mittelalters
Papsturkunden entwickelten sich im Laufe des Mittelalters zu einem wichtigen Kommunikationsmedium und sind daher von besonderem historischem Interesse. Seit über hundert Jahren stellen sie einen der großen Arbeitsschwerpunkte der historischen Mediävistik dar. Getragen wird die Papsturkundenforschung für die Zeit vor 1198, d.h. vor dem Einsetzen einer kontinuierlichen Registerüberlieferung in den päpstlichen Archiven, ganz wesentlich durch ein weitgehend ehrenamtliches Projekt der Göttinger Akademie, das bereits 1896 begonnen wurde und seit 1931 von der Pius-Stiftung gefördert wird. Für die Jahre 2007 bis 2022 stellte die Bund-Länder-Kommission zusätzliche Mittel zur Verfügung, so dass in dieser Zeit im Rahmen des Akademienprojekts 'Papsturkunden des frühen und hohen Mittelalters' die Erfassung und Erschließung der Papsturkunden in den bis dahin wenig beachteten Gebieten Ost- und Westeuropas vorangetrieben und auch eine Neuauflage der Regesta pontificum Romanorum Philipp Jaffés, des zentralen papsturkundlichen Erschließungsmittels für die Zeit vor 1198, vorbereitet wurde. Gegenwärtig ist an der Göttinger Akademie ein dreijähriges DFG-Projekt angesiedelt, das sich speziell mit der päpstlich delegierten Gerichtspraxis auf der Iberischen Halbinsel beschäftigt.