Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters
Die 1974 gegründete Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters stellt sich die Aufgabe, langfristige Wandlungsprozesse zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert in allen Bereichen der Kulturgeschichte Europas zu erforschen. Sie bildet einen Diskussionszusammenhang, der in den vergangenen Jahrzehnten entscheidende Impulse für die Erforschung der Kirchen-, der Sozial-, der Medien- und der Literatur-, der Rechts- und der Normengeschichte in der genannten Epoche geleistet hat.
Der Kommission gehören führende Fachvertreter der Geschichtswissenschaften, der Theologie, der Literaturwissenschaften und der Rechtsgeschichte an. Die Arbeitsform der Kommission besteht vor allem in jährlich stattfindenden Geschäfts- und Planungsgesprächen und Kolloquien zu zentralen Themen interdisziplinärer Spätmittelalterforschung, die im Zyklus von jeweils vier Tagungseinheiten zusammengefasst und publiziert werden. Den jüngsten Themenschwerpunkt bildete der Zusammenhang von Geschichtsentwürfen und Identitäsbildung im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Zuletzt erschienen sind in zwei Bänden die Beiträge zum vorausgegangenen Tagungszyklus „Wechselseitige Wahrnehmung christlicher und nicht-christlicher Religionen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit“.