Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich

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ALBRECHT I. (1298-1308)

I.

Albrecht von Habsburg, als Kg. A. (* nach dem 3. Juli 1255, ⚭ seit 20. Nov. 1274 mit Elisabeth, Tochter des Gf.en Meinhard von Görz-Tirol und der Elisabeth, Tochter Hzg. Ottos II. von Bayern [† 28. Okt. 1313], ermordet am 1. Mai 1308 bei → Brugg an der Reuß), war der älteste Sohn des Gf.en und späteren Kg.s → Rudolf I. von Habsburg und der Gertrud, Tochter des Gf.en Burkhard III. von Hohenberg. Seit 1274 mit der Wahrnehmung von Herrschaftsrechten über das habsburg. Hausgut in den Oberen Landen betraut, wurde er im Mai 1281durch seinen Vater zum kgl. Statthalter in den Hzm.ern → Österreich und Steiermark bestellt. An einem unbekannten Tag zw. dem 17. und dem 24. Dez. 1282 erhielten er und sein jüngerer Bruder Rudolf durch ihren Vater die Belehnung mit → Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und der Windischen Mark; in der Rheinfeldener Hausordnung vom 1. Juni 1283 jedoch übertrug Kg. → Rudolf A. und seinen männl. Erben die alleinige Herrschaft. 1292 bei der Königswahl übergangen, wurde A. am 23. Juni 1298 als Ge-genkg. zu → Adolf von Nassau erhoben, den er am 2. Juli 1298 bei Göllheim in der Schlacht besiegte. Am 27. Juli wurde er ein weiteres Mal zum röm.-dt. Kg. gewählt. Die Königskrönung nahm der Ebf. von → Köln am 24. Aug. 1298 in Aachen vor.

Den Funktionen entspr., die A. ausübte, führte er zunächst 1281/82 den Titel Albertus Dei gracia de Habspurch et de Kiburch comes, Alsacie lantgravius, serenissimi domini Rudolfi Romanorum regis primogenitus et eiusdem per Austriam et Styriam vicarius generalis (bzw. dt.: Gf. von Habsburg usw., ein verweser der lande ze Österrich und ze Styre), seit 1282 Albertus Dei gracia dux Austrie et Stirie, dominus Carniole, Marchie et Portus Naonis (bzw. dt.: Hzg. von → Österreich und Steiermark, Herr von Krain und derMark, Gf. von Habsburg und Kiburg, Lgf. im Elsaß), seit 1298 Albertus dei gracia Romanorum rex semper Augustus (bzw. dt.: Albrecht von Godes genaden Romischer kuͦnik des riches alle zit ein merer).

Aus seiner Ehe mit Elisabeth von Görz gingen zwölf namentl. bekannte Kinder hervor, deren Geburtsdaten allerdings zum Teil nur erschlossen werden können, nämlich Agnes (* 1281), Elisabeth (* um 1285), Anna (* 1275), Rudolf III. (* um 1282, † 4. Juli 1307), → Friedrich I. »der Schöne« (* 1289), Leopold I. (* 1290), Katharina (* Herbst 1295), Albrecht II. »der Weise« bzw. »der Lahme« (* 1298), Heinrich (* 1299), Meinhard (* um 1300), Otto »der Fröhliche« (* 1301), Jutta (* nach 1302). Betrachtet man die dynast. Verbindungen, die zu Lebzeiten A. gestiftet wurden unddie nicht ohne seine Einwilligung, wenn nicht gar auf sein Betreiben hin entstanden sind, so sind zunächst die Beziehungen zum frz. Hof zu erwähnen, um die sich A. bereits 1295 durch die Entsendung des elsäss. Edelfreien Otto von Ochsenstein bemühte und die im Mai 1300 zur Verheiratung von A.s ältestem Sohn Rudolf III. mit Blanche († 19. März 1305), der Schwester Kg. Philipps IV. von Frankreich führten. Auch die zweite Eheschließung Rudolfs III. mit Elisabeth-Ryksa, der Wwe. des → Přemysliden Wenzel II. (⚭ 16. Okt. 1306), wurde von A. in die Wege geleitet. Die 1295erfolgte Verheiratung von A.s Tochter Anna mit Mgf. Hermann von Brandenburg wurde nach Ansicht des Steirischen Reimchronisten Ottokar von A.s Schwester Guta, der böhm. Kg.in, vermittelt. Auch die Verbindungen der Töchter Agnes mit dem ungar. Kg. Andreas (1296) und Elisabeth mit Friedrich IV. von Lothringen (1306) müssen A.s polit. Konzept entsprochen haben. Darüber hinaus beteiligte sich A. an der Verheiratung weitläufiger Verwandter: So gab er 1285 seine verwitwete Cousine Adelheid von Ochsenstein Mgf. Rudolf II. von Baden zur Frau; eine der Töchter aus Adelheids erster Ehe wurde mitRudolf d. J. von Baden verh., eine weitere mit Walter von Horburg.

II.

A. gilt als pragmat. Politiker, dessen Stärken im Bereich der Verwaltung einerseits und der geschickten Realpolitik andererseits lagen. Auch dem Ausbau der habsburg. Hausmacht galt sein Augenmerk.

III.

Der Hof, den A. als Hzg. von → Österreich unterhielt, kann hier dennoch nicht interessieren. Erwähnt sei nur, daß etwa im sog. »Seifried Helbing«, einer Sammlung von fünfzehn satirischen, z. T. herrscherkrit. Gedichten, deren Autor im Umfeld der Kuenringer vermutet werden darf, der Hof des österr. Hzg.s A. als provinzell verspottet wurde; einzig das Interesse an Getreidepreisen und Milcherträgen wurde den dort anzutreffenden Adligen zugebilligt. Ob demgegenüber aus Heinrichs von Neustadt Roman »Apollonius von Tyrland« abgeleitet werdenkann, daß nicht erst zur Zeit Hzg. Ottos des Fröhlichen, sondern bereits zur Zeit A.s am Wiener Hof ritterl. Kultur inszeniert wurde, muß offenbleiben. Mit Hinblick auf die deutschsprachige Literatur wird jedenfalls das Urteil Joachim Bumkes zutreffen, daß der Wiener Hof erst im Lauf des 14. Jh.s literaturgeschichtl. Bedeutung erlangte. So wenig wie der Herzogshof stellte offenbar der Königshof einen Anziehungspunkt dar. Mit Ausnahme des feierl. Nürnberger Hoftags vom Nov. 1298, der von allen Kfs.en und zahlr. Bf.en, Fs.en, Gf.en und Herren besucht und auf dem Kg.in Elisabeth am 16. Nov.gekrönt wurde, und dem Treffen A.s mit Kg. Philipp IV. von Frankreich im Nov. des folgenden Jahres, an dem auch vier Kfs.en teilnahmen, sind keine bedeutenden Hoftage zu erwähnen, wenngleich sich die Zahl der Hoftage in ihnen nicht erschöpfte (vgl. Hoftag zu Ulm 1300 oder Hoftag zu → Fulda 1306). Der tägl. Hof folgte dem Kg. auf seinen Reisen; die Aufenthaltsorte des Hofs ergeben sich aus dem Itinerar. Ledigl. für Kg.in Elisabeth lassen sich häufig besuchte Aufenthaltsorte nachweisen: Im Jahr 1292 regierte sie für ihren Mann die beiden Hzm.er → Österreichund Steiermark, 1306/07 übernahm sie die Verwaltung der oberen Lande. Wenn sie den Kg. nicht im Reich begleitete, hielt sie sich häufig in der Wiener Res. ihres Sohnes Rudolf III. auf.

Was die Hofverwaltung betrifft, ist zunächst auf die Kanzleien zu verweisen. Der österr. Herzogskanzlei stand 1282-87 ein gewisser Pentzo (Wenczla, Bentzo) von Worms als Protonotar vor, der evtl. als Kompilator eines heute verlorenen Formularbuchs gelten kann. Pentzo war bereits unter Kg. → Rudolf tätig gewesen. Er hatte - evtl. sukzessive - drei Pfarreien inne und ist 1287 auch als Kaplan A.s belegt, bevor er als Mönch ins Zisterzienserkl. Heiligenkreuz eintrat, dem er 1290-98 als Abt vorstand. Magister Gottfried, der ebenfalls mehrere Pfarreien und angebl. sogar Kanonikate in→ Passau und → Worms besaß, leitete 1287-95 die Kanzlei A.s unter dem Titel eines Protonotars, obersten Schreibers oder gar Kanzlers. 1295 fand auch er in Heiligenkreuz seine letzte Ruhestätte. Gottfried soll die sog. »Wiener Briefsammlung« erstellt haben. Auch wird er alternativ mit seinem Nachfolger im Amt des Kanzleivorstandes, Otto von Mödling, als Kompilator des noch erhaltenen Formelbuchs A.s gen. Otto von Mödling schließl. stand als erster Österreicher an der Spitze des hzgl. Kanzlei (1295 als Schreiber bezeugt, 1296-98 Protonotar; † 1313). Auch für Hzg.in Elisabethist ein Notar namens Dietrich bezeugt (1286-98), der ihr noch als Kg.in diente; nächst ihm sind noch zwei Notare Hzg. A.s ebenfalls namentl. bekannt.

Den ersten Vorsteher der kgl. Kanzlei, Eberhard vom Stein (de Lapide) dürfte der Ebf. von → Mainz bestimmt haben. Die Familie, der Eberhard entstammte, ist aufgrund des unspezif. Namens »vom Stein« noch nicht identifiziert. Er war Propst der Kirche von Weißenburg und des thüring. Stiftes Dorla, das dem Ebf. von → Mainz unterstand. 1299 ließ er sich gegen die Zusage einer Rente von 50 Pfd. bzw. einer gleichwertigen Pfründe vom Gf.en von Flandern zu einem seiner Interessenvertreter am Hof bzw. am kgl. Hofgericht bestellen. Seit 1300 nicht mehr belegt, dürfte er imZusammenhang mit den Auseinandersetzungen A.s mit den rhein. Kfs.en seines Amtes enthoben worden sein. Eberhards Nachfolger Johannes von Zürich († 1328) firmierte in der älteren Literatur als »von Dirbheim/Dürbheim«; tatsächl. stammte er jedoch nicht aus Schwaben, sondern war ein Priestersohn aus der Stadt oder dem Umland von Zürich. Obwohl armer Scholar, wurde er - möglicherw. wg. ärztl. Kenntnisse - von den Habsburgern gefördert. 1290-96 studierte er in Bologna; in der Folge avancierte er 1298 zum Protonotar, 1302 zum Vizekanzler und 1303 zum Kanzler A.s Seit 1290 Inhaber einigerPfründen, nicht zuletzt von Pfarreien, über die die Habsburger verfügen konnten, wurde er 1305 zum Bf. von → Eichstätt und 1306 zum Bf. von → Straßburg erhoben. Auch A.s Sohn → Friedrich »dem Schönen« diente Johann als secretarius (1315) und Kanzler (1320/21). Aus der Kanzlei der habsburg. Vorlande ist Mag. Burkhard von Fricke zu erwähnen, zu dessen Verdiensten die Anlage des habsburg. Urbars (1303) und eines Lehensverzeichnisses der Vorlande zählte. 1313 ist er als Protonotar Hzg. Leopolds bezeugt. Das Pfandregister der Hzg.e Rudolf undFriedrich von Habsburg legte um 1308 deren seit 1299 bezeugter Protonotar Mag. Berthold Wetzel aus Winterthur († 1314)) bzw. von Kiburg an, der 1296 in Bologna die Artes und das kanon. Recht studiert hatte.

Als weiterer Protonotar ist Nikolaus von Speyer (1305) bekannt. Er erhielt 1307 trotz seines geistl. Standes die Burg Scharfenberg in der Speyerer Diöz. zu Lehen. Ob er mit dem 1307 bezeugten Propst Nikolaus von Altenburg und kgl. Kaplan Nikolaus ident. ist, muß offengelassen werden. 1298-1300 ist ein Magister Jakob als Schreiber des Kg.s belegt. Jakob war zugl. Stiftsherr in Goslar und vertrat das Goslarer Stiftskapitel während dessen Streitigkeiten am Hofgericht des Kg.s. Ein gewisser Gebewin ist 1303 als kgl. Notar und 1306 als notarius et familiaris des Kg.sbezeugt; er hatte auf unkanon. Weise Pfarreien und Kanonikate inne und erlangte 1306 eine päpstl. Dispens, diese behalten und außerdem die Priesterweihe hinausschie-ben zu dürfen, so lange er im Dienst des Kg.s stehe. 1304 amtierte Hadmar als kgl. Notar.

Außer der Kanzlei zeigte das Hofgericht bereits Anzeichen institutioneller Verfestigung. So amtierte 1298-1304 (vermutl. sogar bis Mai 1305) Gf. Hermann von Sulz als Hofrichter; 1308 ist in diesem Amt Rudolf von Hewen bezeugt. Darüber hinaus ist Ritter Nikolaus von Wartenfels aus einer bei Solothurn ansässigen Familie 1298-1300 als Hofmeister gen. 1305 ist Jakob von Frauenfeld, der ehemalige Vogt der Habsburger in Frauenfeld und Kiburg, in der Funktion des Hofmeisters belegt. Bezeugt ist für 1305 außerdem ein dispensator (Ausgeber), nämlich Pilgram von Wagemberg.

Was die Ämter am Herzogshof betrifft, ist auf den österr. Hofmeister Ulrich von Kritzendorf 1293-95 zu verweisen. Als Erbmarschall ist Stephan von Maissau gen., Friedrich von Lengbach firmierte als Truchseß, Leutold von Kuenring als Schenk, Otto von Perchtoldsdorf als Kämmerer; auch Albero von Puchheim wird unter den Ratgebern gen. Maßgebl. Einfluß auf die Landesverwaltung hatten jedoch nicht diese Männer, sondern vier sog. »Heimliche«, nämlich der als Landschreiber verdiente Abt Heinrich von Admont, ferner der steir. Truchseß Berthold von Emerberg, der Südtiroler Ulrich von Taufers(1289 des Landes verwiesen) sowie die Schwaben Hermann von Landenberg (seit 1282 Landmarschall) und Eberhard von Walsee (ab 1288 dem Kreis der »Heimlichen« zugerechnet).

Zur wirtschaftl. Organisation des Hofs liegen noch keine Forschungen vor.

Trotz der vergleichsw. geringen Ausstrahlung des albertin. Hofs lassen sich zwei bedeutende Persönlichkeiten mit ihm in Verbindung bringen. So ist der ehemalige Protonotar (ab 1279), Vizekanzler (1283-90) bzw. Kanzler (1290) → Rudolfs von Habsburg, Heinrich von Klingenberg († 1306), ein in Bologna und Pavia zum doctor decretorum ausgebildeter Sproß einer Thurgauer Ministerialenfamilie und seit 1293/94 amtierender Bf. von → Konstanz, als secretarius bzw. geheimer Rat Kg. A.s bezeugt (1298-1304). Hervorzuheben ist dabei,daß Heinrich nicht nur als Stifter des Reichenauer Markusschreins sowie als Förderer oder Anreger des Minnesangs bzw. der Konstanzer und Züricher Minnesanghandschriften gilt und von Johannes Hadlaub rühmend erwähnt wurde, sondern auch mit großer Wahrscheinlichkeit eine - heute verschollene - Habsburgerchronik verfaßte. Darüber hinaus soll er einen theolog. Traktat über die Engel verfaßt haben. Erhalten ist dagegen das auf seine Veranlassung hin entstandene sog. Klingenberg-Urbar, das den Besitz des Hochstiftes → Konstanz dokumentiert. Nächst Heinrich von Klingenberg sind auchdie Beziehungen des Admonter Abtes Engelbert Pötsch zu A. zu erwähnen, der den Söhnen A.s, Otto und Albrecht II., ein Speculum virtutum moralium zueignete. Ob der Spruchdichter Hirzelin, der die Schlacht von Göllheim besang, Beziehungen zum Hof unterhielt, ist nicht bekannt; der aus einer Aargauer Ritterfamilie stammende Magister Rudolf von Liebegg, der ein Gedicht über den Tod A.s verfaßte, ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht am Hof nachzuweisen.

Aus der Bezeichnung eines geistl. oder weltl. Großen als familiaris bzw. secretarius des Kg.s ist nicht zwingend auf eine bes. Nähe zum Kg. zu schließen. Sowohl die Absicht, den Begünstigten auszuzeichnen, wie der Versuch des Kg.s, eine bes. hofrechtl. bzw. nichtvasallit. Treuebindung zu begründen, kann intendiert gewesen sein. Auch bei Klerikern, die als Familiare bzw. kgl. Kleriker bezeichnet wurden, ist nicht immer im Detail bekannt, welche Funktion sie tatsächl. bei Hof ausübten. Jedoch darf angenommen werden, daß der 1304 und 1307 bezeugteBeichtvater des Kg.s, Abt Philipp von Pairis (seit 1306 Bf. von → Eichstätt), eine Nahbeziehung zum Kg. unterhielt. Unter den übrigen Geistlichen, die mit dem Hof in Verbindung standen, ist zunächst der kgl. Kaplan Otto, Abt von Ahausen (1298) zu erwähnen, nächst ihm der Mainzer Domscholaster Emicho von Schöneck, Kaplan (1299) und Familiare des Kg.s, den A. 1305 vergebl. auf den → Mainzer Erzstuhl zu befördern versuchte. 1303 wird der kgl. Gesandte des Vorjahres an die Kurie, Konrad von Werden [Kaiserswerth] alias Konrad von Lorch als Kleriker und Familiare A.sbezeichnet. Auch Johann Botten von → Trier, ein Neffe und Protegé des → Mainzer Ebf.s Peter von Aspelt, durfte sich 1306 Kleriker und Familiare A.s nennen. Im selben Jahr wurde der ehemalige Bologneser Rechtsstudent Magister Heinrich von Stubo, Pfarrer von Hugsweiler und Bote A.s, als Kleriker des Kg.s bezeichnet. 1307 ist außerdem der Propst der Marienkirche zu Altenburg, Nikolaus, als Kaplan des Kg.s erwähnt. Darüber hinaus stand Hugo von Wartenfels, Sohn des Heinrich von Wartenfels aus der bereits erwähnten Familie des Kantons Solothurn, als Kaplan undKleriker im Dienst der röm. Kg.in Elisabeth. Er wurde vermutl. auf deren erste Bitte hin 1306 ins Kanonikerstift Zofingen aufgenommen, wo er 1308-30 als Stiftsherr belegt ist.

Über das übrige Hofpersonal wissen wir wenig. Hofärzte A.s sind namentl. nicht bekannt. Zu vermuten ist jedoch, daß der Apotheker Magister Konrad aus Erfurt, der 1305 als Familiare A.s eine Vergünstigung erhielt, zumindest zeitw. am Hof tätig geworden war. Zur Rolle von Frauen am Hof des Kg.s lassen sich ebenfalls keine Aussagen treffen. Mätressenwesen kann jedoch ausgeschlossen werden, da die Chronisten A.s ehel. Treue explizit herausstellten.

Quellen

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