Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich

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ARNSBERG

A. Arnsberg

I.

Wohl aus dem Raum Meschede von der dortigen »Hünenburg« stammte eines der angesehensten Geschlechter des sächsischen Hochadels, das zu Anfang des 10. Jh.s seinen Sitz nach Werl verlegte. Gf. Bernhard von Werl (urk. 1024/1066) wird zur Sicherung einer vom Hellweg durch das Sauerland zum Kasseler Becken führenden Route vor 1070 auf dem links der Ruhr liegenden Römberg bei → A. die später sog. »Rüdenburg« oder »Alte Burg« errichtet haben. Sie war gegen die Burg Hachen gerichtet und sicherte u. a. die Erzlagerstätten des nahen Eisenberges. Der Schlachtentod Gf. Konrads von Werl-A.s und seines Sohnes Hermann 1092 in Frieland war eine Familientragödie. Nachdem auch noch Konrads Bruder Lupold von Werl seinen Erbteil an Köln geschenkt hatte (um 1100), verlor Werl als Gf.ensitz an Bedeutung.

Ein anderer Sohn Konrads, Gf. Friedrich der Streitbare von A. (reg. 1092-1124), verlagerte den Machtschwerpunkt vollständig nach → A. und ließ um 1100 gegenüber der Rüdenburg eine neue Burg auf dem → »A.« (= Adlerberg, heute Schloßberg) errichten. Obwohl der Annalista Saxo Gf. Konrad rückschauend bereits zum Jahre 1082 als »Gf. von A.« bezeichnet, wird erst die neue Burg namengebend für das Geschlecht geworden sein.

Ein zeitnaher Abstammungsmythos ist nicht überliefert. Werner Rolevinck (1425-1502) zählt unter die Gft.en Westfalens 1474 auch A. und Hermann Hamelmann (1526-1595) erwähnt als Vorfahren einen Guntherus dominus in Arnsberg für das Jahr 660 samt Henricus comes de Arnsberg. Seine Angaben wurden später aufgegriffen und behauptet, daß die Gft. A. unter den westfälischen Herrschaften die älteste sei. Der westfälische Historiker Johann von der Berswordt (1574-1640) bezeichnete die Gf.enfamilie z. B. als vetustissimam et nobilissimam familiam. Auch eine Herleitung vom Sachsenhzg. Widukind wurde erwogen.

II.

Den Gf.en von Werl wird noch für das 11. Jh. eine fast herzogsgleiche Stellung in Westfalen zugesprochen. Sie verfügten über Gft.srechte vom Rothaargebirge bis zur Nordseeküste. Noch für den A. des 12. Jh.s werden sie als die »bedeutendsten Herrschaftskräfte des westfälischen Raumes« charakterisiert. Das sog. »Recht des Vorstreites zwischen Rhein und Weser«, ein Titel den das Geschlecht wohl 1075 erhielt und bis zum Aussterben der A.er 1371 als Reichslehen führte, zeugt offenbar noch von dieser Stellung. Ks. Ludwig belehnte den letzten Gf.en von A. 1338 mit den A.er Reichslehen, darunter das ius primam pugnam habendi quando regem vel imperatorem Romanorum vel summum ducem Westfalie infra terminos Reni et wysere pugnare vel bellare continget que vulgo dicitur forstreit.

Die späteren A.er Gf.en aus dem Geschlecht der Edelherren von Cuijk erfreuten sich weiterhin eines hohen Ansehens. Sie begegnen in der Nähe des Ks.s oder auf Reichstagen. Die ksl. Kanzlei titulierte Gf. Heinrich I. 1152 in einer in Soest ausgestellten Urk. Friedrichs I. noch als »princeps«. Seit 1174 läßt sich allen A.ern bis auf Gottfried IV. (gest. 1371) die Benutzung der »dei gratia-Formel« in Urk.n nachweisen, ein Hinweis auf ihr Selbstverständnis.

Eine Reichsunmittelbarkeit der A.er, die ihre Gft. direkt vom Kg. zu Lehen empfingen, kennen die Quellen nicht. Doch waren die Gf.en neben dem Vorstreitrecht am E. des 13. Jh.s im Besitz weiterer Reichslehen (Wildbann im A.er Wald, Vogtei Soest). Im Jahre 1314 erhielt Gf. Wilhelm vom Kg. zu Lehen […] Advocatia in Susato et aliis feodis suis […] und den Zoll und das Brückengeld zu Neheim. Sein Sohn Gottfried IV. wurde 1338 mit der Vogtei Soest, drei Gogft.en, allen Freigft.en, der Münze, dem Dukat, dem Lürwald und dem Wildbann darin sowie mit dem Zoll zu Neheim und dem Vorstreitrecht vom Ks. belehnt.

Ein weiteres Lehnsverhältnis bestand zum Ebf. von Köln. Die 1232 von den Gf.en von → Dassel erworbene Burg Hachen mit den Vogteien Menden, Sümmern, Eisborn und Kl. Gft. war kölnisches Lehen. 1282 hatte Gf. Gottfried III. noch die Kölner Lehnsabhängigkeit der Burg erwähnt doch 1368 wird sie zum A.er Allodialbesitz gerechnet. Als kölnischer Marschall erlangte Gf. Gottfried IV. 1340 die Erlaubnis zur Befestigung der Stadt Hirschberg. Er trug dafür sein Allod dem Kölner auf und erhielt es als Lehen zurück. Auch mußte er nach einer Fehde gegen Köln und Mark 1354 die Herrschaft Ardey mit dem Dorf Hüsten und das Hochgericht Schmallenberg als Kölner Lehen anerkennen und erhielt sie als Mannlehen zurück. Bis zum Verkauf der Gft. 1368 blieb der A.er damit durch Einzellehen dem Kölner Ebf. verbunden.

Auch dem Ebf. von Mainz hatte sich Gf. Gottfried IV. 1340 als Burgmann auf Burg Battenberg verpflichtet; dafür erhielt er vier Fuder Wein jährl. Dem Bf. Eberhard von Münster trug Gf. Ludwig 1283 den Hof Wickede zu Lehen auf, um ihn vom Bf. wieder zurückzuerhalten. Möglicherw. wollte der Gf. so Ansprüchen des Kölners begegnen. In den Fehden mit Mark suchte Gottfried IV. einen Bündnispartner in dem Landgf. von Hessen und trug ihm die Burgen Eversberg und Fredeburg auf, um sie im Juli 1367 zu Lehen zurückzuerhalten. Zu Rainald II. von Geldern (reg. 1326-1343) bestand ebenfalls ein Lehnsverhältnis, wofür Gottfried IV. jährl. 100 Mark erhielt.

Die Gf.en von A. verfügten nach Auskunft ihrer Lehnregister und des Bestandsverzeichnisses der Gft. (1348) noch im 14. Jh. mit ca. 800 Bauernhöfen über den größten Grundbesitz aller westfälischen Dynasten. Daher war auch ihr Lehnshof sehr groß, denn sie treten uns als Lehnsherren vieler Edelherren und Gf.en, Niederadeligen und Bürger entgegen. Der Gf. von Wittgenstein und auch der Gf. von der Mark, die Edelherren von Büren, von Bilstein, von Rüdenberg, von Gft. und von Itter erscheinen im Besitz von A.er Lehen. Da die Lehnsmannschaft kaum zu übersehen war, begann schon Gf. Ludwig als einer der ersten weltlichen Dynasten Westfalens damit, ein Lehnregister anzulegen, das von seinen Nachfolgern Gf. Wilhelm und Gf. Gottfried IV. fortgeführt und vervollständigt wurde. Die meisten Rittergeschlechter der Gft. und viele über ihren Kernraum hinaus hatten A.er Lehngüter in Besitz.

Die rechtliche Stellung der Gft. A. hat in der Forschung zu Kontroversen geführt. Sie wurde als Reichslehen angesehen, als kölnisches Lehen betrachtet oder als Eigengut (Allod) der Gf.en eingestuft. Als Reichslehen jedoch erscheint die Gft. erst 1371, als Ks. Karl IV. den Ebf. von Köln mit […] comitatum de Arnesberg, qui a nobis et S.R.I. dependet […] belehnt. Erst 1369 finden wir die Gft. auch als kölnisches Lehen bezeichnet, doch wollte der fragliche Brief Papst Urbans V. die Stellung Kölns beim Erwerb der Gft. stärken. Der Charakter der Gft. wird in der Verkaufsurk. von 1368 deutlich. Der Gf. bezeichnet alle Güter und Gerechtsame, die die Gft. bildeten, einige eigens gen. Lehen des Reiches und der Kölner Kirche ausgenommen, als […] que omnia et singula nostra bona libera et allodialia fuerunt, et a nemine feudali seu alio jure dependent. Die Gft. A. war also eine allodiale Gft., ihre Gf.en trugen sie von niemandem zu Lehen. Erst seit dem Übergang an Köln ist das Territorium als Reichslehen anzusehen, mit dem der dt. Kg. den Ebf. belehnte.

III.

Das erste von einem Gf.en von A. erhaltene Siegel Gf. Heinrichs I. von 1181 zeigt schon den rechtsblickenden Adler, den auch alle Nachfolger sowie die Nebenlinien der Schwarzen Edelherren von A. (doppelköpfiger Adler) und der Gf.en von → Rietberg führten. Gf. Gottfried II. von A. benutzte ein Adlersiegel (1212 nachweisbar) mit der Umschrift Aquila moras nescit (Der Adler kennt kein Zögern). Gf. Johann IV. von → Oldenburg (gest. 1356), der designierte Erbe des letzten A.er Gf.en, führte den Adler als Hinweis auf seine mütterliche Abstammung im Oldenburger Wappenschild.

Das Gf.enwappen, im Codex Gelre (um 1370) farbig überliefert, zeigt einen silbernen Adler mit goldener Bewehrung auf rotem Grund. Die Kfs.en von Köln nahmen es in ihre Gesamtwappen auf. Im 17. Jh. fand ein Wechsel der Grundfarbe von rot nach blau statt. Hessen-Darmstadt (ab 1802/03) und Preußen (ab 1816) übernahmen den Adler in ihre Staatswappen. Auch den Titel »Gf. von A.« fügten die Kölner Ebf.e ihrer Titulatur ein. Selbst noch Lgf. Ludewig. X. von Hessen-Darmstadt nannte sich: »Gf. zu A. und des Hl. Römischen Reiches Vorfechter zwischen Rhein und Weser«. Der Adler findet sich in vielen Wappen Südwestfalens (u. a. Stadt A.). Der Kr. A. (bis 1975) und der heutige Hochsauerlkr. haben das Wappen in der ursprgl. Farbe Rot übernommen und der Adlerbrust ein schwarzes Kreuz (Kurköln) aufgelegt.

Aus der Gf.enzeit (bis 1371) haben sich neben sakralen Gebäuden wie Kirchen, Kapellen und Kl.n keine Baudenkmäler erhalten. Die Burgen der Gft. (→ A., Rüdenburg, Eversberg, Neheim, Grevenstein, Hirschberg, Hachen, Wildshausen, Gevern, Wallenstein, Fredeburg) sind heute sämtlich Ruinen. Zeichnungen, Karten und Pläne vor dem 19. Jh. sind nicht vorhanden. Eine Ausnahme bildet Schloß → A., von dem seit ca. 1580 Abbildungen vorliegen. Trotz des Umbaues des Kölner Kfs.en Salentin von → Isenburg (reg. 1567-1577) wird die älteste Darstellung bei Braun-Hogenberg (um 1580) noch einen Eindruck vom Aufbau der Gf.enburg vermitteln können.

Neben Wappen-, Siegel-, Münzdarstellungen und überlieferten Grabinschriften haben sich zwei Hochgräber erhalten. Die Liegefiguren Gf. Heinrichs II. und seiner Frau Ermengardis (heute in der Propsteikirche St. Laurentius) wurden um 1330 aus Baumberger Sandstein angefertigt, die Tumba ist aus Grünsandstein. Das Hochgrab Gf. Gottfrieds IV. im Kölner Dom zählt mit seiner meisterlich ausgearbeiteten, ursprgl. farbig gefaßten Liegefigur in ritterlicher Rüstung zu den herausragenden Werken der Parler-Werkstatt.

IV.

Die Abstammung der Gf.en von A. von den Werler Gf.en ist unumstritten. Die Familie war dadurch verwandt mit den Saliern und dem burgundischen Kg.shaus. Auch mit Lothar von Süpplingenburg, dem späteren dt. Ks. Lothar IV., bestanden verwandtschaftliche Beziehungen. Mit dem Tod Gf. Friedrichs des Streitbaren 1124 starb die ältere Linie der A.er aus dem Hause Werl im Mannesstamm aus. Seine Erbtochter Jutta heiratete als Wwe. des Hl. Gottfried von Cappenberg (gest. 1127) den ndl. Edelherrn Gottfried von Cuyk. Aus dieser Verbindung gingen die jüngeren Gf.en von A. hervor.

Der älteste Sohn Heinrich I. trat die Nachfolge seines Vaters Gottfried I. (gest. um 1157) an. Er erscheint zum Teil mit seinem Bruder Friedrich des öfteren am ksl. Hof, in der Umgebung des Kölner Ebf.s bzw. des Sachsenhzg.s Heinrichs des Löwen. Wohl wg. Erbstreitigkeiten ließ er Friedrich auf Burg → A. gefangen setzen (1164), wo er in der Haft verstarb. Der Kölner Ebf. Reinald von → Dassel, Hzg. Heinrich der Löwe und die Bf.e von Paderborn, Minden und Münster belagerten daraufhin 1166 die Burg → A. und eroberten sie. Gf. Heinrich konnte fliehen. Als er des Landes verwiesen werden sollte, setzte sich Friedrich I. Barbarossa für ihn ein und bewahrte ihn vor der Exekution der Strafe. Der Ks. begründete diese Intervention mit seiner Verwandtschaft zu dem A.er und dessen Verdiensten.

Gf. Heinrich I. – heute noch als »Brudermörder« bekannt – soll dem Kölner Ebf. seine Besitzungen zu Lehen aufgetragen haben und wieder in seine Herrschaft eingesetzt worden sein. Unklar bleibt, welche Zugeständnisse der Gf. gemacht hat, jedenfalls ist eine evtl. Lehnsabhängigkeit von Köln schnell wieder verblaßt. Seine Stiftung des Prämonstratenserkl.s Wedinghausen 1170/73 wird von der Kl.tradition und späteren Historikern als Sühne für den Tod seines Bruders interpretiert. In den Quellen ist von dieser Intention keine Rede. Gf. Heinrich trat selbst als Laienbruder in das Stift ein, wo er 1200 ca. 72jährig starb.

Name und Familie seiner Frau sind unbekannt, das Ehepaar hatte mind. zwei Söhne und zwei Töchter. Diese heirateten die Edelherren Thiemo II. von Soest-Honrode bzw. Heinrich von Gevore. Nachfolger Heinrichs I. wurde 1185 Gottfried II. (1238 gest.). Er und sein Bruder Heinrich II. (1233 gest.) traten häufig in Urk.n einträchtig nebeneinander auf. Die Herkunft von Heinrichs II. Frau Irmgard ist ungeklärt, ebenso ist die Familie von Gottfrieds II. erster Frau Elisabeth nicht bekannt. In zweiter Ehe heiratete er Agnes von Rüdenberg, die seit 1210 als seine Frau erscheint. Von den beiden Frauen hatte er zwei Söhne, Gottfried III. (gest. 1282) und Johann (1227 gest.) und mind. fünf Töchter. Gf. Gottfried II. ist deshalb bemerkenswert, weil er mit dem planvollen Aufbau der A.er Territorialherrschaft begann (u. a. Kauf der Burg Hachen 1232).

Dies setzte Gottfried III. systematisch fort. Mit seinem Vetter Konrad I. von → Rietberg vereinbarte er 1237 eine Teilung der Familiengüter. Konrad erhielt alle Güter, Besitzrechte und Dienstmannen nördlich der → Lippe und die ndl. Besitzungen in Cuyk und Malsen. Damit entstand die eigenständige Gft. → Rietberg. Im Teilungsvertrag von 1237 erscheint erstmals die Ehefrau Gottfrieds III. Gf.en Adelheid von Blieskastel (gest. 1272). Deren Schwester Kunigunde (1270 gest.) heiratete Gf. Engelbert I. von der Mark (gest. 1277). Diese Heiraten gründeten eine Verwandtschaft zwischen den Gf.en von A. und von der Mark, auf die über 100 Jahre lang immer wieder hingewiesen wird. Trotz der engen Nachbarschaft ist eine Heiratsverbindung der Häuser A. und Mark nicht nachzuweisen. Von den elf Kindern Gottfrieds III. wurden drei geistlich, bei den anderen sind Eheverbindungen zu den Gf.en von Ravensberg, Jülich, Wittgenstein, → Waldeck sowie den Edelherren von Götterswick und von Dollendorf nachweisbar.

Gottfrieds III. Sohn Ludwig war seit ca. 1272 immer öfter als Mitregent aufgetreten und muß vor 1276 Gf.in Peronetta von Jülich (gest. 1304/05) geheiratet haben. Dieser Ehe entstammten mind. elf Kinder, sechs Söhne und fünf Töchter. Fünf Söhne wurden geistlich, darunter der zweitgeborene Gottfried, der 1321 Bf. von Osnabrück und 1348 Ebf. von Bremen wurde (gest. 1363). Von den Töchtern heiratete Richarda in erster Ehe Johann II. Fs. zu Mecklenburg (gest. 1299) und in zweiter Ehe 1302 Gf. Wilhelm von Dale. Katharina von A. (gest. 1362) nahm den Edelherrn Dietrich II. von Bilstein (gest. 1335) und ihre Schwester Adelheid den Gf.en Philipp II. von → Vianden (gest. 1315/16) zu Ehegatten.

Wilhelm, der älteste Sohn Gf. Ludwigs, war 1296 von dem Kölner Ebf. Siegfried von Westerburg in Rüthen mit Gf.in Beatrix von → Rietberg (gest. 1328/30) vermählt worden. Von den sieben Kindern (vier Töchter) traten fünf in den geistlichen Stand, der erstgeborene Gf. Gottfried IV. (gest. 1371) wurde sein Nachfolger und heiratete um 1340 Gfin. Anna von Kleve (1392 gest.), Mechthild von A. vermählte sich mit dem Gf.en Johann III. von → Oldenburg (gest. 1344).

Auch Gf. Wilhelm setzte die planvolle Territorialpolitik fort, als er am 2. Mai 1313 zur Regierung kam. Er hielt am 10. Juni 1313 einen Lehnstag in → A. ab. Das Register zählt 261 Lehen auf, die er vergeben hat.

Gf. Wilhelm starb wohl am 17. Juni 1338 und wurde in Wedinghausen beigesetzt. Gf. Gottfried IV. trat jetzt über 40jährig die Nachfolge an. Auch er hielt einen Lehnstag in → A. ab. Das Register führt fast 550 Belehnungen auf. Wie sein Vater ließ sich auch Gottfried mit den A.er Reichslehen belehnen. Am 17. Aug. 1338 empfing er von Ks. Ludwig dem Baiern in Koblenz die Vogtei über Soest, die drei Gogerichte in Hövel, Wickede und Calle, alle Freigft.en, das Münzrecht, den Dukat innerhalb seiner Herrschaft, den Lürwald und das Forstrecht (Wildforst) darin, Brückengeld und Zoll zu Neheim sowie das Vorstreitrecht zwischen Rhein und Weser. Als sich um 1350 abzeichnete, daß die Ehe Gottfrieds IV. kinderlos bleiben würde, machten sich insbes. Gf. Konrad von → Rietberg (gest. 1365) als Vetter und Gf. Engelbert III. von der Mark als Großneffe Hoffnungen, ihn beerben zu können. Doch Gottfried IV. hatte sich schon 1351 für seinen Neffen Johann IV. von → Oldenburg (gest. 1356) entschieden. Der frühe Tod Johanns ließen den Märker und Rietberger wieder hoffen. Beide schlossen 1362 ein Abkommen: der Rietberger sollte die Gft. A. erhalten aber dem Märker große Teile abtreten bzw. verpfänden. Gf. Gottfried IV. setzte dagegen Christian von → Oldenburg, einen jüngeren Bruder Johanns zu seinem Erben ein. Im Aug. 1364 ließ er die Burgmänner, Städte, Schlösser und Freiheiten der Gft. seinem Neffen huldigen, um einen reibungslosen Übergang der Herrschaft zu gewährleisten. Doch am 21. Juli 1368 wurde in der Schlacht von Coldewärf bei Blexen an der Weser ein → Oldenburger Ritterheer von den Rüstringer Friesen vernichtet. Unter den Erschlagenen war auch Christian von → Oldenburg. Nun existierte kein naher Verwandter mehr und Gf. Gottfried IV. mußte befürchten, daß die Gft. nach seinem Tod an den märkischen Großneffen fallen würde.

Auf einem »Landtag« kamen das Gf.enpaar, die adeligen Räte, die Burg- und Lehnsmannen sowie die gfl. Städte → A., Eversberg, Neheim, Grevenstein und Hirschberg überein, die Gft. dem Kölner Erzstift zu vermachen. Zwei Tage nach dem Ableben des Ebf.s Engelbert von der Mark (gest. 23. Aug. 1368) verkauften Gf. Gottfried IV. und seine Frau die gesamte Gft. an das Kölner Erzstift. Ein späterer Zusatzvertrag verpflichtete Köln, die Gft. oder auch nur Teile von ihr niemals an den Gf.en von der Mark oder einen märkischen Mann kommen zu lassen. Gf. Gottfried IV. starb am 21. Febr. 1371 im Schloß Brühl, das ihm auf Lebenszeit überlassen worden war. Er wurde als einziger weltlicher Fs. im Kölner Dom beigesetzt. Seine Wwe. verbrachte ihren Lebensabend in der Gft. A. auf der Wasserburg Wildshausen. Sie muß zwischen 1377 und 1392 verstorben sein und wurde wohl in der Familiengrablege im Kl. Wedinghausen bestattet.

Auf die Gf.en von A. werden mehrere Seitenlinien zurückgeführt. Zuerst sind hier die am Hellweg und im Sauerland reich begüterten Edelherren von Rüdenberg zu nennen. Sie waren auf der »Rüdenburg« gegenüber dem Gf.enschloß ansässig, die 1120 als Burg des Gf.en Friedrich von A. (gest. 1124) bezeichnet wird. 1132 wird als erster Namensträger Edelherr Hermann I. von Rüdenberg gen. Das Geschlecht wird zurückgeführt auf den 1092 gefallenen Junggf.en Hermann von Werl-A. Er soll einen urkundlich nicht nachweisbaren Sohn Konrad gehabt haben, der der Vater des o.g. Hermann I. von Rüdenberg ist. Dessen Sohn Konrad I. (gest. um 1190) wiederum erheiratete mit Gisela von Stromberg (gest. um 1185) die Bgft. Stromberg. Die Rüdenberger erscheinen häufig im Gefolge des Kölner Ebf.s, aber auch immer wieder in Urk.n der Gf.en von A. Sie galten ihnen als ebenbürtig, denn Gf. Gottfried II. von A. (1238 gest.) nahm in zweiter Ehe Agnes von Rüdenberg, die Tochter des Bgf.en von Stromberg Hermann II. von Rüdenberg (gest. um 1246) zur Frau und Adelheid, eine Tochter Gottfrieds II. wohl aus dessen erster Ehe, heiratete Konrad II. von Rüdenberg, Bgf. zu Stromberg (1268 gest.). Nach dessen Tod bildeten sich drei Linien: 1. die Stromberger, 2. die Rüthener und 3. die Rüdenberger auf der Alten Burg bei → A. Gottfried I. von Rüdenberg aus der A.er Linie taucht noch als nobilis auf. Seine Söhne veräußerten im 14. Jh. nach und nach ihren Besitz vornehmlich an die Gf.en von A. Als Hermann IV. von Rüdenberg (gest. um 1360) i.J. 1359 seine Rechte in Obereimer und im Walpketal an das Kl. Wedinghausen verkaufte, scheint die Rüdenburg schon unbewohnt gewesen zu sein. Als letzter Rüdenberger aus der A.er Linie wird Hermann von Rüdenberg 1390 in einem Lehnbrief des Ebf.s von Köln erwähnt. Die Stromberger Linie starb mit Heinrich von Stromberg (1419 gest.) und seiner Tochter Sophia, Äbt. von Herzebrock von 1422-1463, aus. Sophia verkaufte i.J. 1419 das Burglehen Stromberg. Zuletzt erlosch die Rüthener Linie der Familie, Heinrich VIII. von Rüden wurde um 1508 erschossen.

Die »Schwarzen Edelherren von A.« (Niger de A.) sollen die Nachkommen des in der Gefangenschaft seines Bruders Gf. Heinrich I. 1164 umgekommenen Gf. Friedrich von A. sein. Sie sind mit Heinrich dem Schwarzen von A. d.Ä. (1222 gest.) 1186 erstmals faßbar und lassen sich über vier Generationen verfolgen. Häufig finden sich ihre Mitglieder in Urk.n der Gf.en von A. Elisabeth, die Erbtochter Heinrichs des Schwarzen von A. d.J. (1252 gest.), heiratete den Edelherrn Adolf von Holte (1278 gest.). Mit ihren Kindern Mechthild, Arnold und Heinrich ist diese Nebenlinie in den achtziger Jahren des 13. Jh.s erloschen.

Die wichtigste Nebenlinie sind die Gf.en von → Rietberg, die auf Gf. Heinrich II. von A. (1233 gest.) und dessen Frau Irmgard als Stammeltern zurückzuführen sind. Deren Sohn Konrad schloß 1237 mit seinem Vetter Gottfried III. (1282 gest.) einen Erbvergleich (s.o.), womit die eigtl. Geschichte der Gft. → Rietberg beginnt. Diese Seitenlinie starb mit Johann II. 1562 aus. Über dessen Erbtochter Walpurgis (gest. 1586) kam → Rietberg an die Gf.en von Ostfriesland.

Die Stammtafel der Gf.en von A. zeigt verwandtschaftliche Verbindungen zu den wichtigsten Dynastenfamilien des westfälischen Raumes und darüber hinaus. So u. a. für das 12. Jh. die Familien von Cappenberg, Cuyk, Renen, → Bentheim, → Virneburg und Altena-Mark, für das 13. Jh. zu den von Rüdenberg/Stromberg, Soest-Honrode/Thimonen, Gevore-Bilstein, Blieskastel, → Lippe, Ravensberg, Jülich, Wittgenstein, Götterswick, → Waldeck und Dollendorf und für das 14. Jh. noch die Familien von → Rietberg, → Oldenburg, Dale, Mecklenburg, Bilstein, → Vianden und Kleve.

Quellen

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Propsteikirche St. Laurentius Arnsberg, Arnsberg 1971 (Städtekundliche Schriftenreihe über die Stadt Arnsberg, 6). – Seibertz, Johann Suibert: Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen, Bd. 1.1-1.3.4, Arnsberg 1845-1875. – 750 Jahre Arnsberg. Zur Geschichte der Stadt und ihrer Bürger, hg. vom Arnsberger Heimatbund, hg. von Michael Gosmann u. a., Arnsberg 1989. – Stoob, Heinz: Arnsberg, in: Westfälischer Städteatlas, hg. von Heinz Stoob, Lieferung 1, Blatt Nr. 2, Dortmund 1975. – Tigges, Josef: Die Entwicklung der Landeshoheit der Grafen von Arnsberg, Diss., Münster 1909 (Münstersche Beiträge zur Geschichtsforschung. NF 22). – Weber, Christian Leopold: Graf Engelbert III. von der Mark 1347-1391, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, 18 (1910) S. 69-250. – Westermann, Maria: Die Ministerialen der Grafen von Arnsberg, Diss. 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