Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich

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ANJOU, HZG.E VON

I.

Die Geschichte des Hauses A. in Lothringen beginnt mit einer Adoption und einer Heirat zu Beginn des 15. Jh.s. Das erste Haus A., das aus einer jüngeren Linie der frz. Königsfamilie hervorgeht, wird von Karl von A. gegr., der von seinem älteren Bruder, Kg. Ludwig IX. (Ludwig der Heilige, † 1270) das Hzm. A. im W Frankreichs 1246 als Apanage empfangen hat. Das Hzm. fällt durch das Erlöschen der männl. Linie von Karl von A. an die Krone zurück. Dieses Ereignis wiederholt sich im darauffolgenden Jh., als der frz. Kg. Johann der Gute das zweite Haus A. gründet,indem er 1356 seinem jüngsten Sohn Ludwig das Hzm. als Apanage gibt. René ist dessen Enkel, jedoch jüngster Sohn und daher keinesfalls für eine große polit. Karriere bestimmt, v. a. nicht außerhalb des frz. Kgr.es. Bei seiner Geburt i. J. 1409 muß er sich mit dem bescheidenen Titel eines Gf.en von Guise begnügen.

Die Wechselfälle des Krieges und der Heiratsallianzen entscheiden jedoch anders. In Azincourt fällt 1415 Eduard, Hzg. von → Bar, sowie einer seiner Söhne auf dem Schlachtfeld im Dienst des frz. Kg.s. Dieses Desaster folgt dem von Nikopolis 1396, wo andere mögl. Erben der hzgl. Familie von → Bar bereits zu Tode gekommen sind. Von den zahlr. Kindern des Hzg.s Robert von Bar bleibt nur Ludwig, der als Kard. bereits für eine kirchl. Karriere vorgesehen ist. Sein Nachfolgerecht wird jedoch wg. seiner Position als Kleriker durch seine Schwestern Yolande von Aragon und Yolande dieJüngere angefochten. 1418 entschließt er sich daher, seinen Großneffen René, Enkel Yolandes von Aragon und Ludwigs I. von A., zu adoptieren und ihm die Nachfolge im Hzm. von → Bar zu versprechen.

Zur gleichen Zeit sieht sich Karl II., Hzg. von Lothringen, Nachbar und Erzrivale des Hzg.s von → Bar, ebenfalls mit Erbfolgeproblemen konfrontiert. Er hat nur zwei Töchter, die aber nach Sitte des Hzm.s das Erbe weitergeben können. Karl II. und Ludwig von Bar ergreifen die Gelegenheit, die mehrere Jh.e alte Rivalität zw. den beiden Hzm.ern zu beenden, und so verheiratet Karl II. seine älteste Tochter Isabelle von Lothringen mit René von A. im Vertrag von Foug, unterzeichnet am 20. März 1419. Die Hochzeit wird im folgenden Jahr gefeiert, und beim Tod seines Schwiegervaters 1431 wirdRené von A. Hzg. von → Bar und von Lothringen. Die Nachfolge wird jedoch angefochten durch den Neffen Karls II., Anton von Lothringen, Gf. von Vaudémont. Obwohl René von Anton in Bulgnéville geschlagen und vom Hzg. von Burgund, Philipp dem Guten, mehrere Jahre gefangen gehalten wird, kann er sich doch an der Spitze des Hzm.s behaupten. Beim Tod Isabelles 1435 übergiebt er es an seinen ältesten Sohn Johann II.

II.

René von A. verfügt ebensowenig wie seine Nachfolger über wichtige polit. Funktionen innerhalb des Ksr.s. Er stammt aus einer dem Reich fremden Familie, fühlt sich innerl. als Franzose und herrscht über ein Hzm., das bereits seit zwei Jh.en weit offen für frz. Einflüsse gewesen ist. Die Verbindungen zw. Lothringen und dem Deutschen Reich lockern sich in der Tat unaufhaltsam seit dem 13. Jh. und dem Konflikt zw. → Friedrich II. und dem lothring. Hzg. Thiébaut I. 1361 hat Hzg. Johann I. von Lothringen Ks. → Karl IV. gehuldigt, das Hzm. davon jedochausgenommen, da er es seiner Meinung nach allein durch Gott und sein Schwert erhalten hatte. Die Regierungsübernahme des Hauses A. in Lothringen bestätigt nur diese Entfernung und verstärkt den frz. Einfluß auf das Territorium. Der jüngste Zweig des frz. Königshauses, die A., ist mit der Politik des Kgr.es eng verwoben, und die »angevinische Partei«, die sich um Yolande von A., die Mutter Renés, gebildet hat, dominiert den Hof KarlsVII. bis zu dessen Tod 1461. Die Hzg.e von Lothringen aus dem Haus A. fühlen sich also nicht unbedingt zum Ksr. gehörig und werden sich auch nie um eine wirkl. Integration bemühen.

Drei Hzg.e aus dem Haus A., ausnahmslos Persönlichkeiten ersten Ranges, folgen einander im 15. Jh. auf dem lothring. Thron. Durch sein langes Leben (1409-80), seine persönl. Qualitäten und durch das Ausmaß seiner Besitzungen wie auch seiner Ansprüche stellt René von A. seine Nachfolger ein wenig in den Schatten. Er regiert das Hzm. bis 1453, nimmt sich der Wiederherstellung der Ordnung nach den Unruhen der 1430er Jahre und der Wirtschaftskrise des 14. und 15. Jh.s an und bleibt als sympathische, offene und gebildete Persönlichkeit in Erinnerung, auch wenn die Legende vom »guten KönigRené« wohl zu stark geschönt ist, um ganz der Wahrheit zu entsprechen. 1453 schenkt er sein Hzm. seinem Sohn Johann, ohne Zweifel der Begabteste der Familie, ein großer Kriegsherr und geschickter Diplomat, den die Provenzalen »als ihren Gott betrachteten« (Lecoy de la Marche 1875, S. 363). Bei seinem Tod 1470 folgt ihm sein Sohn Nicolas, der einen weitaus weniger guten Ruf genießt. Die meiste Zeit hält er sich außerhalb des Hzm.s auf, das er nur widerwillig und erst nach dringender Aufforderung durch seine Untertanen aufsucht. Seine Regierungszeit istjedoch zu kurz (1470-73), als daß ein eindeutiges Urteil über ihn gefällt werden könnte. Da Nicolas ohne Nachkommen stirbt, fällt das Hzm. an René II., Enkel Renés von A., über seine Mutter Yolande, die Ferry geheiratet hat. Der Gf. von Vaudémont ist der Sohn des ehemaligen Konkurrenten Renés von A. um das Hzm. Lothringen. René II. vereint so in sich gleichzeitig das alte Haus Lothringen und das Haus A., jedoch erlischt mit ihm das Geschlecht der Hzg.e von Lothringen aus dem Haus A.

Die persönl. Güter des Hauses A., des Kg.s René und seiner Nachfolger, sind sehr umfangreich. Als Erbe der Gft. Guise und der Hzm.er → Bar und Lothringen übernimmt René beim Tod seines Bruders Ludwig III. 1434 das Hzm. A. sowie die Gft.en Maine und Provence. Aber René erbt ebenso die Ansprüche seines Bruders und seiner ganzen Familie auf verschiedene Kgr.e, zu denen seine eigenen Ansprüche noch hinzukamen. Die Hzg.e von A. nennen sich traditionell Kg.e von Jerusalem und Ungarn. Das Haus A. hat tatsächl. während einiger Jahrzehnte im 14. Jh. den ungar. Thron inne; bezüglichJerusalems handelt es sich aber um einen rein nominellen Herrschaftsanspruch. Ebenso hat sich i. J. 1380 die kinderlose Kg.in Johanna von Neapel-Sizilien erneut an die frz. Allianz gebunden, indem sie Ludwig I. von A. zum Adoptivsohn und damit zum Erben wählt. So schnell wie mögl. macht sich René an die Eroberung seines Kgr.s am Mittelmeer, was jedoch von den Aragonesen angefochten wurde, und trotz zahlr. Niederlagen verzichtet das Haus A. niemals auf den sizilian. Königstitel. Mehr noch: als die Katalanen sich 1466 gegen ihren Kg. auflehnen, tragen sie René von A. die Krone an, derdaraufhin seinen Sohn Johann beauftragt, sich des Kgr.s von Aragon zu bemächtigen. Am Ende seines Lebens (1472) spiegelt der Titel Renés von A. hervorragend seine Besitzungen, aber auch die familiären Ambitionen wider: er nennt sich »König von Jerusalem, Sizilien, Aragon, der Insel Siziliens, von Valencia, Mallorca, Sardinien und Korsika, Herzog von Anjou und Bar, Graf von Barcelona, Provence, Piemont etc.« Sein Sohn Nicolas nennt sich »Prinz von Gerona« (Girardot 1978, S. 7). Auch wenn diese Ansprüche auf die verschiedenen Königskronen sich als überausillusor. herausstellen, verleihen sie doch dem Haus A. einen Glanz, der es zu einer der größten Familien Europas macht. Durch die Territorien, die es tatsächl. beherrscht - A., → Bar, Lothringen, Maine und Provence - , orientiert sich das Haus A. jedoch eher zum Kgr. Frankreich als zum dt. Ksr.

III.

Die Wappen Kg. Renés und der Hzg.e von Lothringen aus dem zweiten Haus A. sind Spiegel der bewegten genealog. und polit. Geschichte. Bis zu dem Zeitpunkt, als René die Ansprüche seines Bruders auf verschiedene Kgr.e erbt, trägt er das Wappen seiner Ursprungs- und seiner Adoptivfamilie. Der Vertrag, in dem Kard. Ludwig von Bar ihn adoptiert, verpflichtet ihn, das Wappen von → Bar zu tragen. Dieses Wappen verbindet René mit demjenigen des Hzm.s Lothringen, das er von Seiten seiner Frau geerbt hat. Bis 1435 besteht sein Schild auf 1 und 4aus A., auf 2 und 3 aus → Bar und über allem aus dem Wappenschild von Lothringen.

Als Erbe der angevin. Ansprüche auf die Kgr.e Sizilien, Jerusalem und Ungarn übernimmt René nach 1435 ein neues, sechsteiliges Wappen, das am Schildhaupt mit einem Griff versehen ist, dreigeteilt in Ungarn mit dem alten A. und Jerusalem (altes A., weil dies den Anspruch auf den sizilian. Thron rechtfertigt, als Karl von A. über das Kgr. geherrscht hat); am Schildfuß befinden sich die drei Teile des jüngeren A., von → Bar und Lothringen. Schließl. kommt nach 1466 das Wappenschild von Aragon hinzu, während das lothring. verschwindet, da René das Hzm. in die Hände seines Sohnes JohannII. übergeben hat. In der Folgezeit nehmen die Nachkommen Kg. Renés, die seine Ansprüche und Besitzungen erben, das sechsteilige Königswappen mit Ungarn, Alt-A. und Jerusalem; Neu-A., → Bar und Lothringen wieder auf.

Kg. René ist ein großer Mäzen und Bauherr, der die Res.en innerhalb seiner Besitzungen vermehrt. Lothringen ist jedoch nicht sein bevorzugter Aufenthaltsort, und seine Nachfahren, die ebenfalls von der trüger. Aussicht auf das ital. Kgr. beherrscht sind, investieren den wesentl. Teil ihrer finanziellen Mittel in die Vorbereitung milit. Expeditionen. Man findet daher in Lothringen kaum Spuren der überaus großen künstl. und kulturellen Aktivitäten des Hauses A. Dennoch ziehen die Hzg.e von Lothringen bei ihren doch nicht allzu seltenen Aufenthalten im Hzm. eine gewisse Zahl von Künstlernan, unter denen sich Architekten wie Maître Tristan, gen. von Hattonchâtel, der die Fassade der Kathedrale von → Toul entworfen hat, aber auch zahlr. Maler und Teppichweber finden. Auch werden wichtige Bauarbeiten in verschiedenen hzgl. Häusern in Lothringen ausgeführt, wie in Saint-Mihiel, in Kœurs und in Louppy-le-Château. Vor allem aber findet in Lothringen eines der wichtigsten Ereignisse für die Dynastie statt: 1444 geben die Hochzeiten Yolandes und Margaretes von A., der beiden Töchter Kg. Renés, mit Ferry von Lothringen, Sohn Antons, des Konkurrenten Renés um das Hzm.Lothringen, bzw. mit Heinrich VI., Kg. von England, Anlaß für prächtige Feste und v. a. für eines der größten Turniere des Königreiches im 15. Jh. Zu diesem Anlaß wird das Hzm. Lothringen für einen kurzen Moment kulturelles und diplomat. Zentrum Europas. Auch wenn Lothringen erst in der Regierungszeit Renés II. zum wichtigen künstl. Zentrum wird, läßt sich diese Renaissance nicht ohne die Akkulturation verstehen, die die Ankunft des Hauses A. in der Region bewirkt hat.

IV.

Wie René verlassen auch die anderen Hzg.e von Lothringen aus dem Haus A., Johann II. und Nicolas I., häufig ihr Hzm. wegen ihrer ital. und später katalan. Pläne. René von A. beschäftigt sich jedoch in den Jahren 1440-50 mit der Wiederherstellung der Ordnung in dem von Krieg und Wirtschaftskrise hart geprüften Hzm. Er untersagt jede weitere Veräußerung seiner Territorien und bemüht sich, früher abgetretene Güter zurückzukaufen; durch systemat. Überprüfungen der Lehen des Hzm.s gewinnt er die Kontrolle über den Adel zurück. Schließl. erläßt er wichtigeReformverordnungen, die einen Wirtschaftsaufschwung in der Region begünstigen.

Trotz allem betreffen die wichtigsten Unternehmungen der angevin. Hzg.e die milit. Expeditionen nach Italien, durch die die Kgr.e Neapel und Sizilien zurückerobert werden sollen, sei es auf eigene Rechnung, sei es auf Rechnung des frz. Kg.s. René bemüht sich zweimal darum, 1434-42 und 1453-54, vertreten durch Johann II. auch 1458-64, jedoch ohne den geringsten Erfolg. Die versuchte Eroberung des Kgr.s Aragon, die Johann II. im Namen seines Vaters unternimmt, erweist sich als ebenso fruchtlos, da Johann 1470 in Barcelona stirbt, ohne einen endgültigen Sieg errungen zu haben. Aber alsjüngerer Zweig des frz. Königshauses ist das Haus A. auch ständig mit Angelegenheiten des Kgr.es beschäftigt. Johann II. ist 1465 einer der wichtigsten Träger des Krieges vom »Bien Public«, der Adelskoalition gegen die Politik Kg. Ludwigs XI. Jedoch versöhnt er sich schnell wieder mit dem Kg., was seinem Hzm. Lothringen zugute kommt. Um ihm für die Aussöhnung zu danken, erläßt Ludwig XI. ihm die Huldigung, die die lothring. Hzg.e den Kg.en schulden, nämlich für die Lehen Neuf-château, Châtenois, Montfort, Frouard und Grand. Dadurch wird das Hzm. Lothringen von jeder feudalen Bindung an den frz. Kg. in genau dem Moment gelöst, als sich eine frz. Dynastie dort dauerhaft etabliert. Lange Zeit, bis ins 18. Jh., erhält sich Lothringen seine polit. Unabhängigkeit vom Kgr. Frankreich, wird jedoch gleichzeitig zunehmend von der frz. Kultur geprägt.

Nach kurzer Regierungszeit stirbt 1473 Nicolas I., ohne einen direkten Erben zu hinterlassen, und René II. wird Hzg. von Lothringen. René, der sich einem Kg. gegenüber sieht, der ihm das angevin. Erbe verweigert, und einem Hzg. von Burgund, der Lothringen als ein wesentliches Territorium betrachtet, um die Nord- und Südteile seines immensen Herrschaftsraumes zu verbinden, aber auch, um das alte Kgr. Lothars wiederherzustellen und somit seine Ansprüche auf den frz. Thron zu begründen, zögert einige Jahre. Wenig später steht er Karl dem Kühnen allein gegenüber, aber die Schlacht von→ Nancy, die den Tod Karls des Kühnen und die Auflösung des burgund. Staats herbeiführt, sichert dauerhaft die fakt. polit. Unabhängigkeit Lothringens. In dem Moment, als das Haus A. im Erlöschen begriffen ist, wird das Hzm. Lothringen zum unabhängigen Territorium, beinah zum Staat im modernen Sinn. Es ist das Verdienst der Hzg.e von Lothringen aus dem Haus A., durch ihre Politik den Grundstein für diese Unabhängigkeit gelegt zu haben.

Ihrer herausragenden Rolle auf dem Schachbrett der europ. Politik gemäß verfügen die Hzg.e von Lothringen aus dem Haus A. über ein beeindruckendes Netz von Heirats- und Familienbindungen. Hier sollen nur die wichtigsten Familien gen. werden.

Nachdem René 1431 in Bulgnéville von seinem Konkurrenten um das Hzm. Lothringen, Anton von Lothringen, Gf. von Vaudémont, geschlagen worden ist, muß er schnell eine Verbindung mit dem jüngsten Zweig des Hauses Lothringen eingehen, um seinen Herzogstitel zu bewahren, und verheiratet so seine Tochter Yolande mit Ferry, dem Sohn Antoines (1433). Außer dieser »lokalen« Allianz schaffen die Mitglieder des Hauses A. auch Verbindungen mit den größten Familien Europas. René selbst ist der Schwager Kg. Karls VII. (Marie von A. ist frz. Kg.in). Seine Tochter Margarete heiratet 1445,wie oben erwähnt, Heinrich VI., Kg. von England. Johann II., Sohn Renés, heiratet 1437 Marie von Bourbon, Tochter eines der größten Pairs des Kgr.s. Dieser kurze Abriß der Allianzen mit anderen Dynastien zeigt, wie das Haus A. auf die gesamte adlige und kgl. Welt Europas ausstrahlt. Er zeigt auch die tiefe Verwurzelung dieser Familie in Frankreich: Anders als ihre Vorgänger versuchen die Angevinen als Hzg.e von Lothringen nicht, Heiratsverbindungen mit dem Ksr. einzugehen, dem sie fast gänzl. gleichgültig gegenüberstehen.

Das Bild der Hzg.e von Lothringen aus dem Haus A. bleibt also das einer Dynastie, für die das Hzm., das an der Grenze Frankreichs und damit weit entfernt von ihrem Herkunftsland und von ihren Ansprüchen auf den Königstitel liegt, immer eine zweitrangige, wenn auch wichtige Besitzung ist. Dennoch sollte man der häufigen Abwesenheit des Hauses A. von Lothringen keine allzu große Bedeutung beimessen. Wenn auch die angevin. Hzg.e phys. wenig präsent sind, zeigen sie sich doch um die Organisation der Verwaltung des Hzm.s in ihrer Abwesenheit besorgt und vertrauen die Stellvertretung ihren Söhnenoder ihren nächsten Beratern an. Das Hzm. Lothringen hat also nicht unter dem Regierungsantritt einer der Region fremden Dynastie zu leiden; im Gegenteil, denn diese Dynastie beginnt ein Modernisierungswerk der polit.-administrativen Strukturen Lothringens, deren Früchte René II. am Ende des 15. Jh.s ernten kann.

Sources

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Benet, Jacques: Jean d'Anjou, duc de Calabre et de Lorraine (1426-1470), Thèse Ecole Nationale de Chartes Paris 1939, Nancy 1997. - Anjou, 2001. - Girardot, Alain: Les Angevins, ducs de Lorraine et de Bar, in: Le pays lorrain 59 (1978) S. 1-18. - Lecoy de la Marche, Albert: Le roi René: sa vie, son administration, ses travaux artistiques et littéraires, Paris 1875. -Mérindol, Christian de: Le roi René et la seconde maison d'Anjou. Emblématique, art, histoire, Paris 1987. - Mérindol, Christian de: Les fêtes de chevalerie à la cour du roi René. Emblématique, art et histoire (les joutes de Nancy, le Pas de Saumur et le Pas de Tarascon), Paris 1993 (Mémoires et documents d'histoire médiévale et de philologie, 6). - Mohr 4, 1986. - La noblesse, 2000. - Piponnier, Françoise: Costume et vie sociale. La cour d'AnjouXIVe-XVe siècles, Paris 1970 (Civilisations et Sociétés, 21). - Poull 1991. - Poull 1994. - Robin, Françoise: La cour d'Anjou-Provence. La vie artistique sous le règne de René, Paris 1985.